[Rezension] Oyinkan Braithwaite - "Meine Schwester, die Serienmörderin"

Oyinkan Braithwaite - Meine Schwester, die Serienmörderin
Gegenwartsliteratur 

Verlag: Aufbau Audio
ISBN-13: 9-783-961-05301-8
Dauer: gekürzt, 330
Erschienen: 23.4.2021
Originaltitel: „My Sister, the Serial Killer“
Übersetzer: Yasemin Dinçer
Sprecher: Sabine Godec

Zum Inhalt
„Korede ist verbittert. Und wie sollte sie auch nicht? Ihre Schwester Ayoola ist das Lieblingskind, die Schöne - und wahrscheinlich psychopathisch. Und jetzt ist schon ihr dritter Freund nacheinander tot. Koredes praktische Veranlagung rettet ihre Schwester. Sie kennt die besten Tricks, um Blut zu entfernen, ihr Kofferraum ist groß genug für eine Leiche, und sie weist ihre Schwester darauf hin, dass man keine fröhlichen Bilder auf Instagram posten sollte, während man eigentlich gerade trauert. Aber Anerkennung bekommt sie dafür nicht. Ganz im Gegenteil. Seit langem ist Korede verliebt in den hübschen Arzt mit dem gemeinsam sie im Krankenhaus arbeitet. Sie träumt von dem Tag, an dem er erkennt, dass sie genau das ist, was sie braucht. Aber dann lernt er Ayoola kennen, und natürlich verliebt auch er sich in die schöne Schwester.
Jetzt muss Korede sich fragen, wie gefährlich ihre Schwester eigentlich wirklich ist - und wie weit sie gehen will, um sie zu beschützen.“ (Quelle Verlagsseite)

Meine Meinung
Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, erschrocken haben mich dann die nicht durchweg guten Rezensionen – da wollte ich mir einen eigenen Eindruck machen. Es ist eine skurrile Geschichte, sicher kein Krimi und auch kein Drama, daher war es auch nicht sehr spannend oder fesselnd, trotzdem aber ganz unterhaltsam.

Die schöne Ayoola kann nicht anders, als ihre männlichen Liebschaften zu töten – und bei der „Entsorgung“ und Entfernung aller Beweise hilft ihr ihre Schwester Korede. Als sich Korede dann in einen Arzt verliebt, der aber eher Augen für die hübsche Schwester hat, gerät sie in die Bredouille – wie soll sie den Mann retten, ohne ihre Schwester zu verraten.

Was mir gefehlt hat ist die Erklärung, warum Ayoola die Männer tötet, wo sie doch einen so unschuldigen und naiven Eindruck macht und unklar bleibt auch – außer der schwesterlichen Bindung und der daraus resultierenden Verantwortung – warum sich Korede so in das mörderische Spiel einwickeln lässt. Mit beiden Charakteren hatte ich somit meine Probleme, weil ich sie einfach gar nicht verstehen konnte und ihr Handeln natürlich auch nicht tolerieren konnte. Das Ende des Buches hat mich dann noch mal mehr enttäuscht und auch entsetzt – was da genau passiert, verrate ich natürlich nicht.

Ansonsten ist die Geschichte flüssig erzählt und man kann ihr gut folgen. Es gibt immer wieder Episoden, die aus der Vergangenheit erzählen, was aber auch beim Hören nicht schwierig zu unterscheiden war. Gefallen hat mir ein gewisser makaberer Witz, der manchmal durchblickt – den hätte es für mich ruhig häufiger geben können. Die für mich fremd klingenden Namen waren anfangs etwas ungewohnt, das hat sich dann aber auch im Verlauf der Gehsichte gelegt. Man sollte nicht erwarten, dass es hier einen Krimi gibt, in dem ein Mörder gestellt wird, vielmehr ist es eine Liebes- und Familiengeschichte – sicherlich nicht kitschig, aber dennoch liegt der Schwerpunkt sehr auf den Beziehungen zwischen den beiden Schwestern, aber auch zu anderen Familienmitgliedern. 

Sabine Godec als Sprecherin mochte ich sehr gerne, sie hat eine klare und auch ein bisschen dominante Stimme, die aber zur Geschichte, die aus Sicht Koredes erzählt wird und die oft den Ton angibt, sehr gut passt. 

Insgesamt ist der Roman ganz unterhaltsam, die zum Teil sehr euphorischen Rezensionen kann ich aber nicht verstehen. Ich gebe dem Buch 3 von 5 Sternen.

3 Kommentare:

  1. Hallo Sabine,

    mich hat es auch nicht überzeugt. Ich fand es recht blass erzählt, was sich bei deinen Worte wieder findet. Es hat einfach nicht überzeugt.

    Liebe Grüße & schönen Sonntag,
    Nicole

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    1. Hi Nicole,

      ja genau - und auch das Thema Feminismus habe ich nicht in der Form wiedergefunden, in der ich es vermutet hätte ...

      LG Sabine

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    2. Den Feminismus habe ich auch nicht gefunden. ^^

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