Toni Morrison - Rezitativ
Erzählung
Originaltitel: „Recitative“ (1983)
Übersetzerin: Tanja Handels
Verlag: Rowohlt-Verlag
ISBN-13: 978-3-498-00364-7
Seiten: 96 Seiten
Erschienen: 14.3.2023
Zum Inhalt
„Twyla und Roberta begegnen sich als Achtjährige im Kinderheim. Sie werden Vertraute, geben einander Halt und Trost. Sie sind unzertrennlich, doch später verlieren sie sich aus den Augen. Zufällig begegnen sie einander immer wieder, erst in einem Diner, dann im Supermarkt und bei einer Demonstration. Sie stehen in jeder Hinsicht auf verschiedenen Seiten und sind sich uneinig über die wichtigsten Fragen – trotzdem fühlen sich die beiden Frauen einander tief verbunden.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Die Geschichte wurde von einem Literaturkreis ausgesucht, und da ich gerne noch etwas von Toni Morrison lesen wollte, habe ich gerne dazu gegriffen – was mir nicht klar war: Es ist eine Erzählung von ca. 30 Seiten, der Rest des knapp 100 Seiten starken Buches ist ein Nachwort von Zadie Smith, in dem sie die Geschichte interpretiert (und für mich auseinanderpflückt in einer Art, die ich nicht mag).
Ich bin ehrlich – ich bin kein Freund von Kurzgeschichten und so hat mir auch diese nichts gebracht. Ich hatte den Klappentext nicht gelesen, wusste daher nicht um was es ging – im Mittelpunkt stehen zwei Frauen, sie lernen sich im Kinderheim kennen, verlieren sich dann aus den Augen, treffen als Erwachsene immer mal wieder aufeinander. Das war die Geschichte. Der Clou soll sein, dass die eine schwarz und die andere weiß ist, und man als Leser die ganze Zeit rätselt, wer denn nun welche Hautfarbe hat. Und leider hat das für mich nicht funktioniert – mir war das egal, weil es für mich keinen Einfluss hat und deswegen hatte ich auch nicht dieses Gefühl, genau das herausfinden zu müssen und jedes Wort, jede Äußerung oder vermeintliche Hinweise in die eine oder andere Richtung deuten zu müssen.
Die Geschichte wurde erstmalig 1983 veröffentlicht, jetzt aber erst ins Deutsche übersetzt. Vielleicht spielt das auch noch mal eine Rolle für die Idee der Geschichte – die Zeit, in der sie geschrieben wurde, das Land, in dem Toni Morrison lebt. Und nein - ich will das Thema Rassismus sicher nicht kleinreden, und ja, auch in Deutschland ist es ein Thema und sicher auch ein aktuelles. Dennoch – Toni Morrison kann schreiben, gar keine Frage, ihre Intention hinter dieser Erzählung jedoch hat mich leider nicht erreichen können. Auch nicht, wenn Zadie Smith diese nochmal sehr ausführlich in einem langen Nachwort erklärt.
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