[Höreindruck] Sten Nadolny – "Das Glück des Zauberers"

Sten Nadolny – Das Glück des Zauberers
Gegenwartsliteratur, Mystik

ISBN-13: 978-3-86952-363-7
Dauer: 630 Minuten
Erschienen: 1.9.2017
Sprecher*in: Otto Mellies

Zum Inhalt
„»Allem Zauber wohnt ein Anfang inne«: Und die Anfänge des Zauberers Pahroc reichen zurück in die Jahre vor dem ersten Weltkrieg. Schon bald kann Pahroc durch die Lüfte spazieren, später lernt er durch Wände zu gehen, Geld herbeizuzaubern und für Sekunden aus Stahl zu sein – was ihm dabei hilft, auch den nächsten Krieg zu überleben. Pahroc gehört zu den Großen seines heimlichen Fachs, getarnt hinter Berufen wie Radiotechniker, Erfinder und Psychotherapeut. Im Alter von über 106 Jahren gilt seine größte Sorge der Weitergabe seiner Kunst an seine Enkelin Mathilda. Und so schreibt er sein Leben für sie auf. Es ist die lebenskluge, unerhörte Geschichte eines Mannes und seiner sehr eigenen Art des Widerstands gegen die Entzauberung der Welt.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich gebe zu, voreingenommen gewesen zu sein, da ich mit „Die Entdeckung der Langsamkeit“ sehr gekämpft habe. Da das Buch aber in meinem Lesekreis ausgewählt wurde, wollte ich dem Autor noch eine Chance geben. Und tatsächlich hat es für mich als Hörbuch auch gut funktioniert.

Der Plot hat mich angesprochen und auch neugierig gemacht – der Zauberer Pahroc gibt sein ganzes Wissen über die Zauberei und auch einige Lebenserfahrungen per Brief an seine Enkelin weiter – und ganz nebenbei erfährt man dabei auch, was er in seinen 106 Lebensjahren in Deutschland alles erlebt hat.

Am Anfang mochte ich die Geschichte echt gerne und ich fühlte mich durch die Briefe tatsächlich auch angesprochen und abgeholt. Obwohl ich sonst ja kein Fan von Magie und Mystik bin, hat mich dieser Zauber-Anteil gar nicht gestört und es gab tatsächlich einige schöne „Lebens-Tipps“, die zwar nicht neu, aber auch nicht wie Kalendersprüche geklungen haben. Pahroc wirkt hier im Hörbuch tatsächlich wie ein liebevoller und vor allem lebenskluger Großvater, der für seine Enkelin genau den richtigen Ton trifft – das liegt natürlich auch am Sprecher Otto Mellies, dessen Stimme und Stimmfarbe genau richtig gewählt wurde und der durch seine freundliche und liebevolle Art, die Briefe vorzutragen, genau den richtigen Ton getroffen hat. 

Leider muss ich aber sagen, dass nach ca. einem Drittel bei mir die Faszination verloren gegangen ist – und ich weiß gar nicht mal so recht, warum. Vielleicht lag es daran, dass dann ein dunkles Kapitel der deutschen Geschichte dran war und auch der Reiz der Zauberei ein bisschen abgenutzt war, vielleicht aber auch, dass ich die Querelen innerhalb der Zauberschaft nicht mehr so spannend fand.

Trotzdem hat mich das Hörbuch insgesamt positiv überrascht und ich bin froh, dieses Medium gewählt zu haben. Ob ich am Buch tatsächlich drangeblieben wäre, kann ich gar nicht sicher sagen, so aber habe ich die Geschchte bis zum Ende verfolgt. Ich gebe dem Hörbuch 3,5 von 5 Sternen. 

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