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[Rezension] Ela Meyer - "Es war schon immer ziemlich kalt"

Ela Meyer - Es war schon immer ziemlich kalt
Gegenwartsliteratur
 

Verlag: Goya-Verkag
ISBN-13: 978-3-833-74456-3
Seiten: 285 Seiten
Erschienen: 16.3.2022
Umschlaggestaltung: Fabia Schubert

   
Buchrückentext
„Insa, Hannes und Nico sind Ende zwanzig. Seit ihrer Kindheit sind sie beste Freunde und erzählen sich alles – eigentlich. Doch plötzlich häufen sich die Geheimnisse voreinander. Ihre Zukunftspläne scheinen nicht mehr zusammenzupassen. Ihre einst unzertrennliche Gemeinschaft droht auseinanderzubrechen. So unternehmen sie eine große gemeinsame Reise.“

Meine Meinung
Insa, Hannes und Nico sind seit ihrer Kindheit beste Freunde. Gemeinsam haben sie das dörfliche Friesland verlassen, um in Hamburg zu leben. Doch das Freundschaftsgeflecht verändert sich, als Hannes bekannt gibt, wieder nach Friesland zurückzugehen, um eine Werkstatt zu eröffnen und Nico eine Familie gründet – nur Insa weiß nicht so recht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Die drei machen sich auf einen letzten gemeinsamen Roadtrip – und entdecken so ganz neue Seiten ihrer Freundschaft.

Ich mochte die Geschichte um dieses sympathische Dreiergeflecht, bei dem die Autorin die besondere Atmosphäre von Roadtrip, Aufbruch, Vertrauen, aber auch Trennung, Wehmut und Nostalgie wunderbar eingefangen hat. Erzählt wird alles aus Sicht Insas, und so bekommt der Leser viele Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Insa ist eine verletzliche junge Frau, die sich im Leben sehr zurückgezogen hat und die das jetzt schmerzlich erfährt. Obwohl ich ihre unkonkreten Vorstellungen vom Leben kaum nachvollziehen konnte, ist sie eine sympathische Figur, die ich gerne begleitet habe. Durch alles, was auf dem Roadtrip passiert, sowohl die schönen als auch die weniger schönen Dinge, findet sie aber langsam in ihre Mitte und macht eigene Pläne für ihre Zukunft.. Das hat mir sehr gut gefallen. Hannes wirkt deutlich zielstrebiger als Insa, aber auch er ist mit seiner verträumten und zurückhaltenden Art manchmal sehr naiv, was ihm aber viele Sympathiepunkte meinerseits verschafft hat. Nico wirkt in dem Dreiergespann wie der Vernünftige – er ist treu und verlässlich. Alle drei sind sehr authentisch geraten mit all ihren positiven, aber auch weniger guten Seiten – und man kann sich vorstellen, dass es auf der Reise – so verschieden, wie sie sind – auch mal geknallt hat und die Fetzen geflogen sind. 

Letztlich aber siegt die Freundschaft, auch wenn lange unklar bleibt, wie die drei am Ende weiter zueinander stehen werden – mich hat der Schluss sehr versöhnlich gestimmt, da er schlüssig und glaubhaft ist.

Der Schreibstil ist locker, umgangssprachlich und authentisch – vor allem hat er die unterschiedlichen Stimmungen sehr gut eingefangen: Das Thema Freundschaft mit all seinen Seiten steht dabei immer im Mittelpunkt, auch wenn die Autorin den Leser mit ihren wunderbaren Beschreibungen von Flora und Fauna einnimmt und manches Mal zum Träumen bringt.

Ich mochte diese etwas andere Coming-of-age-Geschichte sehr gerne und gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Drei ganz unterschiedliche Freunde stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte – sie machen sich gemeinsam auf eine Reise und entdecken sich und ihr Freundschaftsgeflecht ganz neu. Ich habe die drei sympathischen Protagonisten gerne begleitet, insbesondere mochte ich die Entwicklung der Figuren und  den versöhnlichen Schluss. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an den Goya-Verlag und an BUCH CONTACT für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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