[Rezension] Cecelia Ahern – "Flawed" & "Perfect"

Cecelia Ahern – Flawed & Perfect (spoilerfreie Reihenvorstellung)
Dystopie
 

Originaltitel: „Flawed“, „Perfect“ (2016)
Übersetzer: Anna Julia Strüh, Christine Strüh
ISBN-13: 978-3-732-41519-9 (Teil 1), 978-3-732-41520-5 (Teil 2)
Dauer: 689 Minuten (Teil 1), 649 Minuten (Teil 2)
Erschienen: 29.9.2016 (Teil 1), 17.11.2016 (Teil 2)
Sprecherin: Merete Brettschneider

   
Zum Inhalt (Teil 1)
„Willst du das perfekte Leben? Oder du selbst sein?
Celestine wurde als »fehlerhaft« gebrandmarkt, sie gehört nun zu den Menschen zweiter Klasse. Doch statt sich den strikten Regeln des Systems zu unterwerfen, flieht sie. Denn Celestine ist auch ein Symbol der Hoffnung für alle anderen Fehlerhaften. Gelingt es ihr, den grausamen Richter Crevan zu überführen? Das wäre die Chance auf einen Neuanfang für die Fehlerhaften. Aber gibt es auch für ihre große Liebe eine neue Chance? Für Celestine geht es um alles – um Gerechtigkeit für sich selbst und alle anderen und um eine lebenswerte Zukunft.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich kenne Cecelia Ahern von ihren Frauenromanen, bei denen es meist auch ein bisschen fantastisch zugeht – mit dieser Reihe versucht sie sich in einem ihr neuen Genre, der Dystopie. Und das ist ihr richtig gut gelungen.

Die Geschichte spielt in der eher nahen Zukunft. Alles soll perfekt sein, und eine Institution, die sich die Gilde nennt, überwacht die Menschen. Wer einen Fehler begeht – und es handelt sich hierbei um moralische Fehler – wird gekennzeichnet und gebrandmarkt. Die 17-jährige Celestine lebt ein nahezu perfektes Leben – sie ist beliebt, schön und hat einen attraktiven Freund. Doch als sie einem „fehlerhaften“ Menschen vor dem Ersticken hilft, bricht ihr glückliches Leben wie ein Kartenhaus zusammen – denn nun ist sie auch eine Fehlerhafte und wird gebrandmarkt. Doch sie will sich dem System nicht unterwerfen und flieht – und hat nur ein Ziel vor Augen: den grausamen Richter Crevan zu überführen.

Die Idee dieser Dystopie hat mir sehr gut gefallen – wer nicht ins System passt, wird ausgeschossen; die Gründe, dass man verurteilt und zu einem Fehlerhaften wird, sind willkürlich, und gerade diese moralisch verwerflichen Vorschriften haben mich richtig wütend gemacht. Cecelia Ahern hat die Geschichte gut aufgebaut – erst lernt man Celestine in ihrer heilen Welt kennen, der sie dann harsch entrissen wird. Langsam baut sich Spannung auf – die Verhaftung, das Gericht, die Brandmarkung und ihr Kampf gegen das System. Die Spannung ist am Ende des ersten Teils sehr hoch, so dass ich froh war, direkt zum zweiten greifen zu können. Auch hier bleibt die Geschichte rasant und fesselnd, obwohl sich die Autorin manchmal mit dem Geschehen ein wenig im Kreis dreht. Das Ende ist absehbar, hat für mich aber den Hörspaß nicht gemindert.

Celestine ist eine sympathische Protagonistin – wirkt sie erst ein wenig oberflächlich, zeigt sich aber bald, dass sie hohe moralische Werte hat und diese auch vertritt. Sie ist eine starke, junge Frau, die sich trotz aller Widrigkeiten nicht unterkriegen lässt – und manche Szenen sind wirklich haarsträubend und brutal. Auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet – gefallen hat mir vor allem, dass sie sowohl gute als auch schlechte Seiten haben, und gerade im zweiten Teil spielt die Autorin auch genau damit, dass man nämlich nicht weiß, wer nun zu den „Guten“ und wer zu den „Bösen“ gehört. 

Der Schreibstil ist einer Jugenddystopie angepasst, und gerade diese ganz eigene Atmosphäre hat die Autorin gut eingefangen. Dabei braucht sie keine ausschweifenden Beschreibungen, sondern schafft dies mit wenigen, prägnanten Sätzen. 

Merete Brettschneider als Sprecherin war genau die richtige Wahl – sie hat eine jugendliche Stimme, die zu Celestine passt und die mich so richtig in die Geschichte gesogen hat und mit der Protagonistin mitfühlen lassen.

Insgesamt eine gelungene Dystopie, die zum Nachdenken anregt – nicht nur, weil dieses Klassendenken sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart tatsächlich real ist, sondern auch, weil gerade die hier herrschenden moralischen Vorstellungen die eigenen Werte auch noch mal reflektieren lassen. Ich gebe daher für die Dilogie gute 4 von 5 Sternen.

4 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe die Dilogie schon vor langer Zeit gelesen, aber ich mochte sie auch sehr.
    Liebe Grüße
    Martina

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    1. Bei den Liebesromanen bin ich ja kein großer Fan der Autorin, aber diese Dystopie ist wirklich gut gelungen!

      Liebe Grüße Sabine

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  2. Hallo Sabine,
    das klingt richtig gut! Ich mag Cecelia Ahern ja unheimlich gerne und lese/höre nach und nach all ihre Bücher. Diese Dystopie habe ich noch vor mir und freue mich nach deiner Rezension umso mehr darauf :).
    Liebe Grüße, Steffi von
    https://steffi-liest.blogspot.com/

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    1. Da bin ich gespannt, wie sie dir gefallen wird!

      Liebe Grüße sabine

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