[Rezension] Jan Zweyer – "Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel"

Jan Zweyer – Das Haus der grauen Mönche – Das Mündel (#1)
Historischer Roman
 

ISBN-13: 978-3-894-25619-7
Seiten: 446 Seiten
Erschienen: 15.6.2015
Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design

   
Buchrückentext
„Anno 1488: Wegen einer Wiese müssen Linhardt von Linden und seine Frau ihr Leben lassen. Der neugeborene Sohn Jorge bleibt nur vom Tod verschont, weil sich Bruder Bernardo seiner annimmt. Doch die Erziehung der Waise im „Haus der grauen Mönche“ ruft Missgunst auf den Plan – sogar unter den Mönchen selbst. Auch von anderer Seite droht Ungemacht: Dem Hattinger Bürgertum sind die Bettelmönche schon lange ein Dorn im Auge und sogar der Erzbischof von Köln hat guten Grund, sie weit weg zu sehen. Jorge gerät zwischen die Fronten von weltlichen und kirchlichen Machthabern.“

Meine Meinung
Das Buch steht bei mir schon sehr lange herum, dabei habe ich nur positive Stimmen zu der Geschichte gehört – und ich hätte schon viel früher auf die Stimmen hören sollen, denn es ist ein sehr unterhaltsamer historischer Roman, mit dem ich schöne Lesestunden hatte!

Die Geschichte spielt Ende des 15. Jahrhunderts in Hattingen und näherer Umgebung. Im Mittelpunkt der gesamten Reihe steht Jorge, der nach dem Tod seiner Eltern von Bruder Bernardo aus dem „Haus der grauen Mönche“ aufgenommen wird, um ihn großzuziehen. Jorges Eltern sind unter misslichen Umständen getötet worden, und in ihm wächst immer mehr der Wunsch, den Tod der Eltern zu rächen.

Es ist ein toller erster Band, der von Anfang an spannend ist, sich aber doch auch Zeit nimmt, die Personen und Gegebenheiten zu entwickeln und darzustellen. Der Tod Jorges Eltern ist im ersten Drittel des Buches vorherrschendes Thema und zeigt sehr gut, mit welcher Willkür manches Mal vorgegangen worden ist und welche Ungerechtigkeiten damals herrschten. Aber auch in das Leben der grauen Mönche bekommt man Einblicke, wie ein Bettelorden sich damals aufstellen musste und mit was für Feindseligkeiten er leben musste. 

Jorge ist ein toller Protagonist, den man einfach ins Herz schließen muss. Er ist gutmütig und hat sein Herz am rechten Fleck – ich kann mir gar nicht vorstellen, wie er den Tod seiner Eltern rächen wird. Aber auch seinen Mentor Bruder Bernardo mochte ich sehr – er setzt sich sehr für den Jungen ein, gerät dadurch auch immer wieder mit anderen in Streit, sowohl aus der eigenen Bruderschaft, aber auch mit weltlichen Oberen; das hält ihn aber nicht davon ab, Jorge zu erziehen und zu unterrichten – und das eben unter den einfachen Umständen eines Bettelordens. 

Die Geschichte ist interessant, da man vieles aus dem damaligen Leben erfährt, dabei aber auch unterhaltsam und spannend. Es geht um Intrigen und Verbrechen, um Lügen und Ungerechtigkeiten, aber auch um Achtung und Freundschaft. Der angenehm zu lesende Schreibstil, der aber dennoch auch die historische Atmosphäre vermittelt, lässt die Seiten nochmal mehr dahinfliegen.

Der Schluss des Bandes bleibt ein wenig offen, was aber nicht anders zu erwarten war -  ich freue mich auf die nächsten Bände und gebe diesem hier gute 4 von 5 Sternen. 

Mein Fazit
Ein sehr gelungener Auftaktband um einen sympathischen Protagonisten, der bei einem Bettelorden aufwächst, sich dann aber aufmacht, um den Tod der Eltern zu rächen. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und freue mich auf die Fortsetzung – diesem Auftaktband gebe ich gute 4 von 5 Sternen.

Das Haus der grauen Mönche
1. Das Mündel
2. Freund und Feind
3. Im Dienst der Hanse
4. Ein Königreich von kurzer Dauer
5. Schwarzes Gold und alte Missgunst

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