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Eowyn Ivey - "Das Leuchten am Rand der Welt"

[Leseeindruck] Colson Whitehead - "Underground Railroad"

Colson Whitehead - Underground Railroad
Roman

Verlag: Fischer-Verlage
Umschlaggestaltung: www.buerosued.de
Umschlagabbildung: © benjamininjk /Thinkstock
ISBN 13: 978-3-596-70253-4
Seiten: 352 Seiten
Erschienen: 27. Februar 2019
Originaltitel: „The Underground Railroad“
Übersetzer: Nicolaus Stingl

Zum Inhalt 
„Cora ist nur eine von unzähligen Schwarzen, die auf den Baumwollplantagen Georgias schlimmer als Tiere behandelt werden. Alle träumen von der Flucht – doch wie und wohin? Da hört Cora von der Underground Railroad, einem geheimen Fluchtnetzwerk für Sklaven. Über eine Falltür gelangt sie in den Untergrund und es beginnt eine atemberaubende Reise, auf der sie Leichendieben und Kopfgeldjägern, aber auch heldenhaften Bahnhofswärtern begegnet. Jeder Staat, den sie durchquert, hat andere Gesetze, andere Gefahren. Wartet am Ende wirklich die Freiheit?“ (Quelle: Verlagsseite)

Meine Meinung
Ich habe das Buch in einem Lesekreis gelesen und dafür ist es auch gut geeignet – ein wichtiges Thema, eine interessante Umsetzung und eine gelungene Mischung aus Wahrheit und Fiktion. Trotzdem konnte es mich nicht richtig begeistern und fangen, auf jeden Fall aber kann ich sagen, dass es nachhallt.

Ich habe vor allem mit dem Schreibstil gehadert. In diesem viel gerühmten und auch gepreistem Buch wird das Thema des Sklaventums in Amerika behandelt – ein wichtiges Thema, bei dem ich Emotionen erwarte. Nur leider ist der Schreibstil sehr nüchtern, distanziert und gefühllos, so dass ich mich überhaupt nicht in die schreckliche Situation der Protagonistin einfinden konnte. Alltägliche Dinge werden genauso trocken und kalt berichtet wie das Foltern von Menschen – so dass mich schon fast Gleichmütigkeit erfasst hat und meine Gedanken beim Lesen abschweiften – bei solch einem Thema ist das für mich ein No-go. 

Trotzdem aber ist die Geschichte selber interessant – vor allem hat mir gefallen, dass der Autor das tatsächlich vorhandene Untergrund-Netzwerk als eine real dann doch nicht existierende Eisenbahn beschreibt, Sklaven wurden so gerettet und ihnen zur Fluch verholfen. Diese Idee einer Eisenbahn, die unterirdisch quer durchs Land verläuft und durch einzelne Helfer an wichtigen Knotenpunkten am Leben erhalten wird, hat mir sehr gut gefallen. 

Was bei immer noch nachhallt ist die Grausamkeit der weißen Bevölkerung, deren Arroganz, sich über andere Menschen zu erheben und zu meinen, über andere urteilen und verfügen zu können. Ich hatte jedoch erwartet, dieses schwierige Thema in einem auch packenden Roman geboten zu kriegen, nicht aber in einem, der mich überhaupt nicht packt oder fesselt, einfach weil er kalt und nüchtern erzählt ist. So kann ich leider nur 3 von 5 Sternen vergeben. 


3 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,
    ich hatte das Buch anfangs auch auf meiner Wunschliste, da mich das Thema sehr interessiert. Nach den anfänglichen überschwenglichen Meinungen wurden aber die Kritiken immer emhr. Seitdem habe ich es wieder von meiner WL geschmissen und deine Rezi bestätigt mich darin.
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Wie gefällt dir das Parfüm? Hattest du e snoch gar nicht gelesen? Ich mochte es sehr...auch wenn es teilweise echt ekelhaft ist.

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    1. Ich habe es vor Jahren oder eher Jahrzehnten schon mal gelesen und vor ein oder zwei Jahren als Hörbuch gehört. Ich liebe das Buch! Jetzt lese ich es nochmal für einen Lesekreis - da bin ich schon sehr gespannt, was wir diskutieren werden. :-)

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