Ronald H. Balson - Karolinas Töchter
Verlag: atb-Verlag
Umschlaggestaltung: ww.buerosued.de unter Verwednung eines Motivs von © Carmen Spitznagel /Trevillion Images
ISBN 13: 978-3-746-63297-1
Seiten: 438 Seiten
Erschienen: 18. August 2018
Originaltitel: „Karolina's Twins“
Übersetzer: Max Stadler
Buchrückentext
„Chicago, 2013: Die hochbetagte Lena macht sich auf die Suche nach den Töchtern ihrer Freundin, die seit dem Zweiten Weltkrieg verschwunden sein sollen. Doch warum beginnt sie ihre Suche erst jetzt? Was für ein Geheimnis verbirgt sie?
Polen, 1939: Lenas Vater kämpft gegen die deutschen Besatzer – bis er mit der ganzen Familie verhaftet wird. Nur die Tochter Lena bleibt zurück, gemeinsam mit ihrer Freundin Karolina kämpft sie fortan im Ghetto ums Überleben. Doch während Lena sich dem Widerstand anschließt, verliebt sich Karolina – in einen Deutschen.“
Meine Meinung
Obwohl ich sonst dem Cover nicht so eine große Bedeutung beimesse, hat es mir dieses wirklich angetan – und als ich den Klappentext gelesen habe, war klar: ich muss dieses Buch haben. Und tatsächlich habe ich eine erschreckende und fesselnde, aber auch berührende Geschichte gefunden, die mir sehr gut gefallen hat.
Es gibt zwei Zeitebenen, eine in der Gegenwart, eine beginnend im Jahr 1939. In der Gegenwart sucht die hochbetagte Lena nach den Töchtern ihrer Freundin, die im Zweiten Weltkrieg verschwunden sind, in der Vergangenheit wird eben genau diese Geschichte um Lena und ihre Freundin Karolina erzählt. Beide Erzählstränge fand ich gelungen, wobei der der Vergangenheit berührender war.
Lena ist ein vielschichtiger Charakter – auf der einen Seite mochte ich sie und habe mit ihr gelitten bei den schrecklichen Erlebnissen im Rahmen des Holocaust, auf der anderen Seite scheint sie aber auch etwas zu verbergen und als Leser ist man unschlüssig, ob sie dadurch schrullig oder geheimnisvoll wirkt. So oder so ist sie eine Frau, die nach vorne guckt und die Dinge anpackt – in der damaligen Zeit wichtig, um den Kampf des Überlebens zu gewinnen. Ihre Freundin Karolina wirkt dagegen etwas blasser und auch zurückhaltender. Trotzdem verbindet die beiden eine tiefgehende Freundschaft – sie stehen zueinander und setzen sich für den anderen ein, schon fast ohne Rücksicht auf Verluste. In der Gegenwart haben mich die Anwältin Catherine und ihr Privatermittler Liam begeistert – beide mochte ich; Catherine hat viel Einfühlungsvermögen bewiesen, Liam dagegen glänzte durch Kombinationsgabe und pfiffige Recherchen.
Nicht nur der Erzählstrang der Vergangenheit mit all den schrecklichen Erlebnissen durch Flucht und Gefangenschaft konnte mich fesseln, auch in der Gegenwart gibt es einen spannenden Part, der mich am Ende dann aber doch etwas den Kopf hat schütteln lassen. Durch die wechselseitigen Erzählweisen ist es die ganze Zeit spannend geblieben und ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit durchgelesen.
Den Schreibstil mochte ich gerne, er ließ sich gut lesen, war eher einfach und hat mich dennoch packen können. Er ist nicht auf Effekthascherei aus, sondern beschreibt eher nüchtern und klar – es ist die Geschichte selber, die wirkt, und das hat mir gefallen.
Obwohl ich schon viele Bücher gelesen habe, die den Holocaust behandeln, hat mich auch dieses wieder fesseln können – immer wieder entdecke ich Neues und immer wieder bin ich fasziniert von der Kraft und Energie vieler Menschen, die trotz widrigster Umstände nicht aufgegeben haben und ihren Optimismus nicht verloren haben. Das fasziniert mich immer wieder. Diesem Buch gebe ich gute 4 von 5 Sternen.
Mein Fazit
Eine interessante Geschichte über den Holocaust, die auf zwei Zeitebenen spielt und mich mit beiden Erzählsträngen fesseln konnte. Die Charaktere sind interessant, die Geschichte bewegend und der Schreibstil flüssig, so dass ich nahezu durch das Buch geflogen bin. Ich gebe gute 4 von 5 Sternen.
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