[Rezension] Jeffrey Archer – "Winter eines Lebens"

Jeffrey Archer – Winter eines Lebens (Clifton-Saga #7)
Familiensaga

Verlag: Heyne-Verlag
Umschlagillustration: Johannes Wiebel unter Verwendung von Motiven von shutterstock.com (Julia Shepeleva, forbis, mubus7, Aleshyn_Andrei)
ISBN 13: 978-3-453-43277-6
Seiten: 591 Seiten
Erschienen: 11. Dezember 2017
Originaltitel: „This Was a Man“
Übersetzer: Martin Ruf

Buchrückentext
„Für die Cliftons und Barringtons kommt die Zeit, in der sich die verschlungenen Wege der beiden Familien und vielen Generationen zum letzten Mal kreuzen. Während für Giles Barrington und seine Frau Karin das Glück auf Messers Schneide steht, scheinen Harry und Emma Clifton am Gipfel ihrer Karrieren zu stehen. Doch dann melden sich alte Feinde zurück und das Spiel des Schicksals kommt zum tragischen Finale...“

Meine Meinung
Gute zwei Jahre habe ich die Cliftons begleitet, es gab Höhen und Tiefen – sowohl in deren Leben als auch bei mir beim Lesen; auf den letzten Band war ich daher sehr gespannt, habe ich doch gehofft, dass sich der Kreis zum ersten Band schließt und die Familiengeschichte wieder mehr in den Vordergrund rückt. Doch leider wurde ich enttäuscht und ich kann nur sagen, dass dieser Band für mich der schwächste der ganzen Saga ist.

Ich hätte ahnen können, dass Politik, Intrigen und Wahlen auch in diesem Band wieder eine große Rolle spielen, da das ja schon in den Vorgängern immer mehr Raum eingenommen hat. Trotzdem hätte ich mir Emma und Harry mehr im Mittelpunkt gewünscht. Außerdem hatte ich an manchen Stellen das Gefühl, es ist gar nicht Jeffrey Archer, der erzählt, so hat sich die Erzählweise gewandelt. Nichtigkeiten und für die Handlung nicht relevante Ereignisse wurden episch in die Länge gezogen, Dinge, die die Cliftons betreffen, wurden dagegen oft nur in einem Nebensatz erwähnt. Plötzlich sind Kinder adoptiert, gestorben wird im Nebensatz, geboren aber auch, wieder andere Handlungsstränge bleiben offen und lassen Raum zur Spekulation – in ausführlicher Breite erhält man aber wieder Einblicke in das politische Geschehen, diesmal in den 1980er Jahren in England, und auch die altbekannte Lady Virginia kann das intrigieren nicht lassen. Emmas und Harrys Geschichte wird dagegen in wenigen Seiten erzählt – man könnte auch sagen in wenigen Absätzen, als ob sie nur Nebenfiguren sind, die nicht groß erwähnt werden müssen.

Auch der Schreibstil hat sich geändert – ich habe das Mitreißende vermisst, die besondere Atmosphäre und Stimmung, der ich mich im ersten Band nicht entziehen konnte, dafür haben mich die Zeitraffer enorm gestört – vieles geschieht, das ausführlicher hätte dargestellt werden können, dafür hätte man überdrüssige und immer wiederkehrende Themen kürzen können.

Mich hat dieser Band leider gar nicht überzeugt – über Strecken war ich gelangweilt, Spannung ist bei mir nicht aufgekommen, dafür hat sich Enttäuschung bei mir immer breiter gemacht. Ich gebe diesem Band knappe 3 von 5 Sternen – und das ist schon sehr wohlwollend und mit Respekt vor dem Autor, der insgesamt doch eine beeindruckende Saga geschrieben hat. 

Mein Fazit
Ein enttäuschender Abschluss, der streckenweise langatmig ist und leider nur wenig auf die mir wichtigsten Charaktere eingeht. Wieder stehen Intrigen und politische Themen im Vordergrund, Emma und Harry nehmen leider nur Nebenrollen ein, Nebensächlichkeiten werden breit ausgewalzt, wichtige Ereignisse dann aber nur im Nebensatz erwähnt. Ich bin sehr enttäuscht und kann leider nur wohlwollende knappe 3 von 5 Sternen vergeben. 

Clifton Saga
1. Spiel der Zeit (Only time will tell)
2. Das Vermächtnis des Vaters (The sins of the father)
3. Erbe und Schicksal (Best kept secret)
4. Im Schatten unserer Wünsche (Be careful what you wish for)
5. Die Wege der Macht (Mightier than the sword)
6. Möge die Stunde kommen (Cometh the Hour)
7. Winter eines Lebens (This was a Man)

Werbung. Vielen Dank an den Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

1 Kommentar:

  1. Schade, dass dich dieser letzte Band nicht wirklch begeistern konnte. Ich hatte durchaus auch ähnliche Kritik am Buch wie du, dennoch konnte mich dieser letzte Band durchaus überzeugen.

    LG, Moni

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