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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Höreindruck] Fjodor M. Dostojewskij - "Der Spieler"

Fjodor M. Dostojewskij - Der Spieler
Klassiker
 

Originaltitel: „Igrog. Is sapissok molodogo tscheloweka“
ISBN 13: 978-3-886-98704-7
Dauer: ungekürzt, 257 Minuten
Erschienen: Juli 2004
Sprecher: Friedrich Schoenfelder
 
   
Zum Inhalt
„Der Roman mit autobiographischen Zügen handelt von der unbändigen Liebe eines jungen Hauslehrers zur wunderschönen Tochter einer reichen, russischen Adelsfamilie, die mit ihrem Tross in Roulettenburg residiert, und von seiner wachsenden Spielleidenschaft."

Meine Meinung
Ich wollte einfach nicht glauben, dass russische Autoren nicht meins sind – denn genau dieses Gefühl hatte ich nach den beiden großen Klassikern Tolstois. Von Dostojewski hatte ich mal „Schuld und Sühne“ angefangen,  bin aber nicht reingekommen und habe es abgebrochen. Mit „Der Spieler“ wollte ich es noch einmal versuchen – und zum Glück, denn ich fand es großartig!

Es passiert nicht viel in diesem Roman, dafür sind die Beschreibungen Dostojewskijs von den Gedanken und Gefühlen der Protagonisten großartig – ob es daran liegt, dass er selbst der Spielsucht verfallen war und daher alles aus eigenen Erfahrungen schildern konnte oder aber an seinem Schreibstil – ich weiß es nicht. So oder so – die Schilderungen waren so plastisch und bildreich, so detailliert, dass ich mich sehr gut in diese Gefühle hineinversetzen konnte und sie quasi miterlebt habe. Am Rande gibt es auch eine Liebesgeschichte, die nimmt aber einen weit geringeren Raum ein. Gefallen hat mir auch der immer wieder aufflackernde Humor Dostojewskijs – manche Situationen sind so skurril und pointiert – ich denke hier vor allem an die Auftritte des eigentlich totgeglaubten Tantchens – da habe ich wirklich schmunzeln müssen.

Den Schreibstil fand ich sehr angenehm und eingängig, überhaupt nicht schwer zu lesen oder schwermütig in der Stimmung – leider weiß ich nicht, auf wessen Übersetzung dieses Hörbuch beruht, da sollte man – möchte man lieber zur gedruckten Version greifen wollen – sicher noch mal recherchieren. 

Friedrich Schoenfelder war mir als Hörbuchsprecher bisher nicht bekannt – er hat eine sonore Stimme und spricht so lebendig und gewaltig, dass die Figuren tatsächlich zum Leben erwachen. Ich werde auf jeden Fall nach weiteren Hörbüchern von ihm schauen, weil mir seine Stimme und Art der Interpretation sehr gut gefallen hat.

Ich fand es großartig – und natürlich gebe ich 5 von 5 Sternen.


3 Kommentare:

  1. Hallo Sabine!

    Mit den russischen KLassikern hab ich es auch nicht so ^^ Früher hab ich da mal 1-2 versucht, aber ich bin überhaupt nicht reingekommen und konnte wirklich gar nichts damit anfangen.
    "Der Spieler" ist mir schonmal aufgefallen, auch weil er doch relativ kurz ist und kein solcher Brocken wie z. B. Schuld und Sühne. Vielleicht probiere ich es doch mal damit, vor allem, nachdem du so begeistert davon bist :)

    Zur Übersetzung hab ich leider nichts gefunden ... auf der Verlagsseite Sprechende Bücher ist auch nicht das Hörbuch hier gelistet?! Aber ich werds einfach mit dem versuchen, das mir in die Hände fällt ^^

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hi Aleshanee,

      Dostojewski schriebt in meinen Augen viel angenehmer als Tolstoi - seine Charakterzeichnungen sind einfach großartig. Ich denke aber auch, dass die tolle Vertonung im Hörbuch das Seine dazu getan hat. Ich habe es bei Bookbeat gehört (meine ich), aber da ist es leider nicht mehr (zumindest nicht mit diesem Sprecher).

      Liebe Grüße
      Sabine

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    2. Ich werds einfach mal ausprobieren. Ab und an ein Klassiker ist ja auch mal schön. Von "Der Spieler" hab ich vor einiger ZEit auch eine sehr positive Rezension gelesen, weiß gar nicht mehr wo das war ... Gut dass du mich wieder dran erinnert hast :)

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