[Höreindruck] Greer Hendricks & Sarah Pekkanen - "Die Frau ohne Namen"

Greer Hendricks & Sarah Pekkanen - Die Frau ohne Namen 
Thriller
 

ISBN 13: 978-3-732-45336-8
Dauer: 777 Minuten
Erschienen: 24.3.2020
Originaltitel: “An Anonymous Girl”
Übersetzer: Alice Jakubeit
Sprecherinnen: Dagmar Bittner und Yara Blümel

   
Zum Inhalt
“Frauen im Alter von 18 bis 32 Jahren für eine Studie über Ethik und Moral gesucht. Großzügige Aufwandsentschädigung. Anonymität garantiert. Als sich Jessica Farris für die Studie bei der ebenso renommierten wie mysteriösen Psychologin Dr. Shields anmeldet, glaubt sie, nur ein paar Fragen beantworten zu müssen, um das Geld einstecken und wieder verschwinden zu können. Frage 1: Könnten Sie lügen, ohne Schuldgefühle zu empfinden? Doch "Subjekt 52", wie Jess dort genannt wird, erweist sich als verheißungsvolles Forschungsprojekt, immer tiefgehender werden die Fragen. Frage 2: Haben Sie schon mal jemanden, der Ihnen am Herzen liegt, zutiefst verletzt? Die Sitzungen entwickeln sich zu Ausflügen, in denen Jess Anweisungen erhält, wie sie sich anziehen und verhalten soll. Der jungen Frau wird allmählich klar, dass Dr. Shields zu wissen scheint, was sie denkt - und was sie vor ihr verheimlicht. Jess kann kaum noch unterscheiden, was in ihrem Leben real ist oder nur eines der manipulativen Experimente von Dr. Shields. Gefangen in einem Netz aus Täuschung und Eifersucht muss Jess erkennen, dass manche Obsessionen tödlich sein können. Frage 3: Sollte eine Strafe dem Verbrechen angemessen sein?” (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ein Thriller, in dem es um die Teilnahme an einer psychologischen Studie geht - das klingt spannend. Und die erste Hälfte hat mich auch richtig gepackt; dann aber sind Dinge geschehen, die ich nicht mehr nachvollziehen konnte, es wurde wirr und mich haben die Autorinnen dann leider auch ein Stück weit verloren. 

Die erste Hälfte fand ich toll - ich habe mit Jess, auch „Testperson 52“ genannt, richtig mitgefühlt. Die Fragen, die sie in dem psychologischen Experiment beantworten soll, haben es wirklich in sich, und ihre Antworten waren interessant und ließen viele Einblicke in ihr Leben, ihr Tun und ihre Gedanken zu. Irgendwann kommt dann auch die Doktorin der Studie auf die Bildoberfläche - Dr. Shields - und es bleibt nicht mehr bei Fragen, sondern es wird obsessiv und manipulativ. Und leider auch unglaubwürdig. Jess mochte ich anfangs gerne - sie ist authentisch und wie aus dem Leben gegriffen; diese Figur habe ich den Autorinnen sofort abgenommen. Da ihre Kapitel in Ich-Form geschrieben sind, habe ich mich ihr sehr verbunden gefühlt und konnte vieles nachvollziehen. Das ändert sich aber in der zweiten Hälfte, in der sie so unglaubwürdig agiert, dass ich oft den Kopf schütteln musste und sie mich dadurch auch verloren hat. 

Es werden abwechselnd zu denen von Jess auch Kapitel aus Dr. Shields Sicht erzählt, ihre Kapitel sind jedoch in der Du-Form verfasst. Das war für mich anfangs ungewohnt, ich muss aber gestehen, dass ich mich durch dieses Stilmittel sehr angesprochen fühlte, an mancher Stelle vielleicht auch ertappt. Durch diese Wechsel der Erzählperspektiven wurde es auch spannend - in der zweiten Hälfte, als zunehmend die Manipulationen im Vordergrund standen, dann aber - zumindest im Hörbuch - auch verwirrend. Vielleicht hätte ich das, als Buch selber gelesen, anders empfunden, im Hörbuch aber habe ich mich immer mehr ertappt, dass ich mit meinen Gedanken woanders war - und das ist einfach kein gutes Zeichen.

Die Auflösung hat mir dann leider auch nicht zugesagt, irgendwie war sie zu banal.

Dagmar Bittner und Yara Blümel als Sprecherinnen waren gut gewählt, ihre Stimmen hätte ich mir nur noch unterschiedlicher gewünscht, um die beiden Erzählweisen besser auseinanderhalten zu können. 

Insgesamt gebe ich diesem Hörbuch 3,5 von 5 Sternen.



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