[Leseeindruck] Lukas Bärfuss - "Hagard"

Lukas Bärfuss - Hagard
Gegenwartsliteratur

Verlag: btb-Verlag
Umschlaggestaltung: WSV, Göttingen
ISBN-13: 978-3442716692
Seiten: 176 Seiten
Erschienen: 10. Dezember 2018

Zum Inhalt 
„Ein Mann, eben stand er während des Feierabendgedrängels noch am Eingang eines Warenhauses, folgt aus einer Laune heraus einer Frau. Er kennt sie nicht, sieht sie auch nur von hinten, aber wie in einem Spiel sagt er sich: Geht sie dort entlang, folge ich ihr nicht weiter; geht sie in die andere Richtung, spiele ich das Spiel noch eine kleine Weile weiter. Es bedeutet ja nichts, niemand kommt zu Schaden, und der Abstand in der Menge ist so groß, dass die Frau es gar nicht bemerken wird. Eher ist es eine sportliche Aufgabe, sie in der Menge nicht zu verlieren. Was ihn bewegt, ist erst einmal unklar. Ist der Verfolger einfach ein gelangweilter Schnösel? Ein Verrückter? Ein Verbrecher? Er scheint selbst vor etwas zu fliehen. Etwas Bedrohliches liegt in der Luft, etwas Getriebenes.“ (Quelle: Verlagsseite) 

Meine Meinung
Das Buch wurde in meinem Lesekreis ausgewählt und eigentlich fand ich den Plot auch ansprechend. Ein Mann wird von der Idee überrollt, einem Paar pflaumenblauer Ballerinas nachzugehen – auf dieser Jagd erhält der Leser nicht nur mannigfaltige Einblicke in das seelische Leiden des Mannes, sondern wird auch Zeuge, wie er zunächst seinen Schuh verliert, dann sein Geld und sein Auto; am Ende ist er nahezu obdachlos und droht zu erfrieren. 

So weit so gut. Die Jagd hätte ja noch spannend sein können, wenn man die Motivation hätte verstehen können, aber auf sie wird gar nicht eingegangen, auch nicht, warum der Mann so an dieser fixen Idee festhält, bis er fast stirbt. Beschrieben werden eigentlich die ganze Zeit nur seine Gedanken – und das ist wirklich ein Kreuz und Quer, ein hüh und hott. Nichts davon ist bei mir irgendwie hängengeblieben, weil es für mich keine Relevanz hatte. Labern und schwadronieren – so habe ich das empfunden und gegeben hat es mir gar nichts. Drangeblieben bin ich nur, weil ich schon neugierig auf das Ende war – wird er herausfinden, welche Frau in den pflaumenblauen Ballerinas steckt? Nur – man bekommt leider keine Antwort. Wer aber Spaß an dem mir unleidigen Schreibstil hat, der wird seine Freude haben beim Lesen.

Vielleicht habe ich das Buch auch schlichtweg nicht verstanden – egal wie, auf keinen Fall fühlte ich mich gut unterhalten und gebe daher einen von 5 Sternen.


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