[Höreindruck] Thomas Hettche - "Herzfaden"

Thomas Hettche - Herzfaden
2 Zeitebenen, Magie
 

ISBN-13: 978-3-732-41817-6
Dauer: 475 Minuten
Erschienen: 10.9.2020
Sprecher*in: Valery Tscheplanowa, Christian Brückner

   
Zum Inhalt
„Ein zwölfjähriges Mädchen entdeckt nach einer Vorstellung der Augsburger Puppenkiste im Foyer des Theaters eine kleine Holztür, öffnet sie und gerät wie Alice im Wunderland in eine Märchenwelt, in der viele Freunde warten: die Prinzessin Li Si, Kater Mikesch, Lukas, der Lokomotivführer und viele andere. Vor allem aber trifft es dort Hatü, die Frau, die einst mit ihrem Vater all diese Marionettenfiguren geschnitzt und gebaut hatte und die eine große Geschichte zu erzählen hat: die Geschichte dieses einmaligen Theaters und der Familie, die es erfunden, gegründet und berühmt gemacht hat. Es ist die Geschichte eines deutschen Kultur-Mythos, die weit zurückreicht in die ersten Jahre des Zweiten Weltkriegs, als Walter Oehmichen, ein Schauspieler des Augsburger Theaters, im Lazarett einen Puppenschnitzer kennenlernt...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich liebe die Augsburger Puppenkiste und mag deren Stücke sehr – umso neugieriger war ich, wie dieses fantastische Marionettentheater entstanden ist. Genau das erfährt man in dieser Geschichte – aber nicht nur das, sondern auch noch viel mehr!

Es gibt zwei Erzählstränge und ich habe beide sehr gemocht. Der eine erzählt die Entstehung der Puppenkiste und beginnt während des 2. Weltkriegs, der andere spielt in der Gegenwart, in der ein 12-jähriges Mädchen auf magische Weise in die Welt der Marionetten gezogen wird und die dort die Frau trifft, die diese besondere Welt erschaffen und zum Leben erweckt hat. 

Obwohl ich sonst magische Geschichten nicht so mag, hat mich das hier überhaupt nicht gestört. Ganz im Gegenteil, ich mochte diese Welt der Puppen und wie alle Figuren zusammentreffen und vor allem zusammenhalten. Die Erzählstränge aus Gegenwart und Vergangenheit wechseln sich immer ab, und so erfährt man nach und nach, wie die Augsburger Puppenkiste entstanden ist, was es mit dem Namen auf sich hat und wie es gelingen konnte, die aus Holz geschnitzten Figuren zum Leben zu erwecken.

Ich fand diese Geschichte sehr berührend, da man natürlich auch Einblicke in die Zeit des 2. Weltkriegs und auch die Zeit danach erhält – nur diesmal aus einer für mich ganz neuen Perspektive. Und da der Autor sehr gut recherchiert hat, habe ich natürlich auch noch einiges Neues erfahren. Er hat zudem eine sehr angenehme Weise, die Geschichte zu erzählen, sehr liebevoll und lebendig, so dass ich total eingetaucht bin ich diese andere Zeit. Dazu haben natürlich auch die beiden großartigen Sprecher beigetragen – Christian Brückner liest den Part der Gegenwart, Valery Tscheplanowa den der Vergangenheit. Und beide haben das großartig gemacht. Christian Brückner hat ja eine sehr markante Stimme und weiß damit auch umzugehen, aber auch Valery Tscheplanowa hat mir mit ihrer sanften und ruhigen Stimme sehr gut gefallen. Beide sind sehr passend ausgesucht und haben das Hörbuch zu etwas besonderem gemacht.

Ich finde nicht nur die Idee zum Buch, sondern auch die Umsetzung als Hörbuch sehr gelungen und gebe gute 4 von 5 Sternen.

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