[Rezension] Christine Kabus - "Insel der blauen Gletscher"

Christine Kabus - Insel der blauen Gletscher
2 Zeitebenen

Verlag: Bastei Lübbe
Umschlaggestaltung: © Johannes Wiebel | punchdesign
Umschlagabbildung: © shutterstock /Rigamondis; © shutterstock /BMJ; © Johannes Wiebel | punchdesign unter Verwendung von © shutterstock
ISBN 13: 978-3-404-17154-5
Seiten: 622 Seiten
Erschienen: 15. Januar 2015

Buchrückentext
„Zwei Frauen, eine atemberaubende Landschaft und ein dunkles Geheimnis, das hundert Jahre unter dem Eis verborgen lag ...
Spitzbergen, 2013. Nach dem schmerzlichen Ende ihrer Ehe kehrt die deutsche Reisereporterin Hanna in ihren Beruf zurück und fliegt zu dem entlegenen Archipel. Bei ihren Recherchen stolpert sie über einen grausigen Fund, den das schmelzende Eis eines Gletschers freigegeben hat. Eine spannende Story witternd, begibt sie sich an der Seite des charismatischen Polarforschers Kåre auf Spurensuche.
Ruhrgebiet, 1907. In Emilie, der burschikosen Tochter eines Fabrikbesitzers, löst der Wunsch ihrer Eltern, sich endlich standesgemäß zu verheiraten, Beklemmungen aus. Um wenigstens einmal im Leben ihre Freiheit auszukosten, schließt sie sich als Mann verkleidet einer Forschergruppe an, die in die Arktis reist. Ein Abenteuer mit ungeahnten Gefahren – denn sie in nicht die Einzige, die ein Geheimnis hat.“

Meine Meinung
Der Klappentext hat bei mir leider ganz falsche Erwartungen geweckt – ich hatte gedacht, einen spannenden Roman auf zwei Zeitebenen zu bekommen, letztlich aber war es mehr eine Liebesgeschichte vor zugegebenermaßen toller Kulisse.

Es gibt zwei Erzählstränge – einer spielt in der Gegenwart, im Jahr 2013, wo sich die gerade von ihrem Ehemann verlassene Hanna nach Spitzbergen aufmacht, um eine Reportage zu schreiben. Im Jahr 1907 geht die junge Emilie – als Mann verkleidet – auf Expedition in die Arktis; und bricht so natürlich alle Konventionen.

Oft ist es bei zwei Zeitebenen so, dass mir ein Erzählstrang besser gefällt, diesmal war ich bei beiden gleichermaßen unentschlossen. Die Beschreibungen der Landschaft waren wirklich toll und machen Lust auf ein Land, das ich bisher so gar nicht als Urlaubsland abgespeichert hatte. Aber alle Schönheit des Landes mit tollen Beschreibungen konnte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte mich einfach nicht zu fesseln vermochte. Lange plätschert sie leise vor sich hin – und die im Klappentext angepriesenen Geheimnisse lassen lange auf sich warten. Nicht dagegen die Romanzen, die in beiden Handlungssträngen bald den Mittelpunkt bilden. In der Gegenwart noch mal mehr – und hier war mir das Ganze auch zu konstruiert. Zwar war mir Hanna eigentlich sympathisch, dennoch konnte ich ihr Verhalten nicht gut nachfühlen, zumal auch einige glückliche Zufälle das Ganze noch unglaubwürdiger wirken ließen.

Emilie ist auch ein Sympathieträger mit ihrem großen Herz und ihrer Bereitschaft, sich für jeden und alles einzusetzen, ihr Abenteuer als Frau fand ich aber doch sehr konstruiert und unglaubwürdig. An mancher Stelle wirkte sie wie eine Superheldin – dass dann auch dieser Erzählstrang in eine Liebesgeschichte mündet, hätte ich eigentlich erahnen müssen.

Wie die beiden Erzählstränge zusammenhängen, bleibt lange verborgen – letztlich war mir die Verknüpfung dann auch ein bisschen zu dünn. Ich hätte mir gewünscht, dass ein Verweben der beiden Stränge schon früher geschieht und nicht erst am Schluss alle Fragen geklärt werden.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und die Seiten fliegen auch rasch dahin. Das Land hat die Autorin mir wirklich näher gebracht und tatsächlich könnte ich mir vorstellen, auch den Norden mal als Reiseziel anzusteuern. Die Geschichte selber konnte mich dagegen leider nicht begeistern – zu konstruiert und zu viel Liebesgeplänkel; meins war das leider nicht, so dass ich 3 von 5 Sternen vergebe.  

Mein Fazit
Als Liebesgeschichte vor der Kulisse Spitzbergen funktioniert die Geschichte sehr gut, eine spannende Geschichte auf zwei Zeitebenen erhält man aber leider nur am Rande. Mit den richtigen Erwartungen kann dieses Buch tatsächlich überzeugen – ich war dagegen auf eine andere Geschichte eingestellt und gebe so leider nur 3 von 5 Sternen.


3 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ich habe einige Bücher der Autorin gelesen, aber nur ihr letzter Roman hat mir wirklich sehr gut gefallen und zwar: Das Geheimnis der Fjordinsel. Die Landschaftsbeschreibungen sind aber immer toll.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. So ging es mir damals auch - ich hatte etwas anderes erwartet, als ich dann bekommen habe. Schade eigentlich.

    LG Babsi

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