[Rezension] Julia Freidank – "Das Brauhaus an der Isar – Spiel des Schicksals"

Julia Freidank – Das Brauhaus an der Isar – Spiel des Schicksals (Das Brauhaus #1) 
Historischer Roman

Verlag: Rowohlt-Verlag
Umschlaggestaltung: FAVORITBUERO, München
Umschlagabbildung: München/ United Archives /Carl Simon /Bridgeman Images /YuriyZhuravov, VICUSCHKA /Shutterstock
ISBN 13: 978-3-499-27673-6
Seiten: 446 Seiten
Erschienen: 23. Juli 2019

Buchrückentext
„Bayern 1897. Antonia Pacher verlässt den verarmten Hof ihrer Familie, um in München Geld zu verdienen – und entdeckt die schillernde Welt der Schwabinger Boheme. Als die junge Frau schließlich Arbeit in einer Brauerei erhält, muss sie von Anfang an um ihren Platz im Unternehmen kämpfen. Denn unter den Angestellten – Schankmädchen, Brauburschen und Brauknechten – findet Antonia nicht nur Freunde, sondern auch Gegner, die ihr bei jeder Gelegenheit Steine in den Weg legen. Dass es zwischen ihr und dem Erben der Brauerei, dem unberechenbaren Melchior Bruckner, gewaltig knistert, macht das Ganze nicht eben leichter. Melchiors ehrgeizige Mutter Franziska kämpft ebenfalls. Sie will endlich den großen Erfolg und auf dem Oktoberfest ausschenken. Doch auch sie hat Feinde, konkurrierende Bierbrauer, die bereits eine vernichtende Intrige in Gang gesetzt haben …“

Meine Meinung
Diese ganz andere historische Thematik hat mich neugierig gemacht – noch nie habe ich etwas über das Bierbrauen gelesen, so dass ich gerne zu diesem Buch gegriffen habe. Und genau das, was ich mir erhofft habe, habe ich auch bekommen – eine unterhaltsame Geschichte aus dem historischen München mit einer gelungenen Mischung aus Liebe, Abenteuern und Intrigen.

Die Autorin hat wirklich alles richtig gemacht, um mich von der ersten Seite an packen können. War es erst das Leben auf dem bayrischen Lande im Jahr 1897, das mich begeistert hat, steigert sich diese Begeisterung noch, als es mit der sympathischen Protagonistin Antonia nach München geht. Zunächst lernt man mit ihr die Künstlerstadt kennen und Antonia als Femme fatale, im Laufe der Geschichte fasst Antonia dann Fuß in einer Brauerei – und hier habe ich viel über das Bierbrauen gelernt, aber auch, dass es ein hartes sowie ein konkurrierendes Geschäft ist. Jeder will der Erste und Beste sein und da wird auch nicht Halt gemacht vor List und Intrigen. 

Doch die Geschichte lebt nicht nur von Intrigen, auch ein angenehmes Liebesabenteuer ist mit in sie hinein verwebt – dabei aber nicht kitschig und eher auch im Hintergrund, anders als es der Klappentext vermuten lässt. Gefallen hat mir, dass die Autorin mit den verschiedenen Charakteren nicht zimperlich ist und auch sympathische Personen schon mal Leid erfahren – dadurch wirkt alles sehr authentisch und glaubhaft.

Mit Antonie ist ihr eine sowohl sympathische, aber auch zur Zeit passende Protagonistin gelungen, die ich gerne begleitet habe und die mir rasch ans Herz gewachsen ist. Sie wagt sich immer wieder vor in neue Gefilde und steht ihre Frau, gerade auch in Situationen, wo dies noch ungewöhnlich ist. Aber auch die anderen Figuren sind gut gezeichnet, passend zum späten 19. Jahrhundert und nicht zu stereotyp – so wirken sie echt und glaubhaft. Dass sich immer wieder historische Persönlichkeiten in die Geschichte schmuggeln, hat mir zudem gefallen – so habe ich Interessantes über Albert Einstein oder Richard Strauß und auch über die damals wichtige Literatur erfahren.

Einziger Wermutstropfen war für mich der Schreibstil – er ist angenehm und leicht zu lesen, keine Frage, jedoch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, nicht schon am Ende des 19. Jahrhunderts zu sein, sondern viel früher, hatte also ein „falsches“ historisches Gefühl. An manchen Stellen war das dann doch verwirrend und ich musste mir erst wieder klarmachen, in welcher Zeit die Geschichte spielt.

Trotzdem wurde ich sehr gut unterhalten und bin gespannt, wie und vor allem wann es mit der Geschichte weitergeht, denn dies ist ein Auftaktband zu einer großen Saga. Ich gebe 4 von 5 Sternen.  

Mein Fazit
Ein toller Auftaktband um eine Münchener Brauerei-Dynastie Ende des 19. Jahrhunderts. Gut gezeichnete Charaktere und ein spannender Plot haben die Geschichte zu einem Lesererlebnis werden lassen. Nur der Schreibstil hat nicht richtig zur Zeit gepasst – dennoch bin ich gespannt, wie es weitergehen wird und gebe 4 von 5 Sternen.

Reihenfolge
1. Spiel des Schicksals
    Kurzgeschichte „Das Mädchen auf der Wiesn“
2. Im Sturm der Zeit
WERBUNG: Vielen Dank an den Rowohlt-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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