Michel Houellebecq - Serotonin
Verlag: Dumont-Verlag
Umschlaggestaltung: Lübbeke Nauman Thoben, Köln
ISBN 13: 978-3-832-18388-2
Seiten: 330 Seiten
Erschienen: 25. Januar 2019
Originaltitel: „Sérotonine“
Übersetzer: Stephan Kleiner
Zum Inhalt
„Als der 46-jährige Protagonist von SEROTONIN, dem neuen Roman des Goncourt-Preisträgers Michel Houellebecq, Bilanz zieht, beschließt er, sich aus seinem Leben zu verabschieden – eine Entscheidung, an der auch das revolutionäre neue Antidepressivum Captorix nichts zu ändern vermag, das ihn in erster Linie seine Libido kostet. Alles löst er auf: Beziehung, Arbeitsverhältnis, Wohnung. Wann hat diese Gegenwart begonnen? In der Erinnerung an die Frauen seines Lebens und im Zusammentreffen mit einem alten Studienfreund, der als Landwirt in einem globalisierten Frankreich ums Überleben kämpft, erkennt er, wann und wo er sich selbst und andere verraten hat.“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Nachdem mir die Idee zu „Unterwerfung“ sehr gut gefallen hat, war ich neugierig auf das neue Buch von Michel Houellebecq, insbesondere da es kontrovers besprochen wurde, mich aber auch hier das Thema sehr angesprochen hat. Doch meine Erwartungen scheinen völlig falsch gewesen zu sein, denn mich haben weder die Erzählweise, noch der Protagonist oder die Geschichte selber angesprochen, so dass ich das Buch nach 193 Seiten beendet habe.
Am Anfang konnte mich das Erzählte ja noch fesseln, je weiter die Geschichte jedoch vorantreibt, desto mehr hat mir ein roter Faden gefehlt. Es ist keine Geschichte, in der viel geschieht (mittlerweile weiß ich, dass sich das im letzten Drittel dann ändert), vielmehr hängt ein Mittvierziger seinen Gedanken nach und resümiert sein Leben. Dass er dem kaum etwas abgewinnen kann, ist offensichtlich, dass er dabei aber despektierlich und respektlos mit allem abrechnet, hat mir gar nicht gefallen, das kann ich auch nicht alles auf seine offensichtliche Depression zurückführen. Seine provokanten Einstellungen auf Menschen im Allgemeinen, auf Frauen im Speziellen, auf Beziehungen und das, was das Leben ausmacht, deckt sich überhaupt nicht mit meinen, so dass ich diesen Darstellungen immer weniger folgen mochte. Ich brauche keinen sympathischen Protagonisten, dass mich ein Buch fesselt, ich brauche aber schon einen roten Faden, eine Richtunig, auf die die Geschichte abzielt.
So schrecklich ich den Schreibstil mit den langen, verschachtelten Sätzen auch fand, so sehr hat er genau das ausgedrückt, was den Protagonisten ausmacht. Oft unstrukturiert in seinen Gedanken, sprunghaft, abschweifend, dann auch verlierend in Belanglosem und Unglaublichem – das alles mag der Schreibstil gut vermitteln, angenehm zu lesen ist er aber leider gar nicht.
Mich konnte Houellebecq mit diesem neuen Roman leider gar nicht packen, dafür haben mich weder die Sprache noch die Umsetzung des Plots in irgendeiner Weise überzeugt – nach 193 Seiten habe ich das Buch abgebrochen.
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