[Höreindruck] Ronja von Rönne – "Ende in Sicht"

Ronja von Rönne – Ende in Sicht 
Gegenwartsliteratur
 

Verlag: USM Audio     
ISBN-13: 978-3-803-29271-1
Dauer: 360 Minuten
Erschienen: 12.1.2022
Sprecherin: Ronja von Rönne

   
Zum Inhalt 
„Hella, 69, will sterben. In der Schweiz, in einem Krankenhaus. Diese letzte Fahrt wird ihr alter Passat schon noch schaffen. Doch kaum auf der Autobahn, fällt etwas Schweres auf die Motorhaube ihres Wagens: Juli, 15, wollte sich von der Brücke in den Tod stürzen. Jetzt ist sie nur leicht verletzt – und steigt zu Hella ins Auto. Zwei Frauen mit dem Wunsch zu sterben – doch wollen sie das zusammen auch noch?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Mich hat der Klappentext sehr neugierig gemacht – zwei unterschiedliche Menschen, denen der Wunsch zu sterben gemeinsam, auf einem eigenwilligen Roadtrip; eigentlich mag ich sowas, hier aber sind mir die Charaktere sehr fremd geblieben.

Der Plot ist schon arg konstruiert und man sollte manche Szene auch nicht zu stark hinterfragen, das würde sehr enttäuschen. Die beiden unterschiedlichen Frauen Hella und Juli sind sicher fernab jeglicher Stereotypie, leider aber ist es der Autorin nicht gelungen, sie mir irgendwie nahe zu bringen. Hella, 69 und alternde Schlagersängerin, wrd bewusst, dass der Höhepunkt ihrer Karriere längst vorbei ist – daher macht sie sich auf in die Schweiz, um dort zu sterben. Hella ist wirklich schrullig und auf den ersten Blick nicht gerade liebenswert, dennoch aber kann sie nicht anders, als sich um die 15-jährige Juli zu kümmern, die ihr im wahrsten Sinne des Wortes vor die Füße fällt. Auch Juli will sterben, aber aus anderen Gründen – und die erfährt man im Laufe der Geschichte. Die beiden reisen fortan zusammen durch Deutschland und erleben abstruse Dinge – einige sind glaubhaft, andere dagegen nicht.

Ich kann gar nicht sagen, warum mich die Autorin nicht „hat kriegen können“ – irgendwie konnte ich keine der beiden Frauen fühlen. Vielleicht lag es daran, dass trotz der ernsten Themen irgendwie doch auch eine humorige Atmosphäre herrscht, oder aber auch daran, dass ich die Art, wie die beiden Protagonisten reden und agieren, einfach nicht mochte. Ja – die Figuren sind eigenwillig, die Situationen bizarr und die Dialoge oft überspitzt; das zeigt das Talent der Autorin. Ihr Schreibstil ist passend zu den Figuren, mal sarkastisch, dann wieder humorig, manchmal auch tiefsinnig mit guten Sätzen. Auf jeden Fall ist er authentisch und sehr gut zu hören. Gelesen hat Ronja von Rönne ihr Buch selber – und das hat mir gefallen; sie hat die Atmosphäre gut einfangen können und den Figuren jeweils ein eigenes Leben gegeben. Selbstverständlich ist das ja nicht, denn nur weil jemand schreiben kann, kann er noch lange nicht ein Buch gut einlesen. 

Trotzdem hat mich das Buch nicht richtig fangen und fesseln können – daher gibt es von mir 3 von 5 Sternen. 


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