[Rezension] Nick Hornby - "About a boy"

Nick Hornby - About a boy
Gegenwartsliteratur

ISBN-10: 3-895-84982-0
Dauer: gekürzt, 267 Minuten
Erschienen: 1. August 2002
Originaltitel: „About a Boy“
Übersetzer: Clara Drechsler, Harald Hellmann
Sprecher: Udo Wachtveitl, Nicola Fritzen

Hörbuchrückentext
„Will Freeman, 36-jährig, betont lässig, lebt sein optimal sorgenfreies, ruhiges Leben in London. Pure Langeweile treibt de überzeugten Single dazu, alleinerziehende Mütter anzugraben. In einer Selbsthilfegruppe für Alleinerziehende trifft er auf Fiona, die Mutter des 12-jährigen Marcus, der mit seiner altmodischen Art nichts als Ärger mit seinen Alternsgenossen hat. Obwohl der trendbewusste Will mit den beiden nichts anfangen kann, hängt sich der 12-jährige an ihn…“

Meine Meinung
Bei Nick Hornby mag ich die Verquickung von ernsten Themen und einem eigenen Humor, ohne dass es dabei klamaukig wird – und auch in dieser Geschichte ist ihm das wieder wunderbar gelungen.

Marcus ist 12, seine Eltern haben sich gerade getrennt, er selber ist Außenseiter in der Schule und die Mutter nur mit sich selber und ihren Depressionen beschäftigt. Zufällig trifft er auf Will, 36 Jahre alt. Der lebt von den Tantiemen eines Songs seines Vaters und treibt eher gelangweilt durchs Leben. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche Freundschaft, eher ungewollt als wirklich gewünscht, dafür mit Höhen und Tiefen – aber letztlich kann jeder von beiden aus ihr Kraft tanken und etwas für sein Leben mitnehmen.

Es ist kein Buch, das vor Action oder Spannung strotzt, es ist eine ruhige Geschichte, die mich dennoch eingenommen hat. Beide Protagonisten sind ungewöhnlich und fernab jeglicher Stereotypen, und so haben sich beide auch in mein Herz geschlichen. Marcus wirkt immer ein bisschen unbedarft und umständlich, hat aber sein Herz am rechten Fleck, gibt so leicht nicht auf und strotzt geradezu vor Lebensfreude, die er aber nicht so recht umzusetzen weiß. Will scheint das genaue Gegenteil – er wirkt ein bisschen gelangweilt vom Leben, nutzt die Menschen er als dass er sie mag und wirkt so ein wenig egoistisch. Markus aber macht etwas mit ihm, und so wird er nicht nur zu einem guten Freund, sondern auch zu einem Menschen, der sich für andere einsetzt und mit neuem Blick durchs Leben geht. Beide Charaktere haben Ecken und Kanten, das macht sie echt und authentisch, führt in der Geschichte aber auch immer wieder zu Momenten, die mich – trotz der Ernsthaftigkeit – zum Schmunzeln gebracht haben. Es ist eine gewisse Tollpatschigkeit, die die beiden ausmacht und das ist wirklich an vielen Stellen komisch.

Nick Hornby hat eine ganz eigene Art, die Geschichte zu erzählen und ich mag es, dass trotz der ernsten Themen der Humor nicht auf der Strecke bleibt. 

Gesprochen wird das Hörbuch von Nicola Fritzen, der den Part des Marcus übernimmt, und von Udo Wachtveitl, der die Rolle von Will übernommen hat. Nicola Fritzen hat mir leider nicht so gut gefallen, ich habe seine Stimme als dünn und ohne Ausdruck empfunden, die von Udo Wachtveitl dagegen fand ich toll – kräftig und voller Energie. Aber das ist ja auch Geschmackssache und hat den Spaß an der Geschichte selber nicht getrübt. 

Ich mochte dieses Hörbuch wirklich gerne und gebe 4 von 5 Sternen.


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