Hund oder Katze? ~~ KatzeSchokolade oder Gummibärchen? ~~ beides gerne abwechselndTee oder Kaffee? ~~ KaffeePopmusik oder Klassik? ~~ PopmusikAuto oder Fahrrad? ~~ Ich liebe mein E-Bike, komme aber ohne Auto nicht ausSommer oder Winter? ~~ Früher war es der Sommer, jetzt eher der Winter.Berge oder Meer? ~~ ich mag beides sehr gerneFrüh- oder Spätaufsteher? ~~ Diesmal gar nichts von beidem, ich komme morgens schlecht aus dem Bett, stehe aber trotzdem eher früh aufChaotisch oder ordentlich? ~~ Früher eher chaotisch, heute ordentlichKochen oder Essen bestellen? ~~ KochenKino oder Theater? ~~ Notgedrungen Kino (das Theater ist einfach zu weit entfernt...)Oper oder Musical? ~~ MusicalHaus oder Wohnung? ~~ HausLogik oder Bauchgefühl? ~~ Das habe ich immer beides gebraucht :-)
Sabine: Interessant und manchmal ist es wirklich nicht leicht, sich festzulegen.
Marita: Erst einmal muss ich etwas richtigstellen😉: Nur "Blut und Seide" und "Die Frauenburg" spielen im Mittelalter. "Hexenliebe" ist in der frühen Neuzeit angesiedelt, "Die Rose des Herzogs" zur Zeit der französischen Revolution.Ins 19. und 20. Jahrhundert hat es mich dann verschlagen, weil dies meine sogenannte "Marke" bei Goldmann ist, die auch mit meinem Pseudonym Marie Lacrosse verbunden ist.
Zum neuen Genre ist es gekommen, weil ich dabei meine ganzen Kenntnisse als Psychologin unterbringen kann. Sowohl meine psychotherapeutischen Erfahrungen als auch meine Erfahrungen als Beraterin im Business und erst recht meine Erfahrungen als langjährige Gutachterin im Rahmen von Strafprozessen. Endlich kann ich mich also mit meiner Hauptfigur Lily Brown diesbezüglich völlig „austoben“.
Die Gegenwart als Zeit war dafür allerdings überhaupt nicht ausschlaggebend. Ich finde es im Gegenteil sehr befreiend, einmal schreiben zu dürfen, ohne mich an so vielen historischen Fakten entlang hangeln zu müssen wie in meinen historischen Romanen.
Sabine: Oh, da habe ich die Zeiten wohl ein wenig durcheinandergebracht 😉...
Marita: Meine beiden Pseudonyme habe ich auf Wunsch meiner Verlage angenommen. Schon Goldmann wollte sich von „Marita Spang“ abgrenzen. Romane für dtv zu schreiben, die in England spielen, erforderte dann selbstverständlich ein englisch klingendes Pseudonym.Mittlerweile finde ich es allerdings auch selbst ganz praktisch, dass meine beiden aktuellen Genres „historische Romane ab der Mitte des 19. Jahrhunderts“ für Goldmann und „Spannungsromane in der jüngsten Gegenwart“ für dtv auch mit unterschiedlichen Pseudonymen verbunden sind.
Ich kenne auch nur sehr wenige Autoren und Autorinnen, die in mehreren Genres unter dem gleichen Namen schreiben, der dann auch meistens ihr Klarname ist. Die wenigen, die ich kenne, schreiben auch meistens damit für den gleichen Verlag.
Sabine: Ja - bestimmt ist es für Fans auch verwirrend, wenn unter einem Namen unterschiedliche Genres bedient werden. Hauptsache, man weiß dann, mit welchem Pseudonym ein geliebter Autor noch schreibt.
Marita: Auch durch einen Zufall. Der Cold Case, der dem Buch zu Grunde liegt und über den ich natürlich nichts verraten möchte, um die Spannung nicht zu schmälern, ist mir im Rahmen einer Recherche über ein ganz anderes Thema zufällig begegnet. Ich habe mir die Literatur dazu besorgt und dann festgestellt, dass sich daraus ganz hervorragend ein Spannungsroman konzipieren lässt.Wie in meinen historischen Romanen schildere ich Näheres darüber im Nachwort zu diesem Buch.
Sabine: Also wieder eine Mischung aus "wahrer Geschichte" und Fiktion - ich bin gespannt.
Marita: Eine ganze Menge - und sicher steckt in Lily mehr von mir als in all meinen anderen weiblichen Hauptfiguren.
Marita: Die Idee, mit der ich in dieses ja sehr hart umkämpfte Genre überhaupt Eintritt fand, ist die, dass Lily in jedem ihrer Bücher im Haupthandlungsstrang über ihre Therapien einen solchen Cold Case entdeckt.Daneben gibt es dann einen zweiten Handlungsstrang, der sich ebenfalls mit einem gesellschaftlich relevanten Thema beschäftigt, das psychologisch aufbereitet wird. Im ersten Band der Canterbury-Fälle ist dies das Thema „häusliche Gewalt“. Dieser zweite Handlungsstrang soll dann immer auch im weiteren Sinne mit Lily selbst zu tun haben.
Diese Idee habe ich mir von den Romanen von Elizabeth George abgeschaut.
Gerade schreibe ich an Band 2 und dann wird man sehen, wie es weitergeht. Geplant ist auf jeden Fall eine Serie, wenn die ersten Bücher beim Publikum ankommen.
Sabine: Das klingt auf jeden Fall schon mal toll!
Marita: Um der Wahrheit die Ehre zu geben, war es beim Thema Spannung genauso wie bei den historischen Romanen.Als immer schon geschichtlich interessierter Mensch hat es mich kriminell geärgert, wenn historische Fakten vernachlässigt oder sogar verfälscht wurden um der Dramaturgie willen. Deshalb habe ich irgendwann beschlossen, meine eigenen historischen Romane zu schreiben und diesen Fehler zu vermeiden.
Bei Spannungsromanen ärgert es mich seit jeher, dass es oft psychologische Konstellationen oder Charaktere gibt, die so in der Realität gar nicht vorkommen könnten. Das können die meisten Leser:innen als Laien natürlich nicht beurteilen oder es ist ihnen sogar egal. Dazu ein Zitat von einer guten Bekannten: „Hauptsache, es ist spannend.“
Deshalb ist mein Anspruch, Charaktere, Beziehungen und auch Handlungsstränge weitestgehend authentisch zu entwickeln und abzubilden.
Als Unternehmensberaterin hatte ich zum Beispiel öfter, als mir lieb war, mit sogenannten Psychopathen zu tun. Und als Psychotherapeutin weiß ich genug über bestimmte Persönlichkeitsstörungen, um zu wissen, wie man daraus auch die sogenannten „bösen Charaktere“ entwickelt.
Spannend ist aber auch (und das machen sich ja auch viele Krimis im Fernsehen zunutze), dass Verbrecher gar nicht immer „böse“ sein müssen, sondern manchmal auch aus Motiven heraus ihre Taten begehen, hinter denen eine sogenannte „gute Absicht“ steckt. Zum Beispiel einen Menschen, der einem lieb ist, vor (vermeintlichem) Schaden zu bewahren. Um so etwas zu tun, muss ein Mensch nicht von Grund auf schlecht sein.
Genau dieses Prinzip wirst Du gleich in Bd. 1 meiner Canterbury-Fälle finden.
Sabine: Ich werde immer neugieriger auf Lily und was sie da für einen Cold Case ausgräbt.
Marita: Das hat im Laufe der Jahre sehr gewechselt. Als ich meine ersten historischen Romane unter meinem Klarnamen Marita Spang schrieb, habe ich nur historische Romane gelesen, zum Beispiel von meinem großen Vorbild in diesem Genre Rebecca Gablé. Das half mir damals sehr, die richtige Sprache in meinen Romanen zu finden, bestimmte Ausdrücke und Formulierungen zu verwenden etc.Je routinierter ich dabei wurde, desto weniger konnte ich einen historischen Roman schreiben und gleichzeitig auch einen lesen. Manchmal habe ich sogar noch Jahre später historische Romane abgebrochen, die ich eigentlich sehr gut fand, die mich aber zu sehr an meine eigenen Recherchen und Romane zu diesem Thema erinnert haben.
In meinem neuen Genre „Spannungsroman“ ist es jetzt wieder so, wie während meiner ersten historischen Romane. Ich lese gerade vor allem Krimis anderer Autoren und Autorinnen, um zu schauen, wie sie Spannungsbögen aufbauen etc.
Wirkliche Lieblingsautor:innen habe ich eigentlich nicht. Sowohl im historischen als auch im Spannungsgenre wähle ich meine Bücher danach aus, ob mich die Thematik interessiert.
Im Augenblick lese ich sehr gerne die Kriminalromane von Steven Cavanagh. Auch einige Romane von Michael Robotham haben mir sehr gefallen. Dennoch kann ich jetzt nicht sagen, dass dies Lieblingsautoren sind, bei denen ich gespannt darauf warte, wann sie endlich ihre nächsten Werke veröffentlichen. Dabei bin ich mir sehr bewusst darüber, dass ich mich damit ganz gegenteilig zu meiner Fangemeinde verhalte, die schon gespannt auf meine nächsten Bücher wartet.
Gäbe es also nur solche Leser:innen wie mich, ginge es mir sicherlich als Autorin schlechter😉.
Sabine: Also die Blogger:innen, die ich kenne, warten schon sehnsüchtig auf Dein neues Buch...
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