Chevy Stevens - Still missing
Verlag: Fischer Verlag
Umschlaggestaltung: bürosüd®, München
Umschlagabbildung: Plainpicture und Getty Images (Schmetterling)
ISBN 13: 978-3-596-18716-4
Seiten: 414 Seiten
Erschienen: 28. Januar 2011
Originaltitel: „Still Missing“
Übersetzer: Maria Poets
Buchrückentext
„Was würdest du tun, wenn dich jemand am helllichten Tag entführt? Wenn du ihm vollkommen ausgeliefert bist? Wenn es aus dieser Hölle kein Entkommen gibt? Würdest du töten? Und wäre dann wirklich alles vorbei?“
Meine Meinung
Bei einem Thriller erwarte ich einen Pageturner, eine Geschichte, die mich von Anfang an fesselt und die ich nicht beiseitelegen kann – grade von diesem Thriller habe ich viel Gutes gehört, umso enttäuschter war ich daher, dass sich meine Erwartungen in der ersten Hälfte so gar nicht erfüllten.
Aufgebaut ist das Buch in Sitzungen bei einem Therapeuten, und so weiß man, dass die Protagonistin Annie überleben wird. Sie erzählt von ihrer Entführung – und eigentlich sollte das ja spannend und fesselnd sein, mich aber hat dieser Part leider nur mäßig packen können. Ja – das ist alles schlimm und ihr ist schreckliches wiederfahren, trotzdem konnte es mich nicht berühren und auch nicht fesseln. Erst in der zweiten Hälfte des Buches wird es dann spannender – Annie kommt frei und beschreibt, wie sie versucht, in ihr altes Leben zurückzukehren. Dass das nicht einfach ist, glaubt man gerne, wenn sich dann auch noch Unerwartetes auftut, kann das wirklich schrecklich sein. Und diese zweite Hälfte hatte es dann wirklich in sich. Hier war es auch für mich ein Thriller, es geschieht Unerwartetes und Unglaubliches, und immer wieder konnte mich die Autorin überraschen.
Annie als Figur ist sehr gut gezeichnet – ihre Veränderung durch ihre Entführung ist frappierend und so wie hier dargestellt auch glaubhaft und authentisch. Auch andere Figuren sind sehr lebensnah gezeichnet, da denke ich zum Beispiel an Annies Lebensgefährten oder an ihre beste Freundin. Besonders gelungen ist auch Annies Mutter, die sich nur um sich dreht und immer nur aus allem Geld machen möchte.
Der Schreibstil ist leicht zu lesen und durch die Ich-Erzählform ist man Annie nahe – sie erzählt, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, so dass alles sehr authentisch rüberkommt.
Da mich die erste Hälfte aber trotz der guten zweiten fast schon gelangweilt hat, kann ich leider nur 3,5 von 5 Sternen vergeben.
Mein Fazit
Ein Thriller, der lange Zeit braucht, um richtig Fahrt aufzunehmen – während die erste Hälfte mich schon fast gelangweilt hat, war das in der zweiten ganz anders. Interessant war die Sichtweise einer Entführung durch die Entführte selber und dann ihr Leben, nachdem sie entkommen konnte. Da hat die Autorin sich in der zweiten Hälfte viel einfallen lassen, um den Leser zu täuschen und auf falsche Fährten zu locken. Ich gebe 3,5 von 5 Sternen, weil ich zu Anfang doch eher gelangweilt war.
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