[Rezension] Margaret George - "Kleopatra"

Margaret George  Kleopatra
Romanbiographie, historischer Roman
 

 Originaltitel: „The Memoirs of Cleopatra“ (1998)
 Übersetzer: Rainer Schmidt
 Verlag: Bastei Lübbe
 ISBN-13: 978-3-404-14422-8
 Seiten: 1584 Seiten
 Erschienen: 24.2.2004
 Umschlaggestaltung: Axel Bertram, Berlin
 Umschlagabbildung: Alexandre Cabane, Koninklijk Museum voor Schoone Kunsten, Antwerpen

   
Zum Inhalt
„Sie hat alles verloren: Der römisches Kriegsherr Augustus hat ihre Macht zerschlagen, es gibt keinen Ausweg mehr für sie. In diesem Moment ist Kleopatra nicht mehr die gottgleiche Pharaonin und wunderschöne Verführerin, als die sie ihr Leben lang bekannt war – und beginnt sich zu erinnern: Wie sie mit gerade einmal achtzehn Jahren mit dem eigenen Bruder verheiratet wurde … und wie sie von Anfang an um ihre Position als Regentin kämpfen musste. In ihrer Verzweiflung wandte sie sich an den römischen Kaiser, der wie so viele Gefallen an der schönen Herrscherin fand. Als Geliebte des Caesar konnte Kleopatra endlich ihre Macht festigen – doch als dieser ermordet wird, muss sie um weit mehr als nur ihre Krone fürchten …“ (Quelle: dotbooks.de)

Meine Meinung
Ich habe bereits ein Buch von Margaret George gelesen und war begeistert – und auch dieses hat mich völlig in seinen Bann gezogen. Schade, dass ich das Buch so lange vor mir hergeschoben habe, was aber der Dicke geschuldet ist, die bei mir leider eine gewisse „Abwehr“ erzeugt.

Kleopatra VII. erzählt selber ihre Geschichte. In Form von Tagebucheinträgen lässt sie ihr Leben lebendig werden. So sind zehn Schriftrollen zu Ehren der Göttin Iris entstanden, die – ergänzt durch eine abschließende Schriftrolle von Olympos, dem Leibarzt Kleopatras – zu dem Gesamtwerk werden. 
 
Die Aufmachung im Buch ist liebevoll – zu Beginn der Schriftrollen gibt es immer ansprechende Illustrationen im ägyptischen Stil, dem ganzen Roman vorangestellt sind zudem viele Karten, die das damalige Reich zeigen. Ein  informatives und umfangreiches Nachwort der Autorin liefert am Ende dann Informationen zur Recherchearbeit und Quellenlage – so kann man das Gelesene dann gut trennen in Wahrheit und Fiktion. 

Ich habe das Buch wirklich geliebt. Einiges wusste ich natürlich von der Königin, und trotzdem hat mich ihre Geschichte gepackt und gefesselt. Margaret George erzählt so farbenfroh und bildgewaltig, dass ich mich von der ersten Seite an in die Geschichte gesogen gefühlt hatte – und so hatte ich viele Bilder vor Augen, wie sich die Welt im 1. Jahrhundert v. Chr. zeigte. Dabei gibt es nicht nur Beschreibungen von Landschaften, sondern man wird vor allem Teil von Kleopatras Gedanken und Gefühlen – hier geht es natürlich viel um ihre Beziehungen zu Cäsar und später Antonius, aber auch um das politische Geschehen, die Ränke und Pläne, Schlachten, Siege und Niederlagen. Denn zu der Zeit kämpften zwei Reiche um die Weltmacht – das römische Reich und Ägypten. Im Mittelteil gab es dann zugegebenermaßen auch mal einen etwas langatmigen Teil, den konnte ich aber verschmerzen, weil ich den Großteil wirklich sehr mochte und überhaupt nicht langweilig fand. Die Wortwahl ist wundervoll, mit vielen Bildern, dennoch aber auch der Zeit angemessen und vor allem sehr lebendig. Das liegt natürlich auch an der großartigen Charakterzeichnung. Nicht nur Kleopatra wurde zum Leben erweckt, auch die ihr Anvertrauten, ihre Liebhaber, ihre Freunde, Kinder und Nahestehenden. Das, was von Kleopatra bekannt ist, hat Margaret George wunderbar verwebt mit vermeintlichen Gedanken und Emotionen der Königin – und so ein sehr stimmiges Seelenbild von ihr geschaffen. Auch Julius Cäsar und Marcus Antonius sind fantastisch charakterisiert – und auch bei ihnen hatte ich nicht nur ein Bild vor Augen, sondern auch ein Gefühl für ihr Handeln und Denken. 

Ich kann gar nicht aufhören zu schwärmen von diesem opulenten Werk – wer sich für Ägypten interessiert, der sollte unbedingt zu dieser sehr gelungenen Romanbiographie greifen! Von mir eine absolute Leseempfehlung. 

Mein Fazit
Eine gelungene Romanbiographie über Kleopatra VII. – sie selber erzählt ihr Leben, und das nicht nur ehrlich und mit vielen Einblicken in ihre Gedanken- und Gefühlswelt, sondern vor allem lebendig und farbgewaltig. Ich habe das Buch geliebt und war am Ende sehr traurig – und das nicht nur wegen des bekannten Endes von Kleopatra, sondern weil ich mich als Teil der Geschichte gefühlt habe. Eine absolute Leseempfehlung meinerseits!



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