[Rezension] Rebecca Martin – "Der entschwundene Sommer"

Rebecca Martin – Der entschwundene Sommer
2 Zeitebenen

Verlag: Diana-Verlag
Umschlaggestaltung: t.mutzenbach design, München
Umschlagabbildung: ©plainpicture /wildcard; Holger Leue /LOOK-foto; shutterstock
ISBN-13: 978-3-453-35754-9
Seiten: 480 Seiten
Erschienen: 10. März 2014

Buchrückentext
„Mia erbt nach dem Tod der Großmutter ein halb verfallenes, idyllisch an einem See gelegenes Hotel im Taunus. Als sie mehr über die Vergangenheit des einst glanzvollen Hauses erfahren will, begegnet sie dem Iren Séan, der dort ebenfalls nach Antworten sucht. Gemeinsam stoßen sie auf die Geschichte jenes dramatischen Sommers kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der das Schicksal von vier Menschen für immer veränderte…“

Meine Meinung
Romane, die auf zwei Zeitebenen spielen und deren Erzählstränge sich dann nach und nach verquicken, habe ich eine Zeitlang sehr gerne gelesen – und aus dieser Zeit ist auch dieses Buch zurückgeblieben, das schon sehr lange ungelesen bei mir rumstand. Eigentlich mag ich auch immer noch diese Geschichten, bei dieser hier aber war vieles unerklärt, konstruiert und leider auch sehr langatmig.

Dabei ist der Einstieg sehr spannend, weil nämlich ein junges Mädchen Angst hat zu ertrinken. Natürlich wird sie gerettet – und so wird man in den einen Erzählstrang rund um die Freundinnen Corinna und Beatrice eingeführt. Er spielt Anfang des 20. Jahrhunderts an einem Hotel an einem See – Beatrice ist die Tochter der Hotelbesitzer, Corinna die Tochter der Köchin - eine ungewöhnliche Freundschaft und leider wird auch nicht so recht klar, was die beiden verbindet. Und genauso ungewöhnlich ist die Freundschaft zu zwei Söhnen gut betuchter Gäste; und diese vier verbringen hier einige schöne Sommer. Natürlich bleibt es nicht so, der Krieg steht vor der Tür, und natürlich verändert er alle auf ganz unterschiedliche Weisen.

Der zweite Handlungsstrang spielt 1992 in Dublin. Mia erbt unerwartet ein Hotel, obwohl sie glaubte, gar keine Familie mehr zu haben – dort entdeckt sie alte Bilder und Aufzeichnungen und kommt so ihrer Familie auf die Spur.

Insgesamt ist es eine nette Geschichte, die leicht zu lesen ist, wenn auch an vielen Stellen langatmig. Die Charaktere waren mir zu oberflächlich ausgearbeitet und gerade die Beziehungen untereinander sind oft nicht verständlich – weder habe ich verstanden, was eigentlich die beiden Freundinnen Corinna und Beatrice verbindet, und die Beziehung zwischen Mia und ihrem Ehemann war mir zu schwarz-weiß, und es ist sehr klar, wer schuldig ist und wer der Leidtragende. De auf dem Klappentext genannte Séan taucht erst im letzten Drittel auf und auch zu ihm hatte ich keine Beziehung, einfach, weil er sehr blass gezeichnet ist. 

Natürlich geschieht Schreckliches in dem Handlungsstrang der Vergangenheit, und richtig nachvollziehen konnte ich da die Verhaltensweisen der Beteiligten nicht. Als Leser ahnt man dann, wie die Fäden aus beiden Erzählsträngen zusammenlaufen, trotzdem bleibt vieles offen oder zumindest mit Fragezeichen behaftet, so dass am Ende das Gefühl bleibt, die Fäden hängen doch noch offen in der Luft.

Dafür ist die Geschichte leicht und schnell lesbar, an vielen Stellen aber auch ohne Charme oder Atmosphäre. Ich wurde ganz gut unterhalten und hatte auch keine Abneigung, zum Buch zu greifen, aber mehr als 3 von 5 Sternen kann ich leider nicht vergeben, denn dafür war die Geschichte zu blass und leider auch nicht wirklich fesselnd.

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