[Rezension] Katharina Fuchs - "Zwei Handvoll Leben"

Katharina Fuchs - Zwei Handvoll Leben
Historischer Roman

Verlag: Droemer Knaur-Verlag
Covergestaltung: Sabine Kwauka
Coverabbildung: © Carl Mydans /Circa Images /Bridgenman Images; akg-images /arkivi; Shutterstock /Winit Peesuad /SmokyRoses
ISBN 13: 978-3-426-28210-6
Seiten: 541 Seiten
Erschienen: 1. April 2019

Buchrückentext
„Berlin 1919: Das Kaufhaus KaDeWe sucht Verkäuferinnen – für die neunzehnjährige Schneiderin Anna die Chance ihres Lebens, der Armut des Spreewaldes zu entfliehen. Zur selben Zeit wird die Gutsherrentochter Charlotte von ihrer Tante und deren jüdischem Ehemann in die Leipziger Gesellschaft eingeführt. Beide begegnen der Liebe ihres Lebens und treffen falsche Entscheidungen. Als sie sich nach Kriegsende in den Trümmern Berlins begegnen, zusammengeführt durch die Ehe ihrer Kinder, sind sie durch denselben Schmerzen verbunden – den sie erst einander wirklich offenbaren können.“

Meine Meinung
Die Autorin hat hier die Erlebnisse ihrer Großmütter aufgeschrieben – und ihnen so nicht nur ein Denkmal gesetzt, sondern auch eine schöne, eingängige und unterhaltsame Geschichte geschrieben, in die ich gerne eingetaucht bin.

Das Buch beginnt im Jahre 1913 und immer abwechselnd werden die Erlebnisse von Charlotte und Anna erzählt – lange laufen die beiden Handlungsstränge parallel und erst ganz zum Schluss, nach Ende des zweiten Weltkriegs, kreuzen sich die Schicksale und bilden so einen schönen Abschluss.

Ich mochte beide gerne – so verschieden sie auch waren. Aber gerade das für mich den Reiz ausgemacht. Anna verschlägt es nach Berlin, wo sie als Schneiderin Fuß fasst – so konnte sie ihrer Heimat, dem Spreewald, entkommen und sich ein eigenes Leben aufbauen. Doch es ist nicht immer einfach und ihre pragmatische, zupackende und bodenständige Art helfen ihr, auch die schlimmsten Erlebnisse irgendwie zu überstehen. Charlotte ist ganz anders – als einzige Tochter eines großen Gutes fuchst sie sich in das Geschehen des Betriebes ein – auch sie hat dabei Kämpfe zu überstehen, die vor allem aber innerfamiliär ablaufen; aber auch Charlotte lässt sich nicht leicht unterkriegen und steht so die vielen, oft sehr zehrenden Kämpfe durch.

Interessant waren die Einblicke in das Alltagsleben in den Jahren 1913 bis in die 50er, interessant vor allem, weil sie aus Sicht zweier Frauen erzählt werden. Dabei hat die Autorin bezüglich der historischen Vorgänge gut recherchiert und das Erlebte ihrer Großmütter wunderbar mit den Fakten verknüpft und verstrickt. Vor allem das letzte Drittel hat es mir dann angetan – dort war ich am meisten gefesselt, vielleicht auch weil mich die Nachkriegszeit und das Wiederaufbauen durch die Trümmerfrauen immer schon interessiert haben. In der ersten Hälfte gibt es zwar auch viele berührende Ereignisse, trotzdem fand ich diesen Part deutlich ruhiger und nicht so mitreißend. Das heißt nicht, dass es langweilig war, aber eben doch eher ruhig und leise.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, leicht zu lesen und dennoch nicht billig oder einfach. Die Autorin schafft es, Stimmungen einzufangen und den Leser mit einzubinden – ich bin gerne in diese andere Zeit abgetaucht und konnte tatsächlich auch meine eigene Gegenwart beim Lesen vergessen. Ich gebe für dieses schönes Buch 4 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Die Autorin hat mit diesem Buch die Geschichte ihrer Großmütter erzählt – die Erzählstränge laufen parallel und erst am Ende werden sie dann miteinander verknüpft. Mit einem angenehmen Schreibstil ist es leicht, die beiden ganz unterschiedlichen, aber sympathischen Frauen über einen Zeitraum von ca. 50 Jahren zu begleiten – dabei konnte mich vor allem das letzten Drittel richtig fesseln und packen, während davor die Geschichte angenehm und unterhaltsam, aber eher ruhig ist. Ich gebe 4 von 5 Sternen.

Reihenfolge
1. Zwei Handvoll Leben
2. Neuleben

WERBUNG: Vielen Dank an den Droemer-Knaur-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    das Buch klingt super! Das werde ich mir merken. Insbesondere reizt es mich deshalb, da es auf wahren Begebenheiten beruht. Bin schon auf die Großmütter gespannt!
    GlG, monerl

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