[Rezension] Eva Fellner - "Der Clan der Highlanderin"

Eva Fellner - Der Clan der Highlanderin (Die Highlanderin #3)
Abenteuerroman, historischer Roman
 

 Verlag: Aufbau-Verlag
 ISBN-13: 978-3-746-63979-6
 Seiten: 543 Seiten
 Erschienen: 11. Oktober 2022
 Umschlaggestaltung: www.buerosued.de, München unter 
 Verwendung eines Bildes von © Susan Fox /Trevillon Images

   
Buchrückentext
„Schottland, 1314: Enja führt mit ihrem Ehemann, dem Schotten James ein Leben zwischen Krieg und Tod im Kampf gegen die Engländer. Doch trotz ihrer großen Liebe wird Enjas Vertrauen erschüttert, als eine schwangere Frau aus James’ Vergangenheit auftaucht. Enja stürzt sich mit den Schotten in den Kampf um Irland und […] muss eine schwerwiegende Entscheidung treffen.“ 

Meine Meinung
Der erste Teil um die Highlanderin Enya hatte mich total begeistert, der zweite dann leider ein wenig enttäuscht – daher war ich neugierig, was mich im dritten erwartet; und mit den richtigen Erwartungen war es eine unterhaltsame und spannende Geschichte. Den Klappentext sollte man aber besser nicht lesen, da er zu viel verrät - deshalb habe ich ihn oben auch ein wenig gekürzt.

Dieser dritte Teil der Reihe um die Heldin Enya baut auf den ersten beiden auf, daher empfehle ich, unbedingt vorher die Vorgänger zu lesen. In diesem Band gibt es zwei parallel laufende Erzählstränge – einmal einen um Cathal, der einst treue Gefährte Enyas, der aber ihren drohenden Tod nicht ertragen konnte und deshalb geflüchtet ist; er macht sich auf die Suche nach seinen Wurzeln und gerät in die Fehde zwischen Iren, Schotten und Engländern. In dem anderen Erzählstrang macht sich Enya als Mann und Medicus verkleidet auf die Suche nach ihrem Freund Cathal. Und auch sie hat dabei wieder einige Abenteuer zu bestehen.

Man sollte das Buch eher als Abenteuerroman sehen und weniger als historisches Werk. Zwar hat die Autorin gut recherchiert und die tatsächlich bestandene Fehde zwischen Iren, Schotten und Engländern auch in die Geschichte verwebt, diese Passagen aber wirkten eher wie eine Aufzählung von geschichtlichen Fakten. Im Vordergrund der Geschichte stehen vielmehr die Abenteuer von Enya und Cathal – neben den Kämpfen, in denen Enya immer wieder als Heldin hervorgeht und bei denen sie übermenschliches  leistet, gibt es auch einige Liebesabenteuer zu bestehen. Und wie schon im zweiten Band werden diese von Eva Fellner auch detailliert beschrieben bzw. ausgeschmückt – wenn man das mag, wird man auf seine Kosten kommen, wenn nicht, wird es einem vielleicht an der einen oder anderen Stelle zu viel werden. 

Enya wirkt in diesem Band etwas gereifter und tritt nicht mehr ganz so naiv und unbedarft in jeden sich bietenden Fettnapf. Sie ist eine starke und selbstbewusste Frau, die – zugegebenermaßen als Mann verkleidet – auch in einem testosterongeschwängerten Haufen gut dasteht. Die Autorin lässt keine Gelegenheit aus, ihren stählernen Körper und ihre ausgefeilte Kampfeskunst zu erwähnen – genauso wie ihre attraktiven, weiblichen Züge. Sie ist einfach mit ganzer Seele Kriegerin und Heilerin – und erst an zweiter Stelle dann Mutter und Ehefrau. Und auch wenn ihre Figur völlig unrealistisch gezeichnet ist, mochte ich sie gerne und habe sie in ihrem Abenteuer gerne begleitet. Cathal war in den Vorbänden mein heimlicher Held und Liebling, diesmal wirkt er insgesamt etwas blasser, dafür aber kommen Seiten an ihm zutage, die ich niemals gedacht hätte – denn Cathal zeigt in diesem Band wahre Führer-Qualitäten. 

Der Schreibstil ist sehr modern, flüssig, lebendig und leicht zu lesen. Für mich passt er nicht richtig in einen historischen Roman, da ich das Ganze aber eher als Abenteuergeschichte gesehen habe, konnte ich das verschmerzen. Leider wurden manche Beschreibungen und Attribute immer und immer wiederholt – das fand ich schon ein wenig anstrengend. Irgendwann hatte ich verstanden, dass das schiefe Lächeln attraktiv auf Frauen wirkt… Die Erzählperspektiven wechseln nicht nur zwischen den beiden Erzählebenen, sondern auch zwischen Enya, die als Ich-Erzählerin ihr Erleben berichtet, und einem personalem und auktorialen Erzähler. Ich hatte damit keine Probleme, auch wenn ich manchmal über die raschen Wechsel gestolpert bin.

Der rote Faden der Geschichte war manchmal sehr locker, und es sind die Kämpfe und Abenteuer, die im Vordergrund stehen, weniger die Motivation zu den Schlachten oder das politische Kalkül. Das Ende hat mich überrascht und ich bin nicht sicher, ob ich es mochte, da Enya hier sehr kalt und berechnend rüberkommt. Auf jeden Fall aber lässt es eine Fortsetzung zu – und darauf freue ich mich schon. Diesem Band gebe ich knappe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Sieht man den Roman als Abenteuergeschichte und nicht als reinen historischen Roman, dann bietet er gute Unterhaltung und spannende, wie auch erotische Lesestunden. Enya als Heldin, Kriegerin und Heilerin mochte ich gerne und habe sie bei ihrem Abenteuer gerne begleitet. Diesem Buch gebe ich knappe 4 von 5 Sternen.

Die Highlanderin
3. Der Clan der Highlanderin

WERBUNG: Vielen Dank an die Autorin und den atb-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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