[Höreindruck] Freida McFadden – "Wenn sie wüsste"

Freida McFadden – Wenn sie wüsste (The Housemaid #1)

Thriller
 

 Originaltitel: „The Housemaid“ (2023)

 Übersetzer: Astrid Gravert, Renate Weitbrecht 

 Verlag: Random House Audio

 ISBN-13: 978-3-837-16406-0

 Dauer: 525 Minuten

 Erschienen: 12.5.2023

 Sprecherin: Leonie Landa

   

Zum Inhalt

„Millie kann ihr Glück kaum fassen, als die elegante Nina ihr die Stelle als Haushaltshilfe inklusive Kost und Logis bei ihrer Familie auf Long Island anbietet. Schließlich hat sie eine Vergangenheit, von der niemand etwas wissen soll. Doch kaum ist Millie eingezogen, zeigt Nina ihr wahres Gesicht: Sie verwüstet das Haus und unterstellt ihr Dinge, die sie nicht getan hat. Hat sie Millie nur eingestellt, um ihr das Leben zur Hölle zu machen? Oder hat auch sie ein dunkles Geheimnis, von dem niemand etwas erfahren darf?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung

Natürlich habe ich den Hype um diesen Thriller mitbekommen, bin bei Hypes aber mittlerweile skeptisch – jetzt nach Erscheinen des zweiten Bandes und erneut nur positiven Stimmen, war ich doch zu neugierig und habe zum Hörbuch gegriffen – und ja, spannend ist dieser Thriller auf jeden Fall.

Millie hat in ihrer Vergangenheit im Gefängnis gesessen und hat nun Schwierigkeiten, ein neues Leben aufzubauen. Als sie den Job als „Housemaid“ bei Nina und Andrew bekommt, ist sie überglücklich. Und schluckt auch die demütigende Behandlung ihrer Chefin – doch was steckt hinter all den Lügen und Intrigen, die Nina gegen sie spinnt, und warum ist ihr Ehemann Andrew so überaus freundlich und zugewandt?

Der Einstieg ist gut gelungen – ich hatte direkt ein Bild vor Augen, in was für ein Haus Millie zieht und wie ihre Kammer aussieht. Das Verhalten der Figuren und auch deren Handlungen fand ich dagegen sehr überzogen, konstruiert und nicht glaubhaft. Angefangen bei Nina – ihr  Verhalten und all ihre Lügen sind so übertrieben, dass ich es ihr absolut nicht mehr abgenommen habe, dazu dann ihr liebenswerter und zuvorkommender Ehemann Andrew – er ist im Gegenteil einfach nur gut und liebenswert und stellt sich schützend vor Millie – auch das war mir zu überzogen. Dass Millie das Ganze überhaupt mitmacht, kann man nur mit ihrer Vergangenheit erklären, ihrer Sorge, nach einem Gefängnisaufenthalt wieder keinen Job zu finden. Denn sonst würde das kein Mensch so mitmachen. 

Gelungen finde ich aber den Perspektivwechsel – in der ersten Hälfte wird alles aus Sicht Millies erzählt, in der zweiten Hälfte dann aus Sicht von Nina – ein dritter Teil steuert dann auf ein fulminantes Finale hin. Während die ersten beiden Teile vor allem dadurch fesseln, dass man ahnt, dass etwas passiert, man aber nicht weiß, was, wird genau das im letzten Teil auch aufgeklärt und das Problem spektakulär „gelöst“. Ja – ich gebe zu, das hat mich wirklich gepackt. 

Der Schreibstil ist einfach, die Szenerie gut beschrieben, die Kapitel sind kurz und halten den Hörer und vermutlich auch den Leer bei der Stange. Die bedrückende und auch beängstigende Atmosphäre wurde von Sprecherin Leonie Landa sehr gut transportiert – überhaupt mochte ich ihre junge und klare Stimme, die gut zu den erzählenden Figuren gepasst hat.

Insgesamt hat mich der Thriller gut unterhalten, vieles fand ich aber unglaubwürdig und zu konstruiert – für spannende und kurzweilige Unterhaltung ist das Hörbuch aber bestens geeignet.

The Housemaid

1. Wenn sie wüsste

2. Sie kann dich hören

3. Sie wird dich finden