[Rezension] Chantal Sandjon, Melanie Alexander - "Das Glück der keinen Gesten"

Chantal Sandjon, Melanie Alexander - Das Glück der keinen Gesten
Ratgeber, Sachbuch

Verlag: Edel Books
Umschlaggestaltung: Groothius, Gesellschaft der Ideen und Passionen mbH
Illustrator: Judith Hilgenstöhler
ISBN 13: 978-3-84190-643-4
Seiten: 240 Seiten
Erschienen: 4. März 2019

Buchrückentext
„Lass dich von mehr als 30 Gesten inspirieren – und sieh selbst wie dein Glück und Wohlbefinden sich dadurch steigern. Die Autorinnen und Glücksforscherinnen Chantal Sandjon und Melanie Alexander sind sich nach ihren Selbsttests einig: Es sind die wundersamen, kleinen Dinge des Alltags wie freundliche Begegnungen mit anderen Menschen, die Wertschätzung für das Alltägliche oder ein bewusster Perspektivenwechsel, sie uns selbst ein kleines bisschen glücklicher machen. Doch anstatt darauf zu warten, dass diese Dinge passieren, können wir selbst aktiv werden. Zum Beispiel indem wir unserem Sitznachbarn im Bus unerwartet ein Kompliment machen, einer Dame die vollen Einkaufstaschen tragen oder unaufgefordert Müll wegräumen, wo er uns auffällt.“

Meine Meinung
Ich war sehr neugierig auf das Buch, da mich das Thema sehr interessiert und ich über mich auf neue Denkanstöße gefreut habe; und tatsächlich gibt es hier neben vielen wissenschaftlichen Hintergründen auch Ideen und Anregungen, wie man solche kleinen Gesten in den Alltag einbauen kann.

Zuallererst möchte ich ein paar Worte zur Aufmachung des Buches sagen – es ist sehr liebevoll gestaltet, mit kleinen, positiv stimmenden Illustrationen und hübschen Schriften im Handlettering-Style. So macht das Lesen nochmal mehr Spaß, auch weil die Qualität von Bindung und Papier positiv auffällt.

Auch inhaltlich hat das Buch einiges zu bieten. Gibt es am Anfang viele wissenschaftliche Aspekte dazu, was Glück bedeutet und was es mit einem macht, folgen dann in einem großen Abschnitt viele Beispiele, die unterschiedlicher nicht sein können und die auch genauer erläutert werden – für wen sie geeignet sind, wie man sie ausführen kann, wie hoch der Aufwand ist usw.. Vielleicht hatte ich hier einfach falsche Erwartungen, denn ich hatte an kleine Gesten gedacht und war deshalb erstaunt, dass Dinge vorgeschlagen werden, die einiger Vorbereitung bedürfen, viel Geld kosten oder einfach nicht überall durchzuführen sind. Pröbchen von seinem Lieblingsduft zu verschenken, wenn man auf den angenehmen Duft angesprochen wird oder lachende Menschen zu fotografieren, finde ich nicht einfach umzusetzen, oder auch einen Beruf wertzuschätzen, in dem man einen Bestatter beim Herrichten einer Leiche begleitet – das finde ich befremdlich. 

Gefallen haben mir aber viele andere, wirklich kleine Gesten. Sein noch nicht abgelaufenes Parkticket zu verschenken ist für mich schon tägliche Praxis, kleine liebevolle Botschaften in Bücherei- oder Buchschrankbücher zu legen, das gefällt mir. Auch die Anleitung für die Riesenseifenblasen oder Saatbomben – das waren wirklich schöne Ideen.

Auch wenn mir nicht alles gefallen hat und ich vieles schwierig in der Umsetzung fand, habe ich doch auch viele Anregungen erhalten, wie Glück durch keine Gesten geschenkt werden kann. Und einfach durch das Lesen dieses Buches ist mein Blick auf das Thema nochmal gestärkt worden, und sicher werde ich achtsamer durch den Tag gehen. 

Wer sich des Themas Glück annehmen möchte, dem ist dieses Buch als Einstieg zu empfehlen – es ist leicht zu lesen und bietet viele gute Ideen und Informationen. Dass viele Anglizismen angewandt werden, hat mich persönlich nicht gestört, kann aber sicher dem einen oder anderen negativ auffallen. Ich hatte meine Freude beim Lesen des Buches und gebe 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an den Edel Books-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

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