[Rezension] Alex McCarthy - "Die Schönheit der Rosalind Bone"

Alex McCarthy - Die Schönheit der Rosalind Bone
Gegenwartsliteratur
 

 Originaltitel: „The Unbroken Beauty of Rosalind Bone“ (2023)
 Übersetzerin: Silke Jellinghaus
 Verlag: GoyaLit    
 ISBN-13: 978-3-833-74780-9
 Dauer: 360 Minuten
 Erschienen: 17.4.2024
 Sprecherin: Rosa Thormeyer

   
Zum Inhalt
„Vom Schein, Sein und Wegsehen: Der verschlafene Ort Cwmcysgod in Wales birgt viele Geheimnisse. Da wären zwei Jungen, die aus Langeweile Feuer legen, ein alter Herr, der an Demenz leidet oder die Frau vom Dorfladen, die heimlich Drogen verkauft. Und dann gibt es noch Rosalind Bone, von allen im Dorf immer nur auf ihre Schönheit reduziert. Dass jedoch Rosalinds Schönheit ihr schon früh zum Verhängnis wurde und sie eine tragische Geschichte in sich trägt, ahnt niemand. Rosalind ist schon lange aus Cwmcysgod verschwunden - angeblich, um ein neues Leben in der Stadt zu führen. Nicht mal ihre Schwester Mary, die immer zu ihr hielt, kennt die Wahrheit. Bis Rosalinds Nichte Catrin beginnt, sich für die mysteriöse Frau im Wald zu interessieren, und alles langsam ans Licht kommt …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Die Geschichte spielt in einem kleinen Dorf in Wales, Cwmcysgod – man könnte es für eine malerische Kulisse halten, wenn die Umstände nicht so tragisch wären. Durch einen tragischen Unfall stirbt der Vater der beiden Schwestern Rosalind und Mary – und am Tag des Unglücks verschwindet auch Rosalind. Der Grund kann nur erahnt werden – war es der Schmerz um den Tod des Vaters oder doch ihre Schönheit, unter der sie gelitten hat, denn von allen wurde sie darauf reduziert, selbst ihre Schwester konnte nicht verleugnen, dass sie neidisch war auf Rosalind, wurde sie selber doch gar nicht beachtet. Keiner weiß, wo Rosalind ist. Ihre Nichte Catrin lässt das Verschwinden Rosalinds nicht einfach akzeptieren und gibt nicht auf, sie zu finden. 

Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und auch auf verschiedenen Zeitebenen – im Hörbuch wird gesagt, aus welcher Sicht gerade erzählt wird, die Zeitebene ergab sich dann aber aus dem Erzählten – und das war durchaus an der einen oder anderen Stelle etwas verwirrend und brauchte viel Konzentration, um den Faden nicht zu verlieren. Gelungen ist aber, dass man durch die Zeitebenen auch eine Entwicklung der Charaktere erlebt, denn man lernt sie sowohl als Kinder als auch als Jugendliche kennen.

Vordergründig ist es Rosalind, die den Rahmen für die Geschichte bildet, es sind aber weitaus mehr Themen, die angeschnitten werden – neben Rosalinds Schönheit und deren Auswirkungen geht es auch um Liebe und Betrug, um Trauer, Schuld und Vergebung - und wie sich ein ganzes Dorf um diese Themen rankt. 

Die Stimmung und Atmosphäre ist sehr gut getroffen – die ganze Zeit spürt man eine Melancholie und Traurigkeit, und durch die Beschreibungen der Gegend hatte ich viele Bilder vor Augen: Ein düsteres Dorf, umgeben von unheimlichen Wäldern – die Menschen haben sich abgeschottet von der restlichen Welt, beklagen gleichzeitig aber ihre Ausweglosigkeit. Ein wirklich düsteres Szenario, das sich konsequent durch die ganze Geschichte zieht. 

Leider aber konnte mich die Autorin mit den Charakteren nicht fesseln – obwohl es doch verschiedenen Sichtweisen gibt und ich so gedacht hätte, mich gut in sie hineinversetzen zu können, sind sie mir die ganze Zeit fremd geblieben. Und auch Spannung ist leider nicht aufgekommen, weil der Ausgang relativ vorhersehbar war – so war ich leider in der Geschichte nicht richtig drin und spürte auch wenig Verlangen, unbedingt weiter hören zu wollen. Und am Ende bestätigt sich dann das, was ich schon vermutet hatte. 

Die Sprecherin Rosa Thormeyer war sehr gut ausgewählt – sie hat die Tristesse wunderbar transportieren können, mein Interesse an den Charakteren aber konnte leider auch sie nicht steigern. 

Vielleicht ist es auch das Medium „Hörbuch“, dass mir die Figuren so fremd geblieben sind, und vielleicht ist es eher eine Geschichte, die als Roman selbst gelesen besser funktioniert, so kann ich nur eine begrenzte Empfehlung aussprechen. 

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den GoyaLit-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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