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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Höreindruck] Ian McEwan - "Saturday"

Ian McEwan - Saturday
Gegenwartsliteratur

Verlag: Diogenes Verlag
ISBN 13: 978-3-257-80003-6
Dauer: gekürzt, 6 CDs, 401 Minuten
Erschienen: 24. August 2016
Originaltitel: „Saturday“
Übersetzer: Bernhard Robben
Sprecher: Jan Josef Liefers

Buchrückentext
„Henry Perowne, 48, ist ein zufriedener Mann: Erfolgreich als Neurochirurg, glücklich verheiratet, zwei begabte Kinder. Das einzige, was ihn leicht beunruhigt, ist der Zustand der Welt. Es ist Samstag, und er freut sich auf sein Squashspiel. Doch an diesem speziellen Samstag, dem 15. Februar 2003, ist nicht nur die größte Friedensdemonstration aller Zeiten in London. Perowne hat unversehens eine Begegnung, die ihm jeden Frieden raubt...“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich glaube, McEwan und ich werden keine Freunde mehr – außer „Abbitte“ konnte mich keines seiner Bücher mehr überzeugen und auch dieses fällt leider unter diese Kategorie.

Dabei ist die Idee super – die Geschichte behandelt 24 Stunden im Leben des Neurochirurgen Henry Perowne; eigentlich sollte Samstag, der 15.2.2003 ein ganz normaler Samstag werden, doch ein Ereignis löst das nächste aus und am Ende des Tages kommt Perowne kaum zur Ruhe, geschweige denn, dass er seinen inneren Frieden wiederfindet.

Was an diesem einen Tag alles passiert, war mir zu weit hergeholt – lebensrettende Operationen, Überfälle, Entführung, Fast-Mord, heldenhafte Diagnosen, Familiengeschichte, Freundes-Zwist… Und dazu kommt, dass der Autor bei allem noch sehr ausladend erzählt, seine Gedanken schweifen lässt und dabei von Hölzchen auf Stöckchen kommt. Viel zu ausführlich waren mir die Beschreibungen seiner neurochirurgischen Eingriffe, auch wenn sie zeigen, dass der Autor exzellent recherchiert hat. Das aber war einfach zu viel des Guten und für das Fortschreiten der Geschichte nicht relevant. Auch die unterschiedlichsten Diskussionen – egal, ob es um Krankheiten, politische Szenarien, Terroranschläge oder Familienkram geht - waren zu kleinteilig und weitschweifig; hätte man all diese langatmigen Beschreibungen gekürzt, wäre die Geschichte spannender, fesselnder und rasanter gewesen, denn obwohl ja eigentlich viel passiert, hatte ich doch den Eindruck des ständigen Stillstands.

Jan Josef Liefers hat eine tolle Erzählstimme, die ich sehr mochte. Aber auch er konnte den roten Faden oft nicht halten, dafür waren die Ausschweifungen einfach zu extrem. So kann ich leider nur 2,5 von 5 Sternen vergeben.


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