[Rezension] Carmen Mayer - "Adelindis: Die toten Äbte"

Carmen Mayer - Adelindis: Die toten Äbte
Historischer Roman
 

 ISBN-13: 978-3-987-90074-7
 Seiten: 390 Seiten
 Erschienen: 15.5.2025
 Umschlaggestaltung: Weiss Werkstatt, München
 Umschlagabbildung: © pikisuperstar /freepik; © freepik; © St. Gallen, Stiftsbibliothek

   
Buchrückentext
„Die junge Adelindis wächst als Findelkind im abgelegenen Kloster Bochaugia am Verdersee auf. In alten Schriften entdeckt sie ihre Leidenschaft für Heilpflanzen – Wissen, das sie retten oder ins Verderben stürzen kann. Als sie zur Klosterinsel Reichenau entsandt wird, um eine bedeutende Urkunde abzuholen, gerät sie in ein Netz aus Intrigen und dunklen Geheimnissen. Der plötzliche Tod des Abts bringt Unruhe – und der Verdacht fällt auf Adelindis. Zwischen Intrigen, Verrat und dunklen Machenschaften muss sie darum kämpfen, ´nicht nur ihr Leben zu retten sondern auch ihren eigenen Weg zu finden.“ 

Meine Meinung
Carmen Mayer entführt mich ins 12. Jahrhundert – hier begleite ich die junge Adelindis, ein Findelkind, das im abgeschiedenen Kloster Bochaugia am Verdersee aufwächst. Früh zeigt sie Interesse an alten Schriften und der Pflanzenheilkunde – Wissen, das ihr im späteren Verlauf der Geschichte zum Verhängnis wie auch zur Rettung wird. Als sie im Auftrag des Klosters auf die Insel Reichenau reist, gerät sie unversehens in ein Netz aus politischen Intrigen und persönlichen Feindschaften. Und der plötzliche Tod des Abts wirft nicht nur Fragen auf, sondern auch den Verdacht auf Adelindis …

Es hat etwas gedauert, bis ich in die Geschichte hineingefunden habe, denn es braucht, bis die Geschichte wirklich Fahrt aufnimmt. So aber lernt man das Kloster und vor allem Adelindis gut kennen, denn das Buch beginnt mit ihrem Auffinden vor den Klostertoren als Findelkind. Die eigentlichen Ereignisse, die später den Krimianteil der Handlung ausmachen, entwickeln dann aber eine durchgehende Dynamik. Die Atmosphäre des mittelalterlichen Klosterlebens wird dabei eindrücklich vermittelt – samt der Strenge, Enge und Regeln, die das Leben der Nonnen prägen. 

Adelindis selbst war mir von Anfang an sympathisch. Mit ihrer klugen, neugierigen und manchmal etwas vorschnellen Art bringt sie Leben in den manchmal etwas starren Klosteralltag. Ihre Leidenschaft für Bücher und Heilpflanzen, ihre Beobachtungsgabe und die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, machen sie zu einer ungewöhnlichen, aber glaubwürdigen Protagonistin. Ihre Mitschwestern sind von Adelindis Wissbegierde nicht immer begeistert und finden sie einfach zu neugierig – ich aber habe ihre vorwitzige Art sehr gemocht. 

Die Figuren insgesamt sind gut gezeichnet. Schnell entwickeln sich klare Sympathien oder Antipathien, wobei die Charaktere nicht eindimensional bleiben. 

Der Spannungsbogen ist nicht durchgehend straff gespannt – gerade in der ersten Hälfte hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht. In der zweiten zieht die Handlung dann aber an, insbesondere als Adelindis beginnt, den Geheimnissen rund um den verstorbenen Abt auf den Grund zu gehen. Hier nimmt der Roman fast kriminalistische Züge an. Ihr Forscherdrang, ihr Mut und ihre Fähigkeit, über den Tellerrand hinauszublicken, verleihen der Geschichte zusätzliche Dynamik. 

Mein Fazit
Ein unterhaltsamer, historischer Roman um eine sympathische und pfiffige junge Frau, die als Findelkind in einem Kloster aufwächst und später in ein Netz aus Intrigen und Verrat gerät. Die Mischung aus Klosterleben und einem Kriminalfall machen das Buch vor allem in der zweiten Hälfte spannend und interessant. Ich habe Adelindis gerne begleitet - eine Fortsetzung ist angekündigt, und ich bin gespannt, wie Adelindis' Weg weitergeht.

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