[Rezension] Ursula Poznanski - "Aquila"

Ursula Poznanski - Aquila
Jugendthriller 

ISBN-13: 978-3-844-52705-6
Dauer: 713 Minuten
Erschienen: 14.8.2017
Sprecher*in: Laure Maire

Zum Inhalt
„Als Nika an einem Sonntagmorgen ziemlich verkatert in den Badezimmerspiegel schaut, steht dort diese Nachricht. Wer hat sie an den Spiegel geschmiert? Und was hat sie zu bedeuten? Wo sind Nikas Hausschlüssel und ihr Handy? Wo ist Jenny, ihre Mitbewohnerin? Und warum ist ihr heute überhaupt so schlecht, sie hat doch gestern gar nicht viel getrunken? Erst durch die Morgennachrichten im Fernsehen erfährt Nika, das heute gar nicht Sonntag ist, sondern Dienstag. Ihr fehlt die Erinnerung an zwei ganze Tage, in denen irgendetwas Schreckliches passiert sein muss. Aber was?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich mag die Geschichten von Ursula Poznanski sehr gerne (zumindest die älteren), weil sie den Leser (oder Hörer) zu fesseln weiß – und auch bei diesem Hörbuch wurden meine Erwartungen erfüllt.

Man wird direkt reingeschmissen in die Geschichte, und so war ich von Anfang an gefesselt – Nika macht ein Auslandssemester in Italien, wacht eines Morgens verkatert auf und kann sich an das, was die letzten zwei Tage passiert ist, nicht erinnern. Dazu sind Handy und Laptop weg, ihr Schlüssel geklaut und sie eingesperrt in der eigenen Wohnung. Was ist passiert? 

Aus dieser Einstiegsszene entwickelt sich eine rasante Suche nach der Wahrheit, die immer wieder Wendungen und Überraschungen liefert, unterschiedliche Menschen in Verdacht bringt, bis sich dann am Ende alles auflöst – und das ganz anders als gedacht. Ich zumindest habe die Auflösung nicht erahnt und lag mit meinen „Verdächtigen“ komplett falsch. Die Autorin weiß zu fesseln, und es hat Spaß gemacht, Nika bei ihrer Suche zu begleiten. Der Schreibstil ist jugendlich und damit locker zu hören, oft mit Umgangssprache, was mich aber nicht gestört hat, weil es zum Setting genau richtig ist. Nikas Gedanken und Handlungen habe ich aber oft nicht verstanden – vermutlich liegt das aber auch daran, dass ich nicht zur Alterszielgruppe gehöre und damit auch ganz anders denke. Manche Dinge lagen für mich auf der Hand, an denen Nika gescheitert ist, bei manchen Aktionen hab ich gedacht – was soll das denn jetzt, weil ein Erwachsener so vermutlich nicht agieren würde. Zugutehalten muss ich Nika aber, dass sie in einer verzweifelten Situation steckt und man da vielleicht auch nicht immer rational handelt – gerade diese Not und Verzweiflung kann man bei ihr auch gut spüren und in einigen Situationen hat sie mir wirklich leid getan. Unterstützung bekommt sie von Stefano, einem Freund, der sich mit auf die Suche nach der Wahrheit macht – ihn fand ich nicht sonderlich sympathisch, irgendwie umspielt ihn die ganze Zeit etwas unnahbares und geheimnisvolles. 

Die Spannung hat die Autorin wirklich sehr hoch gehalten, im Mittelteil gab es dann aber doch ein paar Wiederholungen, die das Ganze ein wenig in die Länge gezogen haben. Hier hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte ein wenig stringenter erzählt ist. Am Ende wird es dann aber noch mal richtig spannend, und vor der für mich überraschenden Auflösung überschlagen sich nochmal die Ereignisse. 

Als Jugendthriller wirklich zu empfehlen, auch wenn es für mich ein paar unlogische Handlungen gegeben hat. Trotzdem wurde ich gut unterhalten und gebe 4 von 5 Sternen. 


7 Kommentare:

  1. "Aquila" mochte ich auch gerne. Dein erster Absatz hört sich so an, als hätten dich ihre neueren Texte nicht so begeistert. Gab es da ein Buch für dich, der eher ein Reinfall war? Würde mich interessieren. :)

    Liebe Grüße,
    Mira :)

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    1. Hallo Mira,

      ich fand Saeculum und Erebos toll, und ich mochte auch die Krimi-Reihe um Kaspary. Vanitas hat mir gar nicht gefallen, Layers fand ich okay - und in der Kombi mit Strobel "fremd" - das war mir einfach zu "drüber".

      Und mich sprechen auch die Klappentexte nicht mehr so an. Aber ich behalte sie trotzdem im Auge, weil ich ihren Schreibstil mag und auch ihre Ideen. :-)

      LG Sabine

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    2. Hallo Sabine,

      Die Kombi mit Strobel war auch nicht ganz mein Geschmack. Von "Vanitas" mochte ich den ersten Teil sehr gerne, den zweiten fand ich eher schwach. Der dritte liegt auf meinem Stapel der Schande und wartet darauf, endlich von mir gelesen zu werden.

      Liebe Grüße,
      Mira

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  2. Hi Sabine!

    Ich mochte Aquila auch sehr, vor allem die Spannung, die für mich hier wirklich immer präsent war. Für mich war der Schluss "ein bisschen drüber", was ich aber meistens bei ihren Thrillern bemängele... Genauso wie bei "Fremd", wie du ja schon geschrieben hast.

    "Layers" war wieder ganz anders, aber das fand ich nicht schlecht. Bei Vanitas hab ich den ersten Band schon relativ schnell abgebrochen, das hatte mir gar nicht getaugt ...
    Der neue SciFi Thriller Cryptos ist aber auch gut, wobei auch hier das Ende nicht so gut war wie erhofft.

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Cryptos habe ich mir auch schon angeschaut - vielleicht höre ich da auch mal rein, obwohl ich skeptisch bin, ob SciFi etwas für mcih ist. Aber probieren kann ich es ja mal.

      LG Sabine

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    2. Um in das Genre reinzuschnuppern wäre das gar nicht mal schlecht, es ist eine eher "leichte" Science Fiction *lach* Ich weiß nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Auf jeden Fall eher unterhaltsam als was für HardcoreFans aus dem Genre ...

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    3. Das klingt doch gut! Zum reinschnuppern - genau richtig für mich! Danke dir

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