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[Rezension] Antoine Laurain - "Ein Tropfen vom Glück"

Antoine Laurain - Ein Tropfen vom Glück
Gegenwartsliteratur, Zeitreise

Verlag: Atlantik-Verlag
Umschlaggestaltung: Sarah M. Hensmann © Hoffmann und Campe
Umschlagabbildung: Illustration Studio Flammarion
ISBN 13: 978-3-455-00540-0
Seiten: 254 Seiten
Erschienen: 5. März 2019
Originaltitel: „Millésime 54“
Übersetzer: Klaudia Kalscheuer

Buchrückentext
„Ein Septemberabend in Paris: Auf den Schreck eines Einbruchs trinken drei Nachbarn und ein amerikanischer Tourist eine Flasche Chateau Saint-Antoine Jahrgang 1954. Am nächsten Tag hat sich die Stadt um sie herum verändert. Die Luft, die Menschen, die Autos – nichts ist mehr wie am Abend zuvor. Nach und nach wird ihnen bewusst, warum sie ihr Paris plötzlich nicht mehr wiedererkennen: Sie sind zurückversetzt worden in das Jahr des Weins!“

Meine Meinung
Ich mag den Stil von Antoine Laurain und auf diesen Zeitreiseroman war ich sehr neugierig – und obwohl der Autor wirklich vieles richtig macht, hat es für mich nicht gut funktioniert.

Vier eher zufällig zusammengewürfelte Menschen trinken gemeinsam eine Flasche Wein aus dem Jahr 1954 – und am nächsten Morgen sehen sich alle in genau dieses Jahr zurückversetzt. So spannend Paris in den 50ern auch ist, wollen sie natürlich wieder zurück in ihre Gegenwart, doch dafür müssen sie erst ein bisschen recherchieren.

Ich liebe den Stil von Antoine Laurain, er ist sehr französisch, vermittelt eine wunderbare, charmante Atmosphäre und entführt mich als Leserin an andere Orte und das immer mit einem Lächeln auf den Lippen. Und tatsächlich beschreibt der Autor aus dem Paris der 50er Jahre auch interessante Situationen, Begegnungen mit Persönlichkeiten, interessante Bauwerke und auch alltägliche Dinge, trotzdem bleibt alles ein wenig oberflächlich, was meiner Meinung nach der Kürze des Buches geschuldet ist. Jeder der 4 Betroffenen macht eigene Erfahrungen und jeder kommt in der Geschichte auch zu Wort – nur eben leider kurz und knapp. Wären diese Episoden ausgefeilter gewesen, hätten sie mich wohl mehr angesprochen, und dann hätte man sie auch besser miteinander verknüpfen können. So wirkten sie an manchen Stellen ein wenig verloren, und der rote Faden der Geschichte schien abzubrechen – so zumindest mein Empfinden.

Trotz meiner Kritik hatte ich schön Lesestunden, eben weil ich diese französische Atmosphäre einfach liebe. Auch die Charaktere sind liebevoll gestaltet ohne Stereotypien, dafür aber mit liebenswerten Ecken und Kanten bei jedem einzelnen. 

Die Auflösung des Ganzen fand ich gelungen, aber auch hier hätte ich mir einfach mehr Seiten gewünscht – eine solch tolle Idee der Zeitreise, wie es dazu gekommen ist und wie die vier nachher wieder zurückkommen in ihre Gegenwart, hätte für mich ausführlicher erzählt werden sollen, dann wäre ich wahrscheinlich mehr in die Geschichte eingetaucht. So gebe ich 3,5 von 5 Sternen, was vor allem der Idee und der sehr frankophilen Atmosphäre geschuldet ist.

Mein Fazit
Die Idee hat mir sehr gut gefallen, nur war mir die Umsetzung einfach zu kurz und knapp – zwar besticht der Autor wieder durch seinen Schreibstil und die dadurch geschaffene Atmosphäre, der rote Faden der Geschichte ist aber oft sehr lose und droht, verloren zu gehen. Ich gebe trotzdem 3,5 von 5 Sternen, weil ich einfach den Schreibstil sehr mag und so auch schöne Lesestunden hatte.

WERBUNG: Vielen Dank an den Atlantik-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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