Ines Thorn - Die Buchhändlerin (Buchhändlerin-Reihe #1)
historischer Roman
Verlag: Argon-Verlag
ISBN-13: 978-3-732-45562-1
Dauer: 554 Minuten
Erschienen: 23.3.2021
Sprecherin: Verena Wolfien
Zum Inhalt
„Frankfurt, kurz nach dem Zweiten Weltkrieg. Christa bricht enttäuscht ihr Germanistikstudium ab, weil sie als Frau an der Universität nicht für voll genommen wird. Zunächst aus Verlegenheit fängt sie an, in der Buchhandlung ihres Onkels auszuhelfen. Doch bald schon wird das Bücherverkaufen zur Passion – und die Buchhandlung zu einem Ort, an dem sich Gleichgesinnte treffen, an dem Freundschaften entstehen und sogar Liebe. Als die Zeiten besser werden und die Menschen plötzlich ihr Geld wieder für vielerlei Begehrlichkeiten ausgeben, hat ausgerechnet die Buchhandlung wenig vom Wirtschaftswunder. Christa muss ihre Klugheit und Tatkraft gegen alle Widerstände einsetzen – und vor der Tür steht die erste Frankfurter Buchmesse ...“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich habe schon viele Bücher gelesen, die zur Nachkriegszeit spielen, und trotzdem gibt es immer wieder Neues zu erfahren von dieser Zeit – in dieser Geschichte geht es vor allem um Bücher, aber auch um eine zerrissene Familie und um den ganz normalen Alltagswahnsinn der Nachkriegszeit.
Christa träumt von einem Germanistikstudium, doch sie muss ihren Traum kurz nach dem zweiten Weltkrieg zurückstellen, als ihr Onkel völlig verändert und desillusioniert aus einem Internierungslager zurückkehrt und sie bittet, in seiner Buchhandlung auszuhelfen. Ihr Vater gilt weiter als verschollen, die Menschen finden sich nur langsam in der weiter entbehrungsreichen Nachkriegszeit zurecht, das Leben fordert weiter viele Tribute. Doch aufgeben will Christa ihren Traum dennoch nicht.
Es war eine sehr schöne, eingängige Geschichte, die ich gerne gehört habe, auch wenn natürlich Schreckliches passiert und ich an mancher Stelle schockiert war, wie die Menschen damals miteinander umgegangen sind und was sie voneinander gehalten haben. Es sind unterschiedliche Themen, die behandelt werden: Es geht natürlich um die Emanzipation der Frau, denn Christa muss sich und ihre Wünsche immer wieder nach hinten stellen, weil die Versorgung der Familie höchste Priorität hat, es geht aber auch um die Liebe zu Büchern, um die Ausgrenzung von Randgruppen und um die Folgen, die der Krieg und Gefangenschaft mit sich gebracht haben. Und all diese Themen packt Ines Thorn in eine mitreißende und sehr lebendige Geschichte. Sie hat dabei einen angenehmen Erzählton, der die Atmosphäre dieser schwierigen Zeit sehr gut eingefangen hat, ohne dabei aber zu schwer oder trocken daherzukommen. Die Charaktere sind liebevoll gestaltet und voller Leben. Gerade Christa mochte ich sehr gerne, auch wenn sie manchmal zu gut wirkte – aber ihre liebenswerte Art und vor allem ihr großes Herz haben sie mir sehr sympathisch gemacht. Auch ihren Onkel Martin fand ich sehr gut gestaltet – erst mit seiner grenzenlosen Liebe zur Literatur, dann als gebrochener Mann, und das aus unterschiedlichen Gründen.
Ich bin gerne eingetaucht in diese Familiengeschichte und freue mich schon sehr auf den zweiten Band. Ich hoffe, dass es dann wieder Verena Wolfien sein wird, die das Buch einliest, denn ich mochte ihre klare Stimme und ihre Art, die Geschichte vorzutragen und damit zu interpretieren. Ich gebe 4 von 5 Sternen.
Buchhändlerin-Reihe
1. Die Buchhändlerin
2. Die Buchhändlerin – Die Macht der Worte
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Teile mir deine Gedanken und Kommentare zu meinem Beitrag mit - ich freue mich sehr auf unseren Austausch!
DATENSCHUTZ: Mit dem Absenden deines Kommentars und dem Einverständnis der Kommentar-Folgefunktion bestätigst du, dass du meine Datenschutzerklärung sowie die Datenschutzerklärung von Google gelesen hast und akzeptierst.