[Rezension] Marie Lacrosse – "Das Weingut - Tage des Schicksals"

Marie Lacrosse – Das Weingut - Tage des Schicksals (Das Weingut #3) 
Familiensaga, historischer Roman

Verlag: Goldmann-Verlag
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Umschlagabbildung: © Slow Images /Gettyimages; Max Shen /gerttyimages; FinePic®, München
ISBN 13: 978-3-442-20590-5
Seiten: 735 Seiten
Erschienen: 30. September 2019

Zum Inhalt
„Schweighofen in der Pfalz, 1877. Das ehemalige Dienstmädchen Irene und ihr Mann, der Weinguterbe Franz Gerban, führen eine glückliche Ehe. Dennoch fühlt Irene sich fremd in seiner Welt der besseren Kreise. Als Franz häufig auf Reisen ist, leidet sie zunehmend unter der Einsamkeit und sucht sich eine Aufgabe. Sie beginnt, sich für die Rechte der Arbeiterfrauen einzusetzen – und trifft dabei ihren ehemaligen Geliebten, den Arbeiterführer Josef, wieder. Franz reagiert mit glühender Eifersucht, ihre Beziehung droht zu zerbrechen. Und dann erfährt Franz ein Geheimnis, das ihrer beider Leben vor eine große Herausforderung stellt …“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Der dritte Band um die Weingutsfamilie Gerban ist ein würdiger Abschluss der Trilogie – man sollte die Bücher aber in der richtigen Reihenfolge lesen, um alle Zusammenhänge auch wirklich zu verstehen. 

Auch der dritte Band konnte mich wieder sehr begeistern und es war schön, die vielen liebgewonnen Charaktere wiederzutreffen, und ich bin gut in die Geschichte reingekommen. Die Autorin hat immer wieder kleine Wiederholungen von Geschehenem eingebaut und so meinem Gedächtnis, was mich an der einen oder anderen Stelle dann doch verlassen hat, auf die Sprünge geholfen. Irene und Franz bilden den Mittelpunkt der Geschichte, die wieder durch viele Wendungen und Überraschungen glänzt. Geschickt hat die Autorin politische Umbrüche eingewebt, hier vor allem den steinigen Weg der Emanzipation der Frau. Schon im mittleren Band der Trilogie hat Irene sich für jene eingesetzt, die ausgebeutet und benutzt werden, in diesem Band bekommt man nochmal mehr Einblicke in das mühsame Vorankommen, die Stellung der Frau in der Gesellschaft und auch im politischen Geschehen zu verbessern. 

Gefallen haben mir aber auch die erneuten Einblicke in den Weinanbau – auch, dass die große Reblausplage, die es zwar – wie die Autorin im Nachwort erläutert – nicht in der Pfalz, dafür aber in anderen Gebieten gegeben hat und dort zum Ruin vieler Winzer geführt hat, mit aufgegriffen wird. Das hat mir sehr gefallen und war zudem auch spannend. 

Die Charaktere kannte ich ja schon aus den Vorgängerbänden, diesmal aber wer mir Irene nicht ganz so sympathisch. Sie steht ihre Frau und setzt ihre Interessen durch, an vielen Stellen aber war sie mir zu dickköpfig und stur – und hat damit vieles für ihr politisches Engagement riskiert. Franz hat mir dagegen viel besser gefallen, nicht nur, weil er seine Frau unterstützt, in dem er ihr viel Freiraum lässt, sondern weil er sich und seine Ansichten überdenkt und reflektiert und dann auch ändert, wenn er einsieht, dass er Falschem gefolgt ist.

Der Schreibstil ist, wie bereits aus den Vorgängerbänden bekannt, sehr angenehm und flüssig zu lesen, ohne dabei zu modern zu sein – immer hatte ich das Gefühl für die Zeit, in der die Geschichte spielt. Die Autorin hat wieder mal sehr gut recherchiert und Fiktives mit Wahrem geschickt verknüpft – so lernt man ganz nebenbei vieles über die Geschichte des Elsass, über den Weinbau und die Emanzipation der Frau. 

Dass es nun nicht zur vollen Punktzahl gereicht hat, liegt einzig an dem vielen Hin und Her, da war mir einfach zu viel vor und zurück – für mich hätte es ruhig einmal weniger sein können.

Ich hatte schöne Lesestunden und empfehle die Reihe gerne weiter – diesem Abschlussband gebe ich gute 4 von 5 Sternen.  

Mein Fazit
Ein gelungener Abschlussband, in dem es nicht nur um das Weingut geht, sondern auch um die politischen Umbrüche der damaligen Zeit. Angenehm zu lesen war der flüssige Schreibstil, so dass die Zeit mit den liebgewonnen Charakteren rasch vorbeigezogen ist – ich gebe gute 4 von 5 Sternen und empfehle die Weingut-Reihe gerne weiter.

Das Weingut
3. Das Weingut – Tage des Schicksals


1 Kommentar:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe 4 1/2 Sterne gegeben...für band 2 waren es 5. Aber die Trilogie war wirklich sehr gut und geschichtlich wahnsinng gut recherchiert und wieder treffend dargestellt. Ich liebe die Bücher von Marie Lacrosse/Marita Spang.
    Liebe Grüße
    Martina

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