[Rezension] Petra Schier - "Flammen und Seide"

Petra Schier - Flammen und Seide
Historischer Roman

Verlag: Rowohlt-Verlag
Umschlaggestaltung: any.way, Barbara Hanke /Cordula Schmidt
ISBN 13: 978-3-499-27366-1
Seiten: 459 Seiten
Erschienen: 18. Dezember 2018

Buchrückentext
„Rheinbach, 1673. Madlen Thynen weiß, dass Krieg herrscht. Als Tochter eines Tuchhändlers ist es unmöglich, die ausbleibenden Lieferungen zu ignorieren. Doch sie weiß nicht, was Krieg bedeutet. Bis er ihre Heimat erreicht …
Zeiten des Schicksals
Noch bevor die ersten feindlichen Truppen nahen, ist die Stadt Schauplatz des Konflikts zwischen Franzosen und Holländern: Ein Verräter hat sich hier eingenistet. Auf der Suche nach ihm kommt Madlens Jugendliebe zurück nach Rheinbach. Und bittet ausgerechnet ihren Verlobten um Hilfe.
Zeiten der Entscheidung 
Madlen sollte sich nicht zerrissen fühlen zwischen diesen beiden Männern. Und doch tut sie es. Wird sie nun selbst zur Verräterin? Und wenn ja, wen verrät sie: ihre Pflicht oder ihr Herz?“

Meine Meinung
Ich habe schon einige Bücher von Petra Schier gelesen und alle haben mir gefallen – dieses hier hat mich aber richtig gepackt und völlig in seinen Bann gezogen und ist so zu meinem Lieblingsbuch der Autorin geworden.

Eigentlich ist es eine Dreiecksgeschichte vor historischem Hintergrund und obwohl ich so was eigentlich nicht mag, hatte ich hier doch große Lesefreude. Im Mittelpunkt stehen Madlen, Peter und Lucas. Madlen ist Peter versprochen und wird ihn heiraten, sobald er zurück in der Heimat ist. Dass gerade nach seinem Eintreffen auch der Jugendfreund Lucas wieder in Rheinbach auftaucht, um einen Verräter im Konflikt zwischen Holländern und Franzosen zu stellen, bringt Madlen völlig durcheinander, und sie ist sich ihrer Gefühle nicht mehr sicher. Doch sie muss sich für einen entscheiden.

Die ganze Geschichte spielt in Rheinbach, im Jahr 1673. Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblicke ins Jahr 1668, in denen erzählt wird, warum Lucas aus Rheinbach verschwunden ist. Und beide Erzählstränge waren wirklich spannend – der von 1668, weil es tatsächlich um Leben und Tod, um Ehre und Schuld geht und man die drei Hauptfiguren in jüngeren Jahren kennenlernt, der von 1673, weil nicht nur die Liebesgeschichte im Mittelpunkt steht, sondern auch die Suche nach dem Verräter und der Krieg an verschiedenen Fronten. Geschickt hat die Autorin die fiktive Geschichte ins historische Geschehen eingewebt, und ganz nebenbei lernt man noch einiges über die damalige Zeit.

Die Charaktere sind sehr gut gezeichnet und bei jedem hatte ich ein genaues Bild vor Augen. Madlen entwickelt sich vom erst noch ein wenig naiven Mädchen zu einer gestandenen Frau, die sich auch im kaufmännischen Bereich durchzusetzen weiß, Peter ist ein sehr optimistischer Mensch, den nichts so schnell aus der Ruhe bringt, dennoch hatte ich bei ihm immer das Gefühl, dass sich hinter seiner Frohnatur doch noch etwas gemeines verbirgt. Lucas wirkt zunächst wie ein Halodri, erst im Laufe der Geschichte lernt man auch bei ihm andere Seiten kennen; geschätzt habe ich bei ihm sein Verantwortungsbewusstsein, wenn es um wichtige Dinge geht. Insgesamt sind die Figuren aber eher modern geraten und so wohl ich mich beim Lesen gefühlt habe, weil auch der Schreibstil fluffig und flüssig zu lesen ist, dazu lebendig und voller Atmosphäre, so wenig glaubhaft waren manche Figuren, denn sie passten einfach nicht richtig in ihre Zeit. Zu modern die Ansichten, zu viel Verständnis den Frauen gegenüber und gerade auch die Eltern waren mir zu offen und gutmütig. Das ist auch der Grund, warum es keine 5 Sterne geworden sind – trotzdem hatte ich tolle Lesestunden und fand die Geschichte von Anfang bis Ende spannend. Gerne gebe ich daher gute 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch unbedingt weiter.

Mein Fazit
Auch wenn die Figuren nicht immer ihrer Zeit entsprechend gehandelt haben und dadurch doch ein wenig die Authentizität verloren geht, hatte ich schöne Lesestunden mit diesem von Anfang bis Ende spannenden Schmöker. Die Figuren sind sehr gut gezeichnet, die verschiedenen Erzählstränge spannend und lehrreich zugleich – ich fühlte mich gut unterhalten und gebe gute 4 von 5 Sternen.

WERBUNG: Vielen Dank an die Autorin und den Rowohlt-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Hey Sabine,

    Diese Rezension macht mich dann doch ein wenig neugierig aufs Buch. Dreiecksgeschichten sind an sich auch nicht so meins. Bei mir würde jetzt auch noch dazukommen, dass es nicht so meine Zeit ist, aber ich werde vlt nochmal ein paar mehr Rezensionen zum Buch lesen.

    LG, Moni

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