[Rezension] Tatjana von der Beek - "Die Welt vor den Fenstern"

Tatjana von der Beek - Die Welt vor den Fenstern
Gegenwartsliteratur
 

Verlag: Ecco-Verlag
ISBN-13: 978-3-753-00062-6
Seiten: 255 Seiten
Erschienen: 22.3.2022
Umschlaggestaltung: Anzinger und Rasp, München
Umschlagabbildung: Victoria Hunter /arcangel


   
Buchrückentext
„Abgeschieden von der Außenwelt lebt die junge Maia mit ihrer Familie in einem großen Haus im Wald, das niemand je verlässt. Das Familienleben folgt seiner ganz eigenen Logik – alle haben ihre Aufgaben und folgen einem strengen Regelwerk, das von der Geschichte ihrer Vorfahren und dem Wissen über Astronomie geleitet wird. Die Sterne geben den Familienmitgliedern Namen und bestimmen in ihrer Konstellation auch das Zusammenleben. Doch Maia genügen die Geschichten irgendwann nicht mehr. Ist die Welt da draußen wirklich so gefährlich, wie es ihr seit ihrer Geburt gesagt wurde? Als die Älteren sich immer sonderbarer verhalten, hinterfragt sie zunehmend die Grenzen des Hauses und der Geschichten ...“

Meine Meinung
Das Buch wurde in meinem Lesekreis vorgeschlagen, und eigentlich klingt der Klappentext ganz interessant – die Umsetzung aber war leider gar nicht meins.

Maia lebt mit ihrer Familie in einem Haus im Wald – keiner verlässt das Haus und was genau in der Welt geschieht, weiß Maia nicht. Warum die Familie, die sich der Astronomie verschrieben hat und nach einem strengen Regelwerk folgt, sich so isoliert, erfährt man nicht, dass Maia neugierig auf die Welt ist, ist umso verständlicher. Doch es braucht ein paar merkwürdige Ereignisse im Haus, bis Maia sich mehr für die richtige Welt interessiert.

Obwohl der Kappentext ganz interessant klang, war das Buch leider sehr langatmig. Der Großteil des ganzen Romans sind Beschreibungen dessen, was im Haus getan wird, wer welche Aufgaben hat und was es mit den Sternen auf sich hat – leider aber erfährt man nicht, warum sich die Familie diese Lebensweise ausgesucht hat oder wie sie sich ernähren, also woher sie die Lebensmittel bekommen. Denn reine Selbstversorger sind sie nicht. Das alles liest sich ganz angenehm, weil der Schreibstil gut lesbar ist, gefesselt war ich aber gar nicht und fand das alles eher langweilig - mich hätten vor allem die Hintergründe mehr interessiert. 

Was im Haus passiert ist an mancher Stelle sehr skurril – und diese Skurrilität spitz sich weiter zu, bis zu einem Höhepunkt, der nicht nur viel auslöst, sondern mich auch verstört hat. Eben weil mir die Erklärungen gefehlt haben. Nach diesem Höhepunkt flacht das bisschen an Spannung, das entstanden ist, schnell wieder ab. Es kommt zwar zu einer Wendung, aber auch die ist eher langweilig erzählt und hat mich dann am Ende auch etwas ratlos zurückgelassen.

Die Charaktere muten gar nicht besonders an – sie wirken eher wie ganz normale, vielleicht etwas verschrobene Menschen, die aber miteinander durchaus liebevoll umgehen – sieht man mal von einigen wirklichen merkwürdigen Regeln ab. So richtig gefangen hat mich aber keiner der Charaktere, leider auch nicht Maia, die als Ich-Erzählerin das Geschehen schildert.

Ich fand das Buch leider eher langweilig, weil all die Sachen, die mich interessiert hätten, leider nicht erklärt werden. Ich kann daher nur 2,5 von 5 Sternen vergeben.

Mein Fazit
Leider eine sehr langweilige Umsetzung eines Plots mit Potential – eine Familie zieht sich von der Welt zurück und lebt alleine in einem Haus mitten im Wald. Über die Gründe erfährt man nichts und auch ein Höhepunkt kann die durchweg aufgetretene Langeweile bei mir kaum durchbrechen. Ich gebe 2,5 von 5 Sternen.

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