Sarah Kuttner - 180° Meer
Verlag: argon-Verlag
Umschlaggestaltung: Stephan Siebert, Berlin
Umschlagabbildung: © Zen Zsigo
ISBN 13: 978-3-839-81455-0
Dauer: ungekürzte Autorinnenlesung, 358 Minuten
Erschienen: 31.12.2015
Sprecher: Sarah Kuttner
Hörbuchrückentet
„Nachdem ihr Vater die Familie verlassen hat, ist Jule mit ihrem Bruder und ihrer selbstmordgefährdeten Mutter aufgewachsen. Als Erwachsene hat sie sich einen Alltag geschaffen, in dem sie alles nur noch irgendwie erträgt: Ihren Job als Sängerin, die unzähligen Anrufe ihrer Mutter, den ganzen Hass in ihr, der sie fast verschwinden lässt. Als auch ihre Beziehung zu bröckeln beginnt, flieht sie zu ihrem Bruder nach England, auf der Suche nach Ruhe und Anonymität. Doch dort trifft sie auf ihren Vater, der im Sterben liegt. Zaghaft beginnt Jule einen letzten Versuch, sich dem Mann anzunähern, von dem sie sich ihr Leben lang im Stich gelassen gefühlt hat.“
Meine Meinung
„Mängelexemplar“ von der Autorin hat mir gut gefallen, weil die Autorin modern und authentisch schreibt – modern ist der Schreibstil auch in dieser Geschichte, trotzdem hat sie mich nicht überzeugen können.
Ich hatte etwas ganz anderes erwartet – dass es mehr um die Beziehung zwischen Jule und ihren Vater geht, nicht aber, dass ihre eigene Geschichte so sehr und so lange im Vordergrund steht. Lange Zeit passiert einfach nur sehr wenig und es sind die Gedanken von Jule, denen man folgt. Gedanken über ihr Leben, ihre Beziehungen zu Männern, über Freundschaften, ihrer Familie – und irgendwann kommt auch ihr Vater ins Spiel. Während die Geschichte die ersten zwei Drittel leise vor sich hin plätschert, wird es dann im letzten Drittel interessanter – so zumindest habe ich es empfunden, vielleicht aber auch der anderen Erwartungen wegen.
Der Stil, mit dem Sarah Kuttner die Geschichte erzählt, ist eher jugendlich und umgangssprachlich – dadurch wirkt sie authentisch. Auch der Humor hat mir gefallen - auch wenn er doch manches Mal sehr ironisch war, musste ich häufiger schmunzeln. Trotzdem war mir die Art des Erzählens etwas zu flapsig, zu betont locker und „cool“. Vielleicht bin ich aber auch einfach schon zu alt für diese Art des Erzählens und passe nicht mehr in die Zielgruppe.
Sarah Kuttner kenne ich von einigen Fernsehsendungen, wo sie mir sehr sympathisch war – als Hörbuchsprecherin mochte ich sie aber leider nicht. Zum einen ist es ihre Stimmfarbe, diese rauchige und immer etwas verschnupft klingende Stimme, die mir nicht gefallen hat und dann auch die Art und Weise, mit der sie ihr Buch gelesen hat. Wie viel Einfluss das jetzt auf mein Nicht-Gefallen hat, kann ich gar nicht sagen, mit einer anderen Sprecherin hätte mich die Geschichte aber vielleicht mehr überzeugen können. So kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.
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