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[Rezension] Rhidian Brook – "Niemandsland"

Rhidian Brook – Niemandsland 
Roman

Verlag: C. Bertelsmann Verlag
Umschlaggestaltung: Buxdesign, München
ISBN 13: 978-3-570-10128-5
Seiten: 384 Seiten
Erschienen: 31. März 2015
Originaltitel: „The Aftermath“
Übersetzer: Maria Andreas

Zum Inhalt
„Hamburg 1946: Ein englischer Offizier soll für die Entnazifizierung und den Wiederaufbau Deutschlands sorgen. Colonel Lewis Morgan wird mit seiner Familie in ein herrschaftliches Haus an der Elbe einquartiert. Seine Frau kann aber nicht verstehen, dass der Hausbesitzer Stefan Lubert nicht ausziehen muss. Sie findet die Idee, mit dem Feind unter einem Dach zu wohnen, unerträglich. Doch als sie den Alltag teilen, erkennt sie, wie grob und falsch ihr Bild von den Deutschen war. Nach und nach entwickelt sich eine unerhörte Nähe zwischen ihr und Stefan Lubert …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich lese gerne Bücher, die zur Zeit der Weltkriege spielen oder auch die Nachkriegszeit behandeln – und bei diesem Buch hat mich gerade das Thema der britischen Besatzung und die Beschlagnahmung von deutschen Häusern und Wohnungen sehr interessiert – so passend die kühle Atmosphäre der Geschichte anfangs auch war, so sehr hat sie mich dann im Verlauf jedoch auch gestört.

Im Mittelpunkt stehen zwei Familien –eine deutsche Familie, deren Haus von den Briten beschlagnahmt wird, und eine britische, die in dieses beschlagnahmte Haus einzieht. Ungewöhnlich ist, dass die Deutschen wohnen bleiben dürfen und natürlich ergeben sich daraus viele Probleme.

Doch nicht nur die Probleme durch das Zusammenleben sind Thema des Buches, der ganze Kampf ums Überleben und der Wiederaufbau spielen eine Rolle. 

Die Atmosphäre im Buch ist die ganze Zeit kühl und düster – und genau das passt ja auch zur Geschichte. Doch je mehr man die Charaktere kennenlernt, hätte ich mir auch etwas Spannung gewünscht. Ich hatte einfach das Bedürfnis, an der Geschichte dranbleiben zu wollen, dazu aber fehlt mir der Anreiz. Diese stets kühle und oft auch gelangweilte Stimmung zieht sich durch die ganze Geschichte, obwohl es doch einige Szenen gab, die viel Potential hatten, den Leser zu fesseln. Obwohl es doch auch um den Wiederaufbau geht, bleibt es die ganze Zeit trostlos und unheilvoll – mir hat das leider die Leselust genommen.

Auch die Charaktere sind mir die ganze Zeit über fremd geblieben, dabei sind sie eigentlich authentisch gestaltet und auch voller ganz unterschiedlicher Facetten. Trotzdem gab es keinen, der mir richtig ans Herz gewachsen ist und mit dem ich gefiebert habe; und auch das hat zum Lesegenuß nicht beigetragen.

Der Schreibstil ist dagegen gelungen und gerade die düstere, trostlose Atmosphäre und Stimmung hat der Autor sehr gut eingefangen. Leider gibt es daneben keine anderen Facetten von Stimmungen, so dass alles irgendwie verschwimmt in Trostlosigkeit und Perspektivlosigkeit.  Dass es dann auch noch zu für mich merkwürdigen Liebschaften kommt, hat das Ganze nicht besser gemacht. Schade – so gebe ich dem Buch 2,5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Der Klappentext hat mich total angesprochen, weil ich gedacht hatte, mal eine neue Perspektive auf das Nachkriegsdeutschland zu erhalten. Grundsätzlich hat es die auch gegeben, dennoch vermochte der Autor mich nicht zu fesseln mit seiner durchweg trostlosen Geschichte, die ohne Höhen oder Tiefen vor sich hinplätschert. Ich kann leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben.


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