[Rezension] Charlotte Link - Einsame Nacht

Charlotte Link - Einsame Nacht (Kate Linville #4)
Krimi
 

 Verlag: Blanvalet
 Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
 Umschlagabbildung: mauritius images /PSC-Photography /Alamy 
 /Alamy Stock Photos
 ISBN 13: 978-3-764-50814-2
 Seiten: 592 Seiten
 Erschienen: 14.9.2022


   
Zum Inhalt
“Mitten in den einsamen North York Moors fährt eine junge Frau allein in ihrem Wagen durch eine kalte Dezembernacht. Am nächsten Morgen findet man sie ermordet auf, in ihrem Auto, das fast zugeschneit auf einem Feldweg steht. Es gibt eine Zeugin, die beobachtet hat, dass ein Mann unterwegs bei ihr einstieg. Ihr Freund? Ein Fremder? Ihr Mörder? Kate Linville beginnt mit ihren Ermittlungen und ist schnell auf einer Spur, die in die Vergangenheit führt, zu einem Cold Case, in dem Caleb Hale damals ermittelt hat und der nie gelöst werden konnte …” (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich lese die Bücher von Charlotte Link immer sehr gerne, weil sie spannend und fesselnd sind - und auch dieses hat mich da nicht enttäuscht. 

In einer verschneiten Winternacht wird eine junge Frau brutal erstochen in ihrem Wagen aufgefunden. Ihr Freund gilt als Tatverdächtiger, doch er ist verschwunden. Die Polizei ist ratlos - und dann werden weitere Leichen gefunden…

Der Einstieg ist spannend, denn in einem kurzen Prolog wird man Zeuge eines furchtbaren Anschlags. Die eigentliche Geschichte beginnt dann 9 Jahre später und natürlich ist klar, dass es einen Bezug zu dem Opfer des Prologs geben wird, aber es braucht lange, bis dieser dann wirklich offensichtlich wird. Es gibt mehrere Erzählstränge, die nebeneinander laufen - zum einen den mit dem Mord an der jungen Frau, wo der Partner verdächtigt wird, dann einen, bei der eine Pflegekraft verschwindet und die ihr anvertraute Patientin verstirbt. Ein letzter Erzählstrang spielt in einer Partnerschaftsagentur, bei der das erste Mordopfer einen Kochkurs belegt hatte. 

Als Leser habe ich mich natürlich gefragt, wie diese Handlungsstränge zusammenhängen und was dann auch noch das Opfer des Prologs mit allem zu tun hat, die Auflösung aber habe ich nicht herausgefunden. Nach und nach gibt es aber immer wieder Hinweise und letztlich klärt sich alles auf - dabei kommen schreckliche Dinge und Zusammenhänge zutage, und am Ende macht tatsächlich alles Sinn und wird geschickt zusammengeführt.

Gerade die zweite Hälfte ist sehr spannend und ich konnte das Buch kaum beiseite legen. Auch die erste Hälfte fesselt und hat es in sich, da aber hat mich die Ermittlerin Kate doch ein wenig genervt. Zu oft wird ihre Einsamkeit betont, ihr nicht vorhandenes Privatleben und das Zerfließen vor Selbstmitleid - und dadurch wirkt sie unglaublich klein und ohne Selbstwert. Im Laufe der Ermittlungen aber wächst sie über sich hinaus, und ich hoffe, dass sie das ein wenig selbstbewusster macht. Sie ist nicht unsympathisch, aber mit ihrem “sich klein machen” punktet sie auch nicht. Zum Glück ändert sich das im Laufe der Ermittlungen, und nach und nach habe ich sie doch ins Herz geschlossen. 

Einige Figuren handeln wirklich merkwürdig, und gerade in der ersten Hälfte haben mich einige Verhaltensweisen wirklich verwundert - nach und nach erklärt sich aber auch das alles und macht auch manch unsinniges Handeln zumindest erklärbar und verständlich.

Ich habe diesen vierten Teil, den man unabhängig von den ersten gut lesen kann, sehr gerne gelesen - es beginnt mit dem spannenden Prolog, dann folgen klassische Ermittlungen, die aber immer komplexer werden, und die zweite Hälfte ist dann konstant hochspannend mit Überraschungen, Wendungen und Gefahren. Das Ende klärt alles auf, und ich hoffe nun auf eine Fortsetzung dieser Reihe. Diesem vierten Teil gebe ich 4,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein spannender Einstieg, eine Reihe von Morden, klassische Ermittlerarbeit und ein fesselnder zweiter Teil, der von Überraschungen und Gefahren nur so strotzt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und gebe 4,5 von 5 Sternen.

Reihenfolge Kate Linville
4. Einsame Nacht
WERBUNG: Vielen Dank an den Blanvalet-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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