[Höreindruck] Volker Jarck - "Sieben Richtige"

Volker Jarck - Sieben Richtige
Gegenwartsliteratur

ISBN-13: 978-3-839-81808-4
Dauer: ungekürzt, 466 Minuten
Erschienen: 26. August 2020
Sprecher: Christoph Maria Herbst

Zum Inhalt
„Ein kleines Mädchen, zur falschen Zeit an der falschen Kreuzung. Ein Umzugswagen, der nicht an sein Ziel kommt. Eine viel zu traurige E-Mail, eine Frau, die auf ihre Möbel wartet und ein Abend in Rom mit zu viel Gin im Tonic. Nur ein paar Sommersekunden verändern und verbinden die Lebenswege von Greta, Victor, Eva und den anderen. Irgendwo zwischen Bochum, Boston und Köln glauben sie an ihre Träume, an die Zukunft oder an das Glück, einmal die Hauptrolle im Leben eines anderen zu spielen.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Das kennt jede Lese- (oder Hör-)Ratte – man sucht nach neuen Geschichten und bekommt online auch welche vorgeschlagen: „Wer dieses Buch gekauft hat, hat auch dieses hier erworben…“. Und genau so bin ich zu diesem Hörbuch gekommen – dass Christoph Maria Herbst es liest, hat meine Entscheidung, es zu hören, sicher unterstützt. Und ich muss sagen, dass mir dieser Debütroman sehr gut gefallen hat.
Im Mittelpunkt steht nicht ein Protagonist, sondern direkt mehrere Figuren. Das Buch beginnt mit einem tragischen Unfall eines kleinen Mädchens, doch bevor man erfährt, was mit ihr wird, wechselt die Geschichte zu einer anderen Figur – und so geht es am Anfang weiter, bis man die sieben verschiedenen Szenarien alle einmal erfahren hat. Zunächst erscheint alles nicht zusammenzuhängen, erst nach und nach ergeben sich die Verknüpfungspunkte. 

Mir hat das sehr gut gefallen, auch wenn es beim Hörbuch manchmal schwierig war, die jeweilige Szenerie zu erkennen, auch wenn immer der Ort des Geschehens wie eine Überschrift genannt wurde – oft habe ich dennoch erst an den ersten Sätzen gemerkt, um wen es gerade geht. Volker Jarck hat eine illustre Runde an Charakteren und Situationen geschaffen und bewegt sich gefühlsmäßig zwischen Freude und Schmerz, zwischen ernsthaften Themen und lustiger Banalität. Das aber in einer ansprechenden Art und Weise, so dass ich mich nie veräppelt fühlte, vielmehr immer mal wieder auch zum Nachdenken angeregt wurde. 

Der Schreibstil ist modern und erfrischend, sehr ansprechend und lebendig, obwohl es nur wenige Dialoge gibt und meist indirekte Rede angewandt wird. Die Charaktere sind wunderbar gestaltet und fernab typischer Klischees – dabei geht es um große Themen wie Liebe und Vertrauen, Freundschaft und Verlust. Der Autor hat eine sehr feinfühlige Art, sich dieser Themen anzunehmen, und ich mochte die Unterschiedlichkeit sehr.

Christoph Maria Herbst ist ein wunderbarer Sprecher, der ein Buch nicht nur vorliest, sondern es lebt – und so die Figuren lebendig macht. Man sollte ihn nicht nur in die „Komödien-Schublade“ packen, denn auch als Sprecher ernsterer Bücher hat er mich schon mehrfach überzeugt – so auch hier. Ich bin gespannt, ob es weitere Bücher des Autors geben wird – ich würde mich auf jeden Fall freuen und gebe diesem Debüt 4 von 5 Sternen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Sabine,
    ich habe das Hörbuch ebenfalls vor ein paar Wochen gehört. Ich mochte Volker Jarcks Schreibstil ganz gerne. Zu Beginn hatte ich aber etwas Mühe in die Handlung hineinzufinden, weil mir der Überblick fehlte und ich die Perspektiven ständig durcheinander brachte. Nach und nach wurde es aber besser :).

    Christoph Maria Herbst hat mir als Sprecher auch ziemlich gut gefallen, weil er die Atmosphäre der Geschichte sehr gut transportiert.

    viele Grüße

    Emma

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