[Rezension] Romy Fölck - "Das Licht in den Birken"

Romy Fölck - Das Licht in den Birken
Gegenwartsliteratur, Wohlfühlroman
 

 Verlag: Argon-Verlag
 ISBN-13: 978-3-732-42114-5 
 Dauer: 623 Minuten
 Erschienen: 14.5.2024
 Sprecherin: Tessa Mittelstaedt

   
Zum Inhalt
„Thea kehrt nach über zwanzig Jahren aus Portugal zurück in ihre norddeutsche Heimat. Sie kommt auf einem Hof am Rande des Naturschutzgebietes unter, wo auch ihre beiden Ziegen Platz haben. Ein Neuanfang mit Mitte fünfzig? Obwohl es einen Grund für die Rückkehr gibt, zweifelt sie an ihrer Entscheidung. Erinnerungen kommen hoch, vor allem eine Sehnsucht, jemand aus ihrer Vergangenheit wiederzutreffen. Benno bleibt nichts anderes übrig als die Wohnung im alten Kesselhaus zu vermieten, er braucht dringend Geld um seinen Hof zu erhalten. Seit einem Schicksalsschlag lebt er zurückgezogen, braucht nur seine Tiere, feste Routinen und Zeit für seine Leidenschaft: das Kochen mit allem, was sein Garten hergibt. Er ahnt bei der ersten Begegnung mit Thea, dass das Zusammenleben herausfordernd wird. Die tatkräftige Mieterin bringt alles durcheinander.Als dann noch Juli, eine junge Frau, die nach Amsterdam wandert, auftaucht, scheint das Chaos komplett. Doch Thea und Juli packen mit an, um Bennos Lebenswerk zu retten. Zu seiner Überraschung beginnt eine wunderbare Freundschaft zwischen ihnen und am Ende wird dies vielleicht der beste Sommer ihres Lebens.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
In diesem Roman entführt die Autorin in die Lüneburger Heide – und neben der toll eingefangenen Atmosphäre dieses Landstrichs gibt es auch noch eine Wohlfüllgeschichte zum Ein- und Abtauchen. 

Thea ist Mitte 50 und kehrt nach Deutschland zurück – vor mehr als 20 Jahren war sie nach Portugal ausgewandert, jetzt ist Zeit für eine Rückkehr. Mit dabei sind ihre beiden Lieblingsziegen, denn in Portugal hat sie als Ziegenhirtin gelebt. Die Reise führt sie in die Lüneburger Heide, auf einen alten Hof im Moor. Hier lebt Benno, der ein großes Herz für Tiere hat und auf dem Gut einen Tier-Lebenshof eingerichtet hat. Doch ihm wächst nicht nur die Arbeit über den Kopf, sondern auch die Schulden – ein Verkauf des seit Generationen im Familienbesitz befindlichen Hofes kommt für ihn aber nicht in Frage. Gerade erst ist Thea bei ihm aufgelaufen, da findet er im Wald eine junge Frau, Juli, die sich am Fuß verletzt hat und die nun auch bei ihm einzieht. Die drei sind ganz unterschiedliche Menschen, dass es da auch mal scheppert, ist verständlich – doch als dem Lebenshof der Ruin droht, werden sie zu einer eingeschworenen Gemeinschaft. 

Ich habe das Hörbuch sehr gerne gehört – zu Beginn war es vor allem die tolle Atmosphäre, in die ich eingetaucht bin. Es wird ein bisschen von Portugal erzählt, dann von der Reise Theas in die Lüneburger Heide; die Autorin versteht, Landschaften so zu beschreiben, dass bei mir viele Bilder im Kopf entstanden sind, ohne dass es aber langweilig wurde. Als Thea dann auf dem Lebenshof angekommen ist, stehen die Figuren mehr im Mittelpunkt: So unterschiedlich die drei sind, so hat doch jeder neben seinen Ecken und Kanten auch liebenswerte Seiten. Thea trägt ihr Herz auf der Zunge und eckt damit auch schon mal an, packt aber auch zu, wenn es notwendig ist und lässt sich so schnell nicht unterkriegen. Juli ist ein sehr herzlicher und aufgeschlossener Mensch – sie sucht noch ihren Platz im Leben und bildet neben Thea einen eher ruhigen Pol. Bei Benno musste ich sofort an einen Griesgram denken, beim näheren Kennenlernen aber zeigt sich sein großes Herz, auch wenn er das gut zu verstecken weiß und es ihn einige Überwindung kostet, Hilfe von anderen anzunehmen. Im Laufe der Geschichte lernt man die drei näher kennen – und auch, warum sie geworden sind, wie sie nun mal sind. Das hat sie mir nicht nur nähergebracht, sondern sie auch sehr realistisch und authentisch werden lassen. 

In der zweiten Hälfte kommt richtig Fahrt in die Geschichte, nicht nur, weil die drei ungleichen Personen sich zusammenraufen, sondern weil sie gemeinsam einen Plan aushecken, den Lebenshof vor dem finanziellen Ruin zu retten. Es gibt ein paar schöne Ideen und berührende Szenen, es gibt Erfolge und Rückschläge, und alles zusammen hat mich richtiggehend mitfiebern lassen. Dass ich so eintauchen konnte in die Geschichte liegt sicher auch an der Sprecherin Tessa Mittelstaedt, deren dunkle Stimmfarbe ich einfach mag und die es immer wieder schafft, die verschiedenen Stimmungen in Geschichten einzufangen. 

Als Wohlfühlroman zum Ein- und Abtauchen empfehle ich dieses Hörbuch gerne weiter. 

Mein Fazit
Ein vor dem finanziellen Aus stehender Lebenshof in der Lüneburger Heide und drei ganz unterschiedliche Menschen, die sich zusammenraufen, um eben diesen zu retten – eine schöne Geschichte zum Ein- und Abtauchen, die ich gerne gehört habe und jedem, der Wohlfühlromane mag, auch empfehle.

WERBUNG: Vielen Dank an Netgalley und den Argon-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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