[Rezension] Frank Goldammer - "Vergessene Seelen

Frank Goldammer - Vergessene Seelen (Max Heller #3)
Krimi
 

Verlag: DAV
ISBN-13: 978-3-742-40413-8
Dauer: ungekürzt, 664 Minuten
Erschienen: 22.6.2018
Sprecher: Heikko Deutschmann

   
Zum Inhalt
„1948: Es ist Sommer im Dresden der Nachkriegszeit. In der trockenen Hitze ist das Stadtbild noch immer geprägt von den Trümmern des Krieges – die Wiederaufbauarbeiten gehen nur schleppend voran, es herrscht eine Stimmung zwischen Unermüdlichkeit und Verbitterung. Inmitten dieser Kulisse wird ein 14-jähriger Junge tot aufgefunden, doch keinerlei Hinweise deuten auf die Todesursache hin. Kriminaloberkommissar Max Heller ermittelt und stößt auf familiäre Abgründe, hartnäckiges Schweigen und vor allem auf seine eigene Vergangenheit, die ihn plötzlich wieder einholt…“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe Frank Goldammer auf einer Lesung gehört und war neugierig auf seine Krimis – nicht bewusst war mir, dass es sich bei diesem Buch um eine Reihe handelt und dies bereits der dritte Band ist – aber auch ohne Kenntnis der ersten beiden, konnte ich gut folgen. (Und sicher werde ich die ersten beiden Bände rasch „nachholen“.)

Max Heller ist Kommissar, im Nachkriegsdresden des Jahres 1948 wird die Leiche eines toten Jungen gefunden; bald darauf auch die eine Mannes, der in einem Schacht steckt. Anfangs ist noch gar nicht klar, dass die beiden Todesfälle zusammenhängen. Und bei den Ermittlungen gräbt Max Heller immer tiefer in einer Grube aus Diebstahl, Hehlerei, Betrug und Drogenmissbrauch. Es gibt viele Verdächtige, die er befragt – doch alle scheinen irgendetwas zu verbergen – wer steckt hinter den Todesfällen und warum versucht sein ebenfalls bei der Polizei arbeitender Sohn Klaus, seine Ermittlungen zu stoppen?

Mich hat das Hörbuch sofort in seinen Bann gezogen. Nicht nur der Plot ist sehr gelungen mit seinen vielen Sackgassen und falschen Fährten, gerade die Atmosphäre hat der Autor sehr gut eingefangen. Ich hatte viele Bilder vor Augen, konnte mir das noch im Aufbau befindliche Dresden sehr gut vorstellen. Aber nicht nur das – der Autor hat geschickt in die Geschichte eingebaut, dass die Nachwehen des Krieges noch lange nicht ausgestanden sind – das Problem der besetzten Zonen, die Verarbeitung von Kriegserlebnissen und die damals aktuellen politischen Probleme, denen sich Max zwar zu entziehen versucht, aber nicht immer mit Erfolg – all das ist ganz natürlich mit in die Geschichte eingearbeitet. 

Max Heller als Kommissar hat mir sehr gut gefallen – er ist gewieft und hört auch schon mal auf sein Gefühl – fernab von offiziellen Wegen. Damit liegt er aber oft auch richtig – er ist beharrlich und dabei aber trotzdem einfühlsam. Er weiß einfach, mit den verschiedenen Personen umzugehen, und sich den jeweiligen Menschen anzupassen. Aber auch Max hat ein paar Ecken und Kanten, die ihn authentisch und menschlich machen – und zudem sehr sympathisch. Toll ist er auch in der Rolle als Vater – liebevoll geht er mit der kleinen Anni um; das hat mich schon sehr berührt. 

Der Schreibstil ist einnehmend, atmosphärisch und der Zeit angemessen, dabei gut anzuhören. Heikko Deutschmann als Sprecher ist eine großartige Wahl – er hat Max Heller eine Stimme gegeben und passt hervorragend zu diesem Charakter. Heikko Deutschmann liest engagiert und weiß gekonnt, Stimmungen einzufangen.

Insgesamt hat mir dieser Krimi sehr gut gefallen, so dass ich die Reihe nicht nur weiterverfolgen werde, sondern erst mal die beiden ersten Bände nachhole. Von mir also eine absolute Empfehlung. 

Max Heller
1. Der Angstmann
2. Tausend Teufel
3. Vergessene Seelen
4. Roter Rabe
5. Juni 53
6. Verlorene Engel
7. Feind des Volkes














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