[Höreindruck] Esi Edugyan - "Washington Black"

Esi Edugyan - Washington Black
Historischer Abenteuerroman
 

 Originaltitel: „Washington Black“ (2018)
 Übersetzerin: Anabelle Assaf
 Verlag: Lübbe Audio
 ISBN-13: 978-3-838-79314-6
 Dauer: 753 Minuten
 Erschienen: 1.10.2019
 Sprecher: Torben Liebrecht

   
Zum Inhalt
„Barbados, 1830: Der schwarze Sklavenjunge Washington Black schuftet auf einer Zuckerrohrplantage unter unmenschlichen Bedingungen. Bis er zum Leibdiener Christopher Wildes auserwählt wird, dem Bruder des brutalen Plantagenbesitzers. Christopher ist Erfinder, Entdecker, Naturwissenschaftler – und Gegner der Sklaverei. Das ungleiche Paar entkommt in einem selbst gebauten Luftschiff von der Plantage. Es beginnt eine abenteuerliche Flucht, die die beiden um die halbe Welt führen wird.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe das Buch geschenkt bekommen, hatte deshalb keine Erwartungen an die Geschichte. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr stark, so dass ich neugierig war, wie es weitergeht. 

Im Mittelpunkt steht Washington Black – zu Beginn ist er ein kleiner Junge, der als Sklave auf einer Zuckerplantage auf Barbados lebt. Die Umstände dort sind grauenvoll, so dass er dankbar ist, als er vom Bruder seines Meisters ausgewählt wird, diesen bei wissenschaftlichen Experimenten zu unterstützen. Zischen den beiden entwickelt sich so etwas wie eine freundschaftliche Beziehung, und sie reisen viele Jahre gemeinsam um die Welt – von Barbados nach Amerika, nach Kanada, England, Amsterdam und schließlich nach Nordafrika. Und überall sind Abenteuer zu bewältigen – und doch treibt Washington Black auch immer die Frage an, woher er eigentlich kommt…

Der erste Teil der Geschichte ist sehr stark – eindringlich und atmosphärisch erzählt die Autorin von dem Umständen auf der Sklavenplantage; manches ist sicher schwer auszuhalten, insbesondere da der Plot auf einer wahren Geschichte beruht. Und natürlich habe ich mich dann auch mit Washington Black gefreut, dass er die Chane erhält, aus dem Elend auszubrechen. So bedrückend aber der erste Teil war, so sehr haben die Teile danach eher an eine Abenteuergeschichte erinnert – das war unterhaltsam, hat mich aber nicht so fesseln können, insbesondere, weil einiges doch wenig glaubhaft erschien und auch ein wenig konstruiert wirkte. Am Ende versucht die Autorin durch Themen wir Freiheit, Herkunft, Familie und Wiedergutmachung dann doch noch mal ein wenig Tiefe in die Geschichte zu bringen, an den gelungenen ersten Teil kann sie aber dennoch nicht anknüpfen. 

Der Schreibstil ist toll – bildgewaltig, sehr atmosphärisch und mit vielen Beschreibungen, die in meinem Kopf zu Bildern geworden sind. Manchmal wurde dadurch die Geschichte etwas träge und gerade im Mittelteil hat es bei manchem Abenteuer auch den Schwung ein wenig herausgenommen, aber gerade zu Beginn trägt dieser besondere Stil sehr zum Gefallen bei.

Wäre das ganze Buch im Stil des ersten Teils geblieben, dann hätte es mich richtig überzeugt, der mit vielen unglaubwürdigen Szenen gespickte Mittelteil im Stil eines Abenteuerromans aber hat mir leider die Ernsthaftigkeit, die ich sehr mochte, genommen. Ich glaube, wenn man in Erwartung eines großen Abenteuerromans an die Geschichte herangeht, wird das Buch punkten – und dann empfehle ich es auch gerne weiter. 

4 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    bei mir ist es schon lange Zeit her, dass ich das Buch gelesen habe. Mir hat es damals gut gefallen, auch wenn es mich nicht voll überzeugt hat. Ich kann deine Kritikpunkte daher gut nachvollziehen.

    Hab einen schönen Tag.
    Liebe Grüße
    Charleen

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ich fand es sehr schade, weil der Anfang so stark war und mich die Abenteuer dann längst nicht mehr so fesseln konnten.

      LG Sabine

      Löschen
  2. Schönen guten Morgen!

    Schade dass die Handlung dann plötzlich so abgebaut hat! Das ist immer besonders ärgerlich, finde ich, wenn der Anfang überzeugen kann und man begeistert weiterliest - und dann immer enttäuschter wird, weil sich die Entwicklung dann gar nicht mehr so gut anfühlt... Insgesamt hört es sich ja schon spannend an und nach einer interessanten Abenteuergeschichte, aber wenn es sich dann so ein bisschen verliert, bleibt wohl doch ein unbefriedigendes Gefühl zurück.

    Liebste Grüße, Aleshanee

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Ja - so etwas enttäuscht immer doppelt, und der Anfang war wirklich großartig - und dann wurde es zu einer Abenteuergeschichte, in der vieles zu konstruiert und nicht glaubhaft war.

      Trotzdem nochmal danke an dich, dass du mir das Buch geschenkt hast. :-*

      LG Sabine

      Löschen

Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!

DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.