[Leseeindruck] Barbara Wood - "Der Fluch der Schriftrollen"

Barbara Wood - Der Fluch der Schriftrollen
Zeitgenössische Literatur, Gegenwartsliteratur
 

Originaltitel: „The Magdalene Scrolls“ (1978)
Übersetzerin: Xénia Gharbi
ISBN-13: 978-3-596-12031-4
Seiten: 300 Seiten
Erschienen: 1994
Umschlaggestaltung: Thomas & Thomas Design, Heidesheim
Umschlagabbildung: AKG, Berlin

   
Buchrückentext
„Bei Ausgrabungen in Israel wird eine sensationelle Entdeckung gemacht: Nahezu unversehrte Handschriften, die seit fast 2000 Jahren in Tonkrügen verborgen sind. Benjamin Messer, ein junger amerikanischer Experte für die Entzifferung alter Handschriften, erhält den Auftrag, den Text zu übertragen. Innerhalb kürzester Zeit ändert sich sein Leben auf dramatische Weise. Wirkt der Fluch des Moses, mit dem die Schriftrollen einst belegt wurden, immer noch?“ 

Meine Meinung
Vor vielen Jahren habe ich häufiger zu Büchern der Autorin gegriffen – einige fand ich großartig, andere konnten mich nicht so begeisterten. Dieses Buch habe ich in einem Bücherschrank entdeckt und mitgenommen – und leider muss ich sagen, dass es zu denen gehört, die mich nicht so begeistern konnten. 

Dabei ist der Plot sehr interessant: Es geht um den Übersetzer Benjamin Messer, der aus einer aktuellen Ausgrabung Schriftrollen zur Übersetzung erhält, bei denen man noch nicht weiß, aus welcher Zeit se stammen. Und beim Übersetzen kristallisiert sich immer mehr raus, dass die Rollen vor etwa 2000 Jahren von einem „David“ verfasst wurden – eine Sensation. Benjamin ist natürlich bei jeder neu gefundenen Rolle sehr aufgeregt – und merkt nicht, wie er selber immer mehr in die Geschichte Davids hineingezogen wird…

So interessant der Plot klingt, so langatmig war die Umsetzung. Langatmig deshalb, weil über das ganze Buch hinweg eigentlich immer das gleiche geschieht – es werden Rollen gefunden, zu Benjamin gesandt, der sie dann übersetzt und emotional völlig in der Geschichte versinkt. Gelungen finde ich die historischen Zusammenhänge, denn es wird einiges über das Christentum, das Judentum und die Römer erklärt. Darüberhinaus aber ändert sich wenig in der Geschichte. Der Titel lässt schon vermuten, warum Benjamin immer mehr in die Geschichte der Rollen abtaucht – und da wollte ich natürlich wissen, wie die Autorin das dann auflöst. Das Ende kommt sehr abrupt, nachdem sich vorher so vieles immer wiederholt hat – da hätte ich mir doch ein paar mehr Seiten gewünscht. 

Man merkt dem Buch und vor allem dem Stil an, dass es in den 1970er Jahren geschrieben wurde – einfach an der Sprache, der Weltsicht, der Darstellung von Frauen und deren Rolle. Das sollte man vielleicht wissen, wenn man zu diesem Buch greift. Lesen konnte man den Roman aber gut und zügig, und obwohl das Thema ja irgendwie fesselnd war, ist richtige Spannung nicht aufgekommen; einfach weil der Ablauf immer wieder gleich war. 

Bereut habe ich die Lektüre nicht, es war nette kurzweilige Unterhaltung, empfehlen würde ich das Buch aber auch nicht – da gibt es bessere der Autorin. 


2 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    das ist ja schade. Ich hatte darauf gehofft, dass es empfehlenswert ist und dich begeistert hat und ich mir einen Tipp abholen kann. Schade, schade. Vor ein paar Jahren habe ich mit Jessi gemeinsam "Die sieben Dämonen" gelesen. Das fand ich klasse! Aufgrund des Titels hätte ich hier eine ähnlich gruselig-abenteuerliche Lektüre vermutet.

    Liebe Grüße
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      ich mochte ja "Traumzeit" und "Rote Sonne, schwarzes Land" sehr von ihr - der erste ist ein Australienroman über die Abrigines, der zweite spielt in Afrika. Beides tolle Geschichten - aber völlig ohne Grusel, Schauer oder verfluchten Schriftrollen. :-)

      LG Sabine

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