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[Rezension] Thommie Bayer - "Das Glück meiner Mutter"

Thommie Bayer - Das Glück meiner Mutter
Gegenwartsliteratur

Verlag: Piper-Verlag
ISBN-13: 978-3-492-05726-4
Seiten: 224 Seiten
Erschienen: 15.3.2021

Buchrückentext
„Der Schriftsteller Phillip Dorn  nimmt sich eine Auszeit und fährt über die Alpen nach Norditalien. In der Abgeschiedenheit seines Ferienhauses, bei Espresso und Rotwein, lässt er die Gedanken schweifen. Zu Bettina und nicht zuletzt zu seiner Mutter, der er so nahestand und der er doch den größten Schmerz ihres Lebens zufügte. Eines Nachts reißt eine Fremde ihn aus seinen Erinnerungen, als sie heimlich seinen Pool benutzt. Die beiden kommen ins Gespräch, kommen einander näher - was Phillip nicht weiß, ist, dass sie der Schlüssel zu seiner drängendsten Frage ist.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe schon viele Bücher des Autors gelesen und die meisten haben mir sehr gut gefallen – oft gibt es in seinen Büchern eine Überraschung, eine ungeahnte Wendung, die mich meist überzeugt hat. Auch in diesem Buch macht der Autor davon Gebrauch, aber diesmal hatte ich genau diesen Wendepunkt vorhergesehen und war daher nicht so überrascht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht der Autor Philipp Dorn, der Urlaub in Italien macht und dort von Erinnerungen an seine Mutter und seine Freundin eingeholt wird. Erst eine ungewöhnliche Begegnung mit der Nachbarin seiner Ferienwohnung reißt ihn aus seinem Gedankenstrom.

Die Geschichte ist sehr ruhig und das war es auch, was mich gestört hat. Über die Hälfte der Geschichte geht es nur um Philipps Gedanken und das, was er in seinem Urlaub macht – da wird jede Zigarette und jede Mahlzeit beschrieben, und das in einer Detailliertheit, die mich gelangweilt hat. Die Gedanken, die um seine Mutter und Ex-Freundin kreisten, waren da eine willkommene Abwechslung – und obwohl er viel über sie nachdenkt und auch aus deren Leben erzählt, bleiben mir beide sehr fremd. Ich hatte kein Gefühl für die geliebte und vom Kern her sehr großherzige und zugewandte Mutter, trotz der Schilderungen habe ich sie einfach nicht packen können. Philipp dagegen hat mir als Charakter sehr gut gefallen, und ich mochte es, wie er in seinem Urlaub durchs Leben treibt und das auch zu genießen weiß. 

Die im Klappentext angesprochene Begegnung mit der geheimnisvollen Fremden gibt es erst nach der Hälfte des Buches – und unterbricht die bei mir vorher aufgekommene gepflegte Langeweile (die aber eigentlich gut zu dem passt, was Philipp in Italien macht). Worauf die Begegnung der beiden hinausläuft, fand ich ziemlich ersichtlich, daher hatte ich nicht dieses Überraschungsmoment am Ende des Buches. Vielleicht habe ich schon zu viele Bücher von Thommie Bayer gelesen und habe so geahnt, worauf die Geschichte hinausläuft, aber vielleicht werden da „Neulinge“ des Autors eher gepackt.

Den Schreibstil habe ich als einfach und schlicht empfunden, nicht so klar und auf den Punkt wie ich es sonst kenne. Erst in der zweiten Hälfte hat mich der Stil wieder mehr angesprochen, da es mehr Dialoge gibt und auch einen interessanteren Gedankenaustausch. Gestört hat mich – und das im gesamten Buch – dass immer wieder jede gerauchte Zigarette und jedes Glas Wein explizit erwähnt werden und als Zeichen von Entspannung dargestellt werden. Für mich eine nicht gelungene Botschaft.

Über weite Strecken hat mich das Buch leider gelangweilt und auch das Überraschungsmoment hat mich nicht erwischt, da ich genau dieses vorhergeahnt hatte. Ich gebe dem Buch daher 3,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Für mich ein schwächeres Buch des Autors, weil es sich in vielen Beschreibungen verliert und die Wendung am Ende für mich nicht überraschend war. Auch der Schreibstil ist eher einfach und ohne Finesse, von mir gibt es daher leider nur 3,5 von 5 Sternen.


WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Piper-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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