[Rezension] Celeste Ng - "Kleine Feuer überall"

Celeste Ng - Kleine Feuer überall
Gegenwartsliteratur

Verlag: dtv
ISBN 13: 978-3-423-14723-1
Seiten: 384 Seiten
Erschienen: 23. August 2019
Originaltitel: „Little Fires Everywhere“
Übersetzer: Brigitte Jakobeit

Zum Inhalt
„Vom Außenanstrich der Häuser bis zum Alltag ihrer Bewohner: Alles in Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland, ist passgenau durchgeplant. Keiner verkörpert diesen Geist mehr als Elena Richardson mit ihrer Familie wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ein gutes Herz, deshalb nimmt sie die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren als Mieterin auf und behandelt deren Tochter Pearl auch sofort, als wäre sie ihr eigenes Kind. Sie überlässt nichts dem Zufall, darum gräbt sie heimlich in Mias mysteriöser Vergangenheit. Woher nur kommt diese magische Anziehung, die das Mutter-Tochter-Gespann auf alle Richardsons ausübt? Über das Gewicht von Geheimnissen und den verheerenden Glauben, das bloße Befolgen von Regeln könne Katastrophen verhindern.“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Schon das erste Buch der Autorin „Was ich euch nicht erzählte“ hat mir gut gefallen, dieses hier hat mich aber noch mal mehr überzeugt.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen zwei Familien, die unterschiedlicher nicht sein können. Beide wohnen in einem kleinen wohlhabenden Vorort in Cleveland. Während Familie Richardson mit ihren Kindern Izzy, Moody, Trip und Lexie ganz nach den Regeln und Strukturen dieser Siedlung leben, fallen Mia und ihre Tochter Pearl völlig aus dem Rahmen. Mia ist Fotografin und lebt mehr oder weniger von der Hand in den Mund – das stößt manchem natürlich übel auf.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es vielschichtig ist und ganz unterschiedliche Themen aufgreift. Zum einen geht es um menschliche Beziehungen – zwischen Mann und Frau, Mutter und Tochter, unter Geschwistern, zwischen Liebenden und Freunden. Aber auch Themen wie Rassismus, Selbstfindung und Neubeginn werden aufgegriffen. Und da in diesem Buch so viele unterschiedliche Figuren auftauchen, findet sich sicherlich für jeden auch eine, mit der er fiebern kann.

Die Charaktere sind sehr interessant gestaltet – zwar kam mir die amerikanische Familie etwas überzeichnet vor, ich glaube aber, dass es solche Menschen in den beschriebenen Strukturen tatsächlich gibt, auch wenn mir das völlig fremd und unverständlich ist. Während Mrs. Richardson in einer Welt lebt, die durch Struktur und Ordnung geprägt ist, in der ein Weg klar vorgegeben ist und von dem auch nicht abgewichen werden kann, lebt Mia eher wie ein moderner Nomade – immer auch ein Stück auf der Suche nach sich selbst, fernab jeglicher Konventionen und Strukturen. Interessant waren auch die Beziehungen der Kinder untereinander – dass sich die Töchter jeweils zu der anderen Lebensform hingezogen fühlen und jede für sich aus den bekannten Strukturen ausbricht.

Die Sprache ist sehr angenehm und der Schreibstil flüssig zu lesen. Ich mochte die etwas düstere Atmosphäre, die leicht melancholische Stimmung, die über allem schwebt – da von Anfang an klar ist, was geschehen wird, habe ich tatsächlich mit gefiebert, wie es zu der Situation kommen konnte und mochte auch den sich langsam aufbauenden Spannungsbogen.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, auch wenn es langsam beginnt und erst nach und nach an Spannung gewinnt – im Nachhinein hat dieser Aufbau aber Sinn für mich gemacht und ich gebe 5 von 5 Sternen.

Mein Fazit
Eine ruhige Geschichte, die langsam erzählt wird und etwas Zeit braucht, um zu fesseln – dieser Aufbau macht aber Sinn, da der Schwerpunkt doch auf den menschlichen Beziehungen untereinander liegt. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und gebe 5 von 5 Sternen.


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