Ilona Jerger - Und Marx stand still in Darwins Garten
Historischer Roman
Verlag: Hörbuch Hamburg
ISBN-13: 978-3-869.09239-3
Dauer: 473 Minuten
Erschienen: 30.11.2018
Sprecher: Peter Kaempfe
Zum Inhalt
„Im Frühjahr 1881 leben in London zwei große Männer nur wenige Meilen voneinander entfernt: Charles Darwin und Karl Marx. Beide haben mit ihren Werken die Welt verändert. Und doch leiden sie darunter privat und öffentlich. Darwin hat den Schöpfer abgeschafft, fühlt sich missverstanden und forscht inzwischen still am Regenwurm. Marx grollt der Welt und wartet auf ein mutiges Proletariat, dabei verzettelt er sich beim Schreiben. Eines Abends begegnen sich die beiden bei einem Dinner. Schnell kreist ihre Diskussion um Gott und soziale Gerechtigkeit. Das Gespräch endet in einem Eklat. Dennoch haben der großbürgerliche Naturforscher und der ewig klamme Revolutionär mehr gemeinsam, als sie sich eingestehen wollen.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Bei diesem Buch sollte man vorab wissen, worauf man sich einlässt und sich nicht vom Titel irreführen lassen. Denn wer erwartet, spannende Diskussionen zwischen Marx und Darwin zu verfolgen, der wird enttäuscht sein. Vielmehr bekommt man Einblicke in das zeitgenössische Geschehen, und vielleicht auch ein wenig in die Gedanken der beiden historischen Persönlichkeiten. Das angedeutete Treffen ist nur ein kurzes gemeinsames Dinner, das restliche Buch ist dann getrennt Darwin und weniger Marx gewidmet.
Viel Neues habe ich zudem nicht erfahren, denn es sind nur sehr allgemein gehaltene Beschreibungen dessen, was die beiden denken. Bindeglied zwischen ihnen ist ein Arzt, so dass man vielleicht schon erahnt, das auch Krankheiten eine gewisse Rolle spielen.
Was die Autorin gut einfangen konnte ist die historische Atmosphäre – durch viele Beschreibungen, wie zum Beispiel der meist nicht erfolgreichen Therapien von Erkrankungen oder den Forschungen Darwins bis hin zu Szenerien wie das Dinner mit gesellschaftlichen und religiösen Diskussionen, gibt sie ein gutes Bild der damaligen Zeit. Darwin wird dabei als eher bescheidener und sympathischer Forscher beschrieben, während Marx eher jähzornig, ungeduldig und schwerenötig wirkt.
Gewonnen hat das Buch zudem durch den Sprecher Peter Kaempfe, der sehr engagiert spricht und die Geschichte lebendig macht – so bin ich an Stellen, die eher langatmig waren, drangeblieben – ob ich das beim „Selberlesen“ auch geblieben wäre, da bin ich skeptisch.
Insgesamt ein nettes Buch, bei dem ich aber falsche Erwartungen hatte und daher nicht so gefesselt war. Daher empfehle ich es nur bedingt und gebe knappe 3 von 5 Sternen.
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