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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Off-topic] Rauhnächte 2021/2022

Rauhnächte 2021/2022


Ich gebe zu, ich hatte noch nie etwas von den Rauhnächten gehört, als ich letztes Jahr bei Andrea vom Blog „Leseblick“ von ihren Erfahrungen gelesen habe. Aber sie hat mich damit total gepackt und vor allem neugierig gemacht. Und wie das dann so ist – das ganze Jahr 2021 habe ich überhaupt nicht mehr daran gedacht, und wieder war es Andrea, die Anfang Dezember 2021 ihre Pläne für die kommenden Rauhnächte preisgegeben hat. Und ab da habe ich mich dann sehr mit dem Thema beschäftigt. Ich habe in Büchern gestöbert, viel auf diversen Blogs gelesen und war völlig geflasht, was man alles machen kann und wie die Rauhnächte gestaltet werden können. 

Doch was sind sie denn nun eigentlich, die Rauhnächte? Es sind die zwölf heiligen Nächte vom 24.12. bis zum 6.1., die symbolisch für die zwölf Monate im neuen Jahr stehen. 

Die Wurzeln liegen in germanischen und keltischen Traditionen und rühren aus der Differenz der Tage im Sonnen- und dem Mondjahr. Die Gesetze der Natur sind in dieser Zeit außer Kraft gesetzt und die Tore zur anderen Welt stehen offen. Klingt alles esoterisch, oder? Finde ich auch und wer mich kennt, weiß, dass das eigentlich so gar nicht meins ist. Aber – mir haben ein paar Rituale gut gefallen und vor allem, dass es eine Zeit ist, in der man sich mit sich selber beschäftigt und zu verschiedenen Dinge Gedanken macht. Und das wiederum ist genau meins!

Anleitungen gibt es genug, da sollte sich jeder das raussuchen, was für ihn am besten passt. Ich habe verschiedenes probiert, manches wieder verworfen, habe gemerkt, dass ich mich sehr gut auf die Themen einlassen konnte, wenn ich nicht arbeiten musste, und ich es weit weniger gut konnte, wenn ich einen langen Arbeitstag hinter mir hatte. 

Was immer wieder auftaucht ist die Bedeutung der Träume. Da dachte ich noch – wunderbar, ich weiß fast immer, was ich geträumt habe, da bin ich echt gespannt. Niemals hätte ich gedacht, dass ich mich gerade in diesen Nächten an kaum etwas erinnern konnte – und je verzweifelter ich genau das versuchte, umso weniger war dann am Morgen noch da. Ich habe es dann einfach gelassen – stressen sollen die Rauhnächte ja nicht, und ohne Träume hat es auch funktioniert.

Wie sahen nun meine Rauhnächte aus? Zur Einstimmung habe ich schon mit der Thomasnacht begonnen – die längste Nacht des Jahres, die Wintersonnenwende. Ich habe zum einen das 13-Wünsche-Ritual vorbereitet und mir Gedanken gemacht, was ich in diesem Jahr noch loslassen möchte. Beim 13-Wünsche-Ritual schreibt man 13 Wünsche für das kommende Jahr auf kleinen Zettel und faltet diese zusammen. In der jeder Rauhnacht wird nun einer verbrannt – man gibt so den Wunsch ab ans Universum mit der Bitte um Erfüllung. Am Ende der Rauhnächte bleibt schließlich ein Wunsch übrig – um den kümmert man sich dann selber im folgenden Jahr. Auch das, was ich noch loslassen wollte in 2021, habe ich auf Zettel geschrieben und auch diese dann verbrannt – das war sehr befreiend, die Zettel in Flammen aufgehen zu sehen, und ich hatte wirklich das Gefühl loszulassen. 
Ich habe mich auch entschlossen, eine Orakelkarte als Jahreskarte für 2022 zu ziehen, und auch das war ein intensives Erlebnis, spannend, aufregend und befreiend zugleich.  

Am 24.12. habe ich noch einmal zurückgeschaut, diesmal aber auf die guten Dinge. Ich habe es mir da sehr gemütlich gemacht mit Kerzen und Düften, und alles in mein Notizbuch geschrieben – ein paar Einblicke lasse ich dir hier; du verstehst sicher, dass ich den Text unlesbar gemacht habe, weil es doch sehr persönlich ist. 

Die einzelnen Rauhnächte stehen immer unter einem bestimmten Thema, wie zum Beispiel „in die Stille lauschen“, „Herzöffnung“, „Freundschaft & Selbstliebe“, „Loslassen“, „Vergeben“ und vieles mehr – ich hatte in verschiedenen Anleitungen noch ein paar Fragen gefunden, über die ich mir dann Gedanken gemacht habe. Da ist einiges hochgekommen; manchmal sind solche Wahrheiten schmerzhaft, immer aber gibt es auch schöne Momente, an die ich gerne gedacht habe und bei denen ich bemerkt habe, dass sie viel zu sehr in den Hintergrund geraten bei allem Unangenehmen, was man im Alltag so erlebt. Dafür waren die Rauhnächte wirklich toll, dieses sich Besinnen, sich Dinge klarmachen, sich erinnern und den Fokus auf das Gute und das Schöne zu lenken – das nehme ich auf jeden Fall mit ins neue Jahr. 

Die ersten Rauhnächte hatte ich noch frei und war dann auch viel spazieren und radfahren. Ich lebe zwar in der Großstadt Köln, zum Glück aber direkt am Stadtwald, so dass ich auch viele tolle Natureindrücke gewonnen habe – dieses achtsame, mit offenen Augen durch die Welt zu ziehen – das ist immer wieder eine tolle Erfahrung. Und auch das Thema Achtsamkeit nehme ich mit ins neue Jahr.
Zu den Rauhnächten gehört natürlich auch das Räuchern – das war für mich anfangs ein Buch mit sieben Siegeln. Ich habe dazu viel gelesen, und trotzdem konnte ich mir nichts so recht darunter vorstellen. Mit Kohle räuchern oder mit Kräutern? Oder doch mit Räucherstäbchen? Und welche Düfte soll ich nehmen? Mag ich das überhaupt? Wieder war es Andrea, die mich da ein bisschen unterstützt hat, indem sie mir ein paar Kräutermischungen zugeschickt hat, aber auch Aleshanee vom Blog „Weltenwanderer“ hat mich bestärkt, einfach mal ein bisschen zu probieren. Die Kräutermischungen waren toll. Es ist nochmal ein ganz anderes Dufterlebnis, wenn eine solche Mischung verdampft (oder räuchert oder wie man das auch nennt) und nicht zu vergleichen mit einer Duftkerze. Ich hatte mir auch noch Räucherstäbchen besorgt mit den Düften Sandelholz und weißer Salbei – auch das hat mir gut gefallen, vor allem auch wenn es um das Räuchern in allen Räumen zur Reinigung geht. Dieser Gedanke, dass die Kräuter reinigen, gefällt mir sehr, und auch darauf konnte ich mich sehr gut einlassen. 

Für mich waren die Rauhnächte eine schöne Erfahrung, eine intensive Zeit, in der ich viel nachgedacht und mich mit mir selber beschäftigt habe. Ich bin offenen Herzens und achtsam durch die Tage gegangen, und gerade auch das Schreiben hat mir gut getan (was ich niemals gedacht hätte, denn ich bin absolut kein Tagebuchschreiber…) Vorgenommen habe ich mir, dieses thematische Schreiben mit ins Jahr 2022 zu nehmen und die ersten Fragen und Themen dafür habe ich mir auch schon überlegt. 

Jetzt ist der Artikel sehr lang geworden, das hätte ich gar nicht gedacht. Wer bis jetzt mitgelesen hat, dem danke ich dafür – ich hoffe, man hat meine Begeisterung gespürt, und vielleicht habe ich ja auch ein wenig neugierig gemacht. 

In diesem Sinne – alles Gute für 2022!
                                                                                  
                                                                      Liebe Grüße

6 Kommentare:

  1. Hallo Sabine!

    Ich war schon so gespannt auf deine Erfahrungen und freu mich sehr, dass du dir die Zeit genommen hast und uns daran etwas teilhaben lässt <3

    Ja, es klingt alles schon sehr "esoterisch", aber eigentlich sind es ja (teilweise? ich weiß es nicht) alte Überlieferungen die lange Brauch waren - und sowas fasziniert mich schon immer sehr. Selbst wenn keine Geister herumstreifen in dieser Nacht, haben sie schon eine ganz besondere Mystik. Etwas altes wird abgeschlossen, etwas neues beginnt ... grade wenn man sich die Rituale und Fragen ansieht für diese besonderen Nächte ist es für einen selbst eine sehr schöne Möglichkeit, zu reflektieren.

    Auch ich habe über einige Fragen nachgedacht, innerlich und äußerlich aufgeräumt, um ohne große Altlasten ins Neue Jahr zu starten. Das hat sehr gut getan!
    Witzigerweise konnte ich mich auch kaum an meine Träume erinnern *lach* Was uns das wohl sagen soll? Wir sollen uns wohl überraschen lassen :D

    Vielen Dank für deine schönen Einblicke und es freut mich, dass du so positive Erfahrungen gemacht hast!
    Mein Bericht kommt auch in den nächsten Tagen ;)

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Liebe Aleshanee,

      vielen Dank für Deinen Kommentar - das mit den Träumen ist schon witzig. Aber vielleicht auch gut - denn manchmal neige ich auch zu Aberglaube; und wenn ich mir vorstelle, etwas schreckliches geträumt zu haben, dann könnte es passieren, dass ich das in den Monat mitnehme.

      Für dieses Jahr werde ich mir das Workbook kaufen - da sind glaube ich noch mal andere schöne Rituale drin. Auf jeden Fall will ich das wieder machen.

      Liebe Grüße
      Sabine

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    2. Haha, ja, wobei manche Träume, die schlimm erscheinen, ja auch eine ganz andere Bedeutung haben können. Ich hab schon seit Ewigkeiten ein "Traumdeutungsbuch" zuhause und nein, ich nutze es wirklich so gut wie gar nicht. Was echt ein bisschen schade ist. Aber natürlich hab ich es für die Rauhnächte rausgekramt.
      Leider, wie gesagt, waren nur 3 Nächte dabei nach denen ich mich an die Träume erinnern konnte - und die Deutungen sind ja auch immer sehr "offen". Das muss man dann schon auf sich selber in den Bezug setzen und überlegen - ich denke, darauf läuft es bei der Traumdeutung ja auch raus. Zum einen die alte Symbolik (die vielleicht teilweise heute gar nicht mehr so zutrifft), zum anderen die eigenen Deutungen dazu, da es ja schon sehr individuell ist.
      Ein mit sich beschäftigen, seinen Gedanken und Gefühlen.

      Eher zum "Aberglauben" wie du es meinst neige ich bei den Tarotkarten *lach* Ich hab ja für jeden Monat eine gezogen und zum Glück waren da sehr viele schöne positive Karten dabei - wobei man sich hier ja auch alles gut "zurechtlegen" kann und auch soll. Wobei schon zwei Karten dabei waren, da bin ich echt gespannt ob da tatsächlich schwere Entscheidungen anstehen werden ... mal abwarten :D

      Ich werde da auch nicht vorher nochmal nachschauen, sondern erst, wenn der Monat vorbei ist, um mich nicht selber zu beeinflussen.

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    3. Diese Woche habe ich geträumt, meine Waschmaschine ist kaputt und hat die Wohnung geflutet ... Dann hoffe ich mal, dass das kein böses Omen ist. *lach*

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    4. Haha, "böse Omen" gibt es für mich nicht - eher Hinweise darauf, dass etwas grade nicht so stimmt, was zu Veränderungen führt, die wiederum gut sind :) Man sollte sich alles so hindrehen, dass es positiv ist :D

      Eine Waschmaschine hab ich nicht gefunden, aber es ist wohl ähnlich deutbar wie die "Wanne", deren Symbol es wohl ist, sich von einem Fehler "reinwaschen" zu wollen - oder die Vergangenheit loszulassen und ein neues Leben zu beginnen :D
      Dass sie kaputt ist kann ich jetzt hier in keiner Weise irgendwie interpretieren ^^

      Wasser hat ganz viele Bedeutungen, auch je nachdem, ob es klar, trüb, aufgewühlt etc ist
      Das Wasser selber ist das Ursymbol für das eigene Seelenleben.
      Die Wohnung bzw. "das Haus" symbolisiert die Lebenssituation - da hat jedes Zimmer eine andere Bedeutung. Käme jetzt drauf an, was das Wasser geflutet hat :)

      Wenn ich dir jetzt zu neugierig war kannst du den Kommentar gerne löschen - ich bin da wirklich schlimm mit Träumen und guck da immer gleich nach ...

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  2. Guten Morgen Sabine!

    Ich hab deinen Beitrag heute gerne in meiner Stöberrunde verlinkt :)

    Ich wünsch dir ein schönes Wochenende!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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