Teresa Simon – Die Fliedertochter
Verlag: Random House Audio
ISBN 13: 978-3-837-14444-4
Minuten: ungekürzt, 686 Minuten
Erschienen: 8. Februar 2019
Sprecher: Christiane Marx
Buchrückentext
„Als Paulina von ihrer älteren Freundin gebeten wird, für sie nach Wien zu fahren und ein Erbstück abzuholen, zögert sie keine Sekunde. Ihre geliebte Schneekugel mit dem Wiener Riesenrad nimmt sie mit auf die Reise. In Wien findet sie ein Tagebuch aus den Dreißigerjahren vor, in dem die tragische Geschichte der Luzie Kühn aufgezeichnet ist. Zudem entdeckt Paulina im Wohnzimmer der Familie, wo sie wohnt, exakt die gleiche Schneekugel, die sie selbst im Gepäck hat. Ihre Geschichte scheint irgendwie mit Luzies zusammenzuhängen ...“ (Quelle: Verlagsseite)
Meine Meinung
Ich hatte keine großen Erwartungen an das neue Buch von Teresa Simon, da mich ihre ersten beiden Bücher nicht so richtig begeistern konnten – umso überraschter war ich daher, dass mir dieses hier richtig gut gefallen hat und ich schöne Hörstunden mit den Charakteren verbracht habe.
Wieder ist es eine Geschichte, die auf zwei Zeitebenen spielt und obwohl ich Sorge hatte, dass das als Hörbuch nicht gut funktioniert, hatte ich wenig Probleme, mich in den verschiedenen Erzählsträngen einzufinden. In der Gegenwart steht Pauline im Mittelpunkt, die für eine Freundin ein Erbstück aus Wien holen soll, dort aber dann auf ein altes Tagebuch stößt, dass sie zu lesen beginnt. Der andere Erzählstrang beginnt im Jahr 1936 und hier geht es um die junge Jüdin Luzie, die eine Karriere als Sängerin anstrebt. Als Jüdin ist sie in Berlin aber nicht sicher du sie geht nach Wien – aber auch hier kommen die Nazis immer näher.
Es ist eigentlich klar, dass die beiden Geschichten irgendwie zusammenhängen und wer es mag, selber mitzurätseln, wie und wo die Verbindungspunkte liegen, ist vielleicht ein wenig enttäuscht, denn dieses Geheimnis wird rasch gelüftet bzw. lässt es sich leicht erraten. Mich hat das nicht weiter gestört, da mir der Erzählstrang aus den 1930er Jahren gut gefallen hat. Auch wenn ich schon viel aus und über diese Zeit gelesen und gehört habe, war es doch interessant, mal eine Sichtweise zu erleben, die aus Österreich stammt. Denn auch vor Wien haben die Nazis nicht Halt gemacht.
Durch die angenehme und leichte Erzählweise hatte ich keine Probleme, mich in die Geschichte einzufinden. Es gibt viele Dialoge und so wirkt alles sehr lebendig und authentisch, einfach kurzweilig. Die Sprecherin Christiane Marx hat eine angenehme Stimme – sie liest mit viel Begeisterung und bringt diese auch gut rüber. Luzie als Charakter mochte ich sehr gerne und ihr bin ich auch gerne gefolgt. Pauline in der Gegenwart war da viel blasser, ihren Handlungsstrang hätte ich persönlich nicht gebraucht, zumal die Zusammenhänge sehr früh zu erahnen waren. Gestört hat mich dieser Part aber auch nicht, denn auch er ist interessant und unterhaltsam.
Insgesamt hatte ich wirklich schöne Hörstunden und gebe daher 4 von 5 Sternen.
Huhu Sabine,
AntwortenLöschenmir hat das Buch auch gut gefallen. Und wir haben vieles ähnlich empfunden, ich fand den Gegenwartserzählstrang auch schwächer, aber insgesamt ist es ein tolles Buch!
Liebe Grüße, Petra