[Rezension] Ellin Carsta – "Die Wege der Söhne"

Ellin Carsta – Die Wege der Söhne (Falkenbach-Saga #4)
Familiensaga, historischer Roman
 

Verlag: Tinte & Feder
ISBN-13: ‎ 978-2-496-70508-9
Seiten: 301 Seiten
Erschienen: 7.12.2021
Umschlaggestaltung: buerosued°, München
Umschlagabbildung: ©Sk_Advanced studio; ©Magnus Binnerstam; ©Charles F. Gibson; ©Wichai Prasoms

   
Buchrückentext
Bernried am Starnberger See, 1938: Elisabeth Lehmann könnte kaum glücklicher sein, als ihr Mann Ferdinand vom Stützpunkt der Wehrmacht endlich heimkehren darf. Doch dann wird klar, dass er nur aufgrund seines Plans, die Waffenproduktion zu erhöhen, vom Dienst freigestellt wurde. Seine Mutter ist erbost: Entwickelt sich ihr eigener Sohn vom Mitläufer zu einem aktiven Förderer der Nazis?
Wilhelmine von Falkenbach kommt durch ihre Liebe zum Widerstandskämpfer Martin immer weiter in Bedrängnis, genau wie ihr Bruder Gustav, der heimlich jüdische Patienten in seiner Praxis behandelt. Wie lange können diese beiden Geheimnisse noch bewahrt werden?
Auch die jahrelange Freundschaft zwischen Paul-Friedrich von Falkenbach und Heinrich Lehmann beginnt zu bröckeln. Als Paul-Friedrich von einer Sabotage in der Waffenproduktion erfährt, ahnt er sofort, dass diese Entdeckung das Schicksal beider Familien besiegeln könnte

Meine Meinung
Ich habe mich sehr gefreut, dass nun endlich die Fortsetzung der Falkenbach-Saga erschienen ist – und ein Tipp vorab: Man sollte die Bücher auf jeden Fall in der richtigen Reihenfolge lesen!

In diesem Band stehen die Söhne im Mittelpunkt; und doch merkt man auch an jeder Stelle, dass sie ohne die Väter nicht zurechtkommen. Ferdinand hat eine Möglichkeit gefunden, den Stützpunkt der Wehrmacht verlassen zu können – für diesen Deal aber braucht er Unterstützung. Paul Friedrich plagt sich zunehmend mit seinen Schmerzen und kommt mit dem, was sein Sohn Gustav ihm verschreibt, nicht zurecht – zum Glück hat er da aber Kontakte. Leopold ist immer noch sauer, dass sein Vater ihm die Firma nicht übertragen hat und plant einen gemeinen Rachezug. Doch Wilhelm, dem es nach dem Schlaganfall immer besser geht, ahnt, dass da etwas im Busch ist. Wilhelmine setzt sich weiter für den Kommunisten Martin ein und muss sich gestehen, dass sie mehr für ihn empfindet. Aber eine Beziehung ist natürlich mit Gefahren verbunden. 

Die Geschichte setzt nahtlos an seinen Vorgänger an und ist durchweg spannend und unterhaltsam. Wieder sind es die kurzen Kapitel, die jeweils mit einem Zitat beginnen der Person, aus deren Sicht das Kapitel geschrieben ist und die dann auch im Mittelpunkt steht – und da wird jeder der Familien mal zum Protagonisten. Die Charaktere sind mittlerweile alle bekannt, dennoch aber haben sie mich mit ihren Gedanken und Handlungen überraschen können – und leider wird immer mehr gegeneinander intrigiert und nicht mehr gemeinsam zu einem großen Ziel gestrebt. Manche Intrigen sind wirklich gefährlich und gemein – und haben mich auch erschreckt. Lediglich Wilhelmine scheint sich ihr gutes Herz erhalten zu haben und kämpft um Gerechtigkeit und um ihre Liebe. 

Sehr gut gelungen ist der Autorin die Darstellung, wie der Nationalsozialismus immer mehr Einfluss gewinnt – und wenn man am Anfang das Gefühl hatte, dass sich die Familien von dieser Gesinnung distanzieren, hat man jetzt den Eindruck, dass einige doch immer mehr diese menschenverachtende Haltung annehmen. 

Der Schreibstil ist leicht zu lesen, die Atmosphäre voller Spannung, weil man wirklich von Intrige zu Intrige stolpert. Ich hätte mir da irgendwo einen Ruhepol gewünscht, und nicht, dass fast jeder Charakter irgendwas Gemeines im Schilde führt und es immer nur darum geht, den eigenen Kopf aus der Schlinge zu ziehen. Am Ende gibt es einige ungeklärte Fragen, so dass die Spannung auf den nächsten Teil natürlich sehr hoch ist. Ich gebe diesem Band knappe 4 von 5 Sternen und freue mich auf die Fortsetzung!

Mein Fazit
Eine spannende und kurzweilige Fortsetzung, die vor allem durch Intrigen und Gemeinheiten geprägt ist. Jeder scheint irgendein Spielchen zu spielen und kaum einer agiert im Guten – ganz im Gegenteil. Der Schreibstil ist gewohnt flüssig und leicht zu lesen, die kurzen Kapitel lassen die Seiten rasch dahinfliegen. Ich hätte mir etwas weniger Intrigen gewünscht, spannend war es aber natürlich trotzdem – ich gebe daher knappe 4 von 5 Sternen.

4. Die Wege der Söhne
9. Der Aufbruch der Geschwister

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Tinte & Feder-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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