[Rezension] Ursula Poznanski - "Stille blutet"

Ursula Poznanski - Stille blutet (Mördergruppe #1)
Thriller
 

 Verlag: Knaur-Verlag
 ISBN-13: 978-3-426-22689-6
 Seiten: 399 Seiten
 Ersterscheinung: 1. September 2022
 Umschlaggestaltung: Sabine Schröder
 Umschlagabbildung: Collage unter Verwendung von Motiven von Adobe Stock und shutterstock.com

   
Buchrückentext
„Wenige Worte machen die Wiener Nachrichtensprecherin Nadine Just über Nacht berühmt: Vor laufender Kamera kündigt sie ihre Ermordung an – zwei Stunden später ist sie tot! Ebenso ergeht es einem Blogger nach einer ganz ähnlichen Ansage. Während die Medienwelt kopfsteht, fluten Nachahmerbeiträge und Memes das Netz. Wie soll die junge Ermittlerin Fina Plank zwischen einer echten Spur, einem schlechten Scherz oder schlichtem Fake unterscheiden? Von allen unbemerkt, beobachtet ein weiterer Spieler mit Interesse das Geschehen – und bereitet einen raffinierten Schachzug vor…“

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf diesen Auftakt einer neuen Krimi-Serie der Autorin, weil mir die Reihe um das Ermittlerduo „Kaspary & Wenninger“ so gut gefallen hat und ich sehr traurig war, dass sie nicht fortgesetzt wurde. Mit diesem Band gibt es neue Ermittler – und ich finde, dass der Auftakt sehr gut gelungen ist!

Die Nachrichtensprecherin Nadine Just wird tot aufgefunden, nachdem sie live ihren eigenen Mord angekündigt hat. Schnell gerät ihr Ex-Freund Tibor Glaser in Verdacht – und die Schlinge zieht sich immer weiter zu, denn es bleibt nicht bei einem Mord und Tibor scheint zu auch zu den neuen Opfern Verbindungen gehabt zu haben. 

Es war spannend – gleich von Anfang an, und die Spannung hat im Laufe des Buches auch stetig zugenommen. Erzählt wird das Ganze aus verschiedenen Perspektiven – mal aus Sicht der jungen und noch unerfahrenen Ermittlerin Fina Plank, mal aus Sicht des Hauptverdächtigen Tibor Glaser. Eingestreut sind dann aber auch Abschnitte eines Menschen, der den Leser direkt anspricht und der eine Menge über die Morde und Opfer weiß – diese Abschnitte sind ein wenig gruselig, weil es keine direkte Verbindung zum Geschehen gibt, sie aber dennoch aktuell sind und vor allem – auch in die Zukunft blicken lassen.

Die Ermittlerin Fina Plank mochte ich gerne. Sie ist noch neu in dem Ermittlerteam und bekommt das auch zu spüren – explizit von ihrem Kollegen Oliver, der wirklich keine Situation auslässt, sie zu beleidigen; und das alles unter dem Deckmantel „schwarzer Humor“. Dabei hat sie gute Ideen und denkt auch mal um die Ecke. Auch in ihr Privatleben bekommt man Einblicke und die haben mich traurig gemacht, denn sie wirkt ein wenig isoliert – und das hat nicht nur mit ihrem aufreibenden Job zu tun. Kollege Oliver ist wirklich furchtbar – ein Macho vor dem Herrn, der zwar nur wenig Zuspruch von seinen Kollegen bekommt, dem aber auch selten Grenzen gesetzt werden. Das Bild des Machos erfüllt er voll und ganz – ob er damit auch ein Klischee der österreichischen Polizei bedient, kann ich nicht sagen. 

Auch der Hauptverdächtige Tibor Glaser hat nach und nach Sympathiepunkte bekommen. Zunächst wirkt er wie ein arroganter „Werbetexter“ – je mehr sich aber die Schlinge um seinen Hals zuzieht, denn als Leser ist klar, dass er nicht der Mörder sein kann, hat er auch mein Mitleid bekommen. Er steht ziemlich unter Stress – verständlich auch, dass man dann mal unlogisch handelt – aber Tibor hat wirklich ein Händchen dafür, alles genau falsch anzugehen, so dass ich immer häufiger mit der Augen rollen musste. Und irgendwann konnte ich ihn wirklich nicht mehr verstehen. 

Diese unbekannte Stimme, die immer mal wieder ein paar Gedanken loslässt und dabei den Leser direkt anspricht, fand ich gruselig – irgendwie hatte ich sogar das Gefühl, von dieser Figur beobachtet zu werden. 

Der Schreibstil ist umgangssprachlich, modern und voller Dialoge – so ist das Ganze sehr lebendig, und durch die kurzen Kapitel fliegen die Seiten rasch dahin. 

Die Auflösung ist schlüssig, und die Autorin hat geschickt auf das große Finale hingearbeitet. Ein paar Fragen bleiben aber dennoch offen, und ich denke, die werden dann im nächsten Band wieder aufgegriffen. Alles in allem ein guter Auftakt, der Lust auf weitere Bände macht – ich gebe 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Ein gelungener Auftakt mit interessantem Plot und manchmal etwas klischeehaften Charakteren, die ich aber gerne begleitet habe, auch wenn ich sie in ihren Rollen manchmal etwas überzogen fand. Dafür aber war es spannend – und das von Anfang an. Trotzdem würde ich eher von einem Krimi sprechen, da klassische Ermittlerarbeit im Zentrum steht. Ich habe das Buch gerne gelesen und gebe 4 von 5 Sternen.

Reihenfolge Mordgruppe
1. Stille blutet
2. (noch nicht bekannt)
Werbung: Vielen Dank an Vorablesen und den Knaur-Verlag für das Bereitstellen des Rezensionsexemplars.

2 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,
    ich wollte zuerst einige Rezensionen abwarten, aber Knaur hat bei mir angefragt und ich habe natürlich "ja" zu einem Reziexemplar gesagt. Jetzt warte ich auf das Buch.....im Moment ist die Post wieder langsam wie nie! Aber irgendwnan wird es hoffentlich eintrudeln. Es freut mich aber, dass es dir gefallen hat und so bin ich umso neugieriger.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Schönen guten Morgen!

    Ich hab ja bisher eher weniger begeisterte Meinungen dazu gesehen, deshalb freut es mich, dass es dich doch mitnehmen konnte.
    Die andere Krimireihe von Poznanski hat mich ja nicht so begeistern können, hauptsächlich wegen der Protagonistin. Und wenn ich bei dir lese "klischeehafte Charaktere" und "überzogen", dann weiß ich, dass ich hiervon besser die Finger lasse :D Ich muss ja auch nicht alles lesen *lach*

    Vielen Dank für deine Einblicke und ein schönes Wochenende!
    Liebste Grüße, Aleshanee

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